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Eintracht Frankfurt - FC Carl
Zeiss Jena |
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2. Bundesliga 1996/1997 - 25. Spieltag
1:1 (0:0)
Termin: 11.04.1997
Zuschauer: 14.500
Schiedsrichter: Gettke (Haltern)
Tore: 0:1 Mark Zimmermann (62.), 1:1 Maurizio Gaudino (86.)
Eintracht Frankfurt | FC Carl Zeiss Jena |
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Trainer |
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Die Eintracht tritt auf der Stelle Die Eintracht aus Frankfurt bleibt auch nach dem zähen 1:1 gegen den FC Carl Zeiss Jena im unteren Tabellenmittelfeld der Zweiten Bundesliga stecken. Statt den erhofften Schritt nach oben zu machen, trat die Mannschaft von Trainer Horst Ehrmantraut erneut auf der Stelle. Zwar bewahrte Maurizio Gaudino mit seinem späten Ausgleichstreffer drei Minuten vor Schluss die Frankfurter vor einer Heimniederlage, doch von einem Fortschritt war nichts zu spüren. „Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen und insgesamt zu wenig gezeigt“, resümierte Ehrmantraut nach der Partie. Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg hätte die Eintracht die Weichen in Richtung obere Tabellenhälfte stellen können. Doch von Beginn an zeigten die Hausherren wenig Spielfreude und kaum Zielstrebigkeit. Besonders in der ersten Halbzeit fehlten Druck und Kreativität, um die diszipliniert verteidigenden Gäste aus Thüringen in Bedrängnis zu bringen. „Wir waren irgendwie nicht auf dem Platz“, ärgerte sich Ehrmantraut. Die Startaufstellung ließ kaum Raum für Überraschungen, doch die taktische Ausrichtung des Trainers brachte wenig Durchschlagskraft. Bindewald und Roth waren mit Manndeckungsaufgaben betraut, während Kutschera ins Mittelfeld vorrückte. Thorsten Flick agierte erneut im Sturm neben Urs Güntensperger, der jedoch meist auf verlorenem Posten stand. Matthias Becker sollte über die rechte Seite Druck machen, blieb jedoch ebenso blass wie der Rest des Teams. Bezeichnend für die zähe Partie: Bis zur 43. Minute hatten beide Teams kaum nennenswerte Chancen. Erst ein Schuss von Jenas Raickovic, den Torhüter Nikolov parierte, weckte die Gastgeber kurz vor der Pause aus ihrem Dornröschenschlaf. Im Gegenzug köpfte Alexander Schur über die Latte – eine der wenigen Halbchancen der ersten Halbzeit. „Es war eine Begegnung, in der der Ball für beide Teams wie ein Fremdkörper wirkt“, kommentierte ein Zuschauer trocken. Mit einem 0:0 ging es in die Pause, und auch danach änderte sich zunächst wenig. Jena verteidigte weiterhin kompakt und versuchte gelegentliche Konterangriffe, während die Eintracht weiterhin jeglichen Schwung vermissen ließ. Nach einer Stunde nahm das Spiel dann doch etwas Fahrt auf – allerdings zu Ungunsten der Eintracht. Ein schneller Angriff der Gäste führte zur Führung: Zimmermann ließ Schur mühelos stehen und zirkelte den Ball sehenswert ins Eck – 0:1. Torhüter Oka Nikolov war machtlos. Der Treffer war sinnbildlich für die uninspirierte Vorstellung der Frankfurter, die kaum eine gefährliche Torchance herausspielten. Erst spät in der zweiten Halbzeit zeigte die Eintracht etwas mehr Einsatz und brachte mit Johnny Ekström und Guht zwei frische Offensivkräfte. Trotzdem blieb das Spiel pomadig und die Aktionen fahrig. Warum Ehrmantraut den kürzlich verpflichteten Olaf Janßen erneut nicht einsetzte, obwohl das Mittelfeld um Maurizio Gaudino kaum Impulse setzte, blieb ein Rätsel. Die Zuschauer im Waldstadion schienen sich mit der Niederlage schon abgefunden zu haben, bis Gaudino mit seinem sechsten Saisontreffer die Eintracht drei Minuten vor dem Ende vor einer herben Niederlage, die vom Spielverlauf her sogar nicht einmal unverdient gewesen wäre, bewahrte. Der Ausgleich konnte aber die Sorgen nicht lindern. „Wir treten auf der Stelle“, gab Ehrmantraut zu. Auch Präsident Rolf Heller zeigte sich nur bedingt zufrieden: „Eine Niederlage wäre bitter gewesen, aber ein Sieg auch nicht verdient.“ „Was der Punkt am Ende wert ist, werden wir sehen“, sagte Gaudino nach dem Spiel. Eines ist jedoch klar: Ohne eine deutliche Leistungssteigerung droht die Eintracht weiter in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
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