ZSKA Kiew - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1996/1997

1:1 (1:1)

Termin: 07.07.1996 in Leogang (Österreich)
Zuschauer: 300
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Patjunin (6.), 1:1 Matthias Becker (45.)

 

 

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ZSKA Kiew Eintracht Frankfurt


Wechsel

Wechsel

Trainer

  • Volodymyr Bessonov

Trainer

 

 

Es zwickt beim zweiten Anzug und am runden Tisch

Das letzte Testspiel im Rahmen des zehntägigen Trainingslagers in Seefeld/Tirol steht auf dem Programm. Diesmal machen sich die Frankfurter mit dem Bus auf die Reise nach Leogang im Salzburger Land, um gegen ZSKA Kiew, den Vierten der ukrainischen ersten Liga zu spielen. Dragoslav Stepanovic will den Reservisten heute eine Chance geben, so dass Sven Schmitt das Tor vor der Abwehr mit Kresovic, Roth und Zchadadse hüten wird. Im Mittelfeld bekommt Testspieler Marco Rossi erneut die Gelegenheit, sich auf der linken Seite zu zeigen.

Doch vor 300 Zuschauern in Leogang zwickt und zwackt der zweite Anzug gegen Kiew, das gleich zu Beginn zwei gute Chancen hat, die Torhüter Schmitt aber vereiteln kann. Im wahrsten Sinne zwickt es dann Rossi, der mit einem Muskelfaserriss vom Platz muss, so dass Vertragsamateur Alexander Schur seine Position übernimmt (4.). ZSKA bleibt auch in der Folgezeit mit engagiertem und ballsicherem Spiel die überlegene Mannschaft, während es bei der Eintracht doch sehr am Angriffsspiel hakt. Immer wieder sucht Gaudino vergeblich die beiden Stürmer Becker und König, die sich weit weniger bewegen und anbieten als Güntensperger und Ekström in den Begegnungen zuvor. In der 23. Minute geht Kiew schließlich durch einen platzierten Freistoß von Patjunin in Führung, der genau im Torwinkel landet.

Langsam finden aber auch die Frankfurter ihren Rhythmus und kommen zu ersten Möglichkeiten, die Becker aber zunächst leichtfertig versiebt. Nur wenige Sekunden vor der Halbzeit kann der 22-jährige aber nicht mehr anders. Nach einem weiten Einwurf von Beuchel legt Zchadadse den Ball quer auf Becker, der ihn aus vier Metern zum 1:1-Ausgleich in die Maschen zimmert.

Nachdem Schur bereits kurz vor der Pause mit Knieproblemen vom Platz muss und Amateur Manolo Schürmann seine Position übernimmt, bringt Dragoslav Stepanovic nun Komljenovic für Dickhaut und kurz darauf Ekström für König. Aber sie kommen weiterhin nicht richtig ins Spiel, zumal Kiew ziemlich rustikal zur Sache geht und die Kräfte bei den Frankfurtern nach den anstrengenden Trainingseinheiten immer mehr schwinden. Gut nur, dass Torhüter Schmitt sich als sicherer Vertreter für Nikolov erweist, so dass er am Ende das Unentschieden festhalten kann. Dem Trainer bleibt am Ende die nicht ganz neue Erkenntnis, dass sein Kader jenseits seiner Stammelf qualitativ arg dünn besetzt ist. Lediglich Matthias Dworschak zeigte im Mittelfeld eine auch kämpferisch gute Partie, während das Experiment mit Slobodan Kresovic als Libero ein wenig in die Hose ging. Dafür hat er sich festgelegt, was den 31-jährigen Gastspieler angeht: “Ich könnte Rossi wirklich gut gebrauchen. Er ist ein Schlitzohr.“


Der runde Tisch tagt, und tagt und tagt …

Ursprünglich sollte mit der Mitgliederversammlung des Vereins am 9. Juli ein neuer Präsident und ein neuer Schatzmeister gefunden sein. Doch noch immer hat der sogenannte runde Tisch, an dem unter Leitung des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Walter Wallmann auch Mitglieder des Verwaltungsrates und anderer Vereinsgremien sowie Vertreter aus der Wirtschaft teilnehmen, keine geeigneten Kandidaten gefunden.

Immerhin konnten sich alle darauf einigen, dass dem neuen Verwaltungsrat - der die Aufsicht über die Geschäfte des Vereins führen soll - keine Mitglieder mehr angehören, die unter dem alten Präsidium Ohms/Erbs in diesem Gremium saßen. Vorgeschlagen für die Mitgliederwahl werden unter anderem die Unternehmer Bernd Ehinger, Claus Wisser und Günter Metz (Hoechst AG) sowie der ehemalige Bürgermeister Rudi Sölch und von Vereinsseite Herman Höfer sowie Wolfram Tröger, Sohn von Walther Tröger, dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees. Für den Wahlausschuss vorgeschlagen werden neben Klaus Lötzbeier und Hans-Joachim Schröder auch die Frankfurter Sport-Referentin Sylvia Schenk.


Den Wechsel vollzogen: Jay-Jay Okocha geht nach Istanbul

Nach langen Verhandlungen mit vielen Nebenabreden, die erst in der kommenden Saison ans Licht der Öffentlichkeit kommen (so verpflichtete sich Istanbul, einen sogenannten Privatkredit der Eintracht an Okocha zu übernehmen; siehe Spielbericht Istanbul in der Saison 1997/1998), unterschreibt der 22-Jährige, der 90 Bundesligaspiele für die Eintracht absolvierte, einen Zweijahresvertrag bei Fenerbahce Istanbul. Dies bringt ihm ein geschätztes Nettogehalt von 1,2 Millionen Mark pro Jahr und der Eintracht eine Ablösesumme von 3,8 Millionen Mark, die sie so dringend für den Fortbestand des Vereins benötigt. (tr)

 

 

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