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Fortuna Köln - Eintracht
Frankfurt |
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2. Bundesliga 1996/1997 - 21. Spieltag
0:0
Termin: 14.03.1997
Zuschauer: 06.000
Schiedsrichter: Schütz (Norken)
Tore: ./.
Fortuna Köln | Eintracht Frankfurt |
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Tore? Fehlanzeige Die Frankfurter Eintracht kommt langsam, aber sicher voran. Nach dem Heimsieg gegen Waldhof Mannheim sicherten sich die Hessen am Freitagabend ein 0:0 bei Fortuna Köln. Auch wenn das Zweitligaspiel vor 6000 Zuschauern wenig Höhepunkte bot, zeigte die Mannschaft eine deutlich stabilere Leistung als zuletzt. „Ich bin mit der Abwehrarbeit sehr zufrieden und mit dem Unentschieden einverstanden. Damit können wir leben“, erklärte Trainer Horst Ehrmantraut nach der Partie. Dem Spiel wurde bereits vor dem Anpfiff ein ungewöhnlicher Rahmen verpasst: Die Stadionzeitung der Gastgeber wurde nicht verteilt, da sie eine geschmacklose Karikatur zeigte, die Eintracht-Spielmacher Maurizio Gaudino samt eines italienischen Sportwagens in Anspielung auf dessen frühere Autoschieber-Affäre als Sträfling darstellte. Diese Entscheidung der Verantwortlichen wurde unterschiedlich aufgenommen – einigen Zuschauern fehlte dadurch während der langen, ereignislosen Phasen des Spiels eine Ablenkung. Trainer Horst Ehrmantraut verzichtete bewusst auf einen offensiven Ansatz und setzte stattdessen auf eine dicht besetzte Mittelfeldreihe. Der formschwache Becker blieb ebenso wie Rossi, dessen Einsatz zunächst erwartet wurde, auf der Bank. Stattdessen rückte Roth in die Startelf, wo er einer Doppelfunktion nachging: Zum einen neutralisierte er Lipinski, zum anderen agierte er als Absicherung vor der Abwehr. Diese Aufgaben erfüllte er solide. Im Angriff wechselten sich Güntensperger und Gaudino auf der zentralen Position ab, der Rest des Teams konzentrierte sich vor allem darauf, seine Stärken in der Defensive auszuspielen. Diese Strategie ging auf: Die kompakte Abwehrformation der Frankfurter ließ im Kölner Südstadion kaum etwas zu und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Partie torlos endete. Hinzu kam, dass die Kölner, bis zu diesem Spieltag mit 37 Treffern die torgefährlichste Mannschaft der Liga, offensiv enttäuschten. Ihre Angriffe blieben ideenlos und wurden lediglich bei Fehlern der Frankfurter gefährlich. So bot sich Edgar Schmitt in der 23. Minute die größte Chance der Gastgeber, als Eintracht-Torhüter Oka Nikolov den Ball fallen ließ. Doch der ehemalige Eintracht-Stürmer war zu überrascht, um die Situation zu nutzen. Abgesehen von einem Schuß, den Akonnor knapp verzog (15. Minute), versuchte die Fortuna immer wieder erfolglos, ihren Libero Lottner in Schussposition zu bringen. Die Eintracht hielt dagegen und zeigte ein wohl geordnetes Defensivverhalten – ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zum schwachen Auftritt in Zwickau. Über ihre Offensiv lässt sich dagegen nur wenig berichten, die erste nennenswerte Chance ließ bis kurz vor der Pause auf sich warten. Nach einem gelungenen Angriff über Gaudino und Komljenovic kam Dickhaut im Strafraum zu Fall, nachdem er von Renn getroffen wurde. Der Schiedsrichter entschied jedoch, den Kontakt nicht als strafstoßwürdig zu bewerten. In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild nur wenig. Die Fortuna hatte ihre beste Gelegenheit nach sieben Minuten, als Schmitt per Kopf die Latte traf. Doch auch diese Szene brachte keine neuen Impulse in das Kölner Spiel. Die Eintracht schöpfte daraus Mut und wurde etwas offensiver. In der 60. Minute verpasste Gaudino eine Flanke von Güntensperger nur knapp, und zwei Minuten später scheiterte er mit einem kraftvollen Schuss an Kölner Torhüter Wessels. Letztlich war es die defensive Organisation, die der Eintracht den wichtigen Punkt sicherte. Libero Houbtchev, die Manndecker Kutschera und Bindewald, sowie die Außenverteidiger Roth und Bunzenthal zeigten eine konzentrierte Leistung. Unterstützt von Schur und Dickhaut im zentralen Mittelfeld hielten sie die Kölner Offensive weitgehend in Schach. So reichten der Kampfgeist und die solide Defensive aus, um das 0:0 über die Zeit zu bringen. Mit dem Punktgewinn in Köln untermauert die Eintracht ihren Aufwärtstrend und nimmt neuen Schwung mit auf den Weg zurück nach Frankfurt. Entsprechend blickte Eintracht-Präsident Rolf Heller nach dem Abpfiff zufrieden drein: „Nicht nur der eine Punkt hat mir Spaß gemacht, der hat die Welt nicht verändert. Was mir gefallen hat, war wie die Mannschaft von hinten herausgespielt hat.“
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