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Eintracht Frankfurt - 1. FC
Köln |
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Bundesliga 1994/1995 - 1. Spieltag
0:0
Termin: Sa 20.08.1994 15:30
Zuschauer: 44.000
Schiedsrichter: Markus Merk (Kaiserslautern)
Tore: ./.
Eintracht Frankfurt | 1. FC Köln |
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Enttäuschende Premiere Keine Tore, wenige Chancen und viel Ratlosigkeit – der Saisonauftakt der Frankfurter Eintracht gegen den 1. FC Köln verlief enttäuschend. 44.000 Zuschauer hatten sich ins Waldstadion aufgemacht, um einen ersten Eindruck von der „neuen“ Eintracht unter Trainer Heynckes zu gewinnen. Doch einen überzeugenden Auftritts bekamen sie nicht geboten. „Insgesamt sind wir überhaupt nicht zufrieden“, resümierte Heynckes nüchtern. Kölns Trainer Olsen sah das naturgemäß anders und lobte die Eintracht als „sehr gute Mannschaft“. Heynckes dürfte diese Einschätzung wohl mit Vorsicht genießen. Positives ließ sich allenfalls in einzelnen Bereichen feststellen. Der Zweikampf zwischen den Torhütern Köpke und Illgner war von überschaubarer Bedeutung, denn beide wurden kaum ernsthaft geprüft. Fehler blieben folgenlos, weil die Offensivreihen beider Teams erschreckend harmlos blieben. Falls die Frankfurter lediglich unter Premierenfieber gelitten haben sollten, wird spätestens am Dienstag in Kaiserslautern eine klare Leistungssteigerung nötig sein. Die Pfälzer starteten mit einem 1:0-Erfolg in Leverkusen überzeugender in die Saison. Apropos Leverkusen: Deren Trainer Stepanovic verfolgte das Spiel im Waldstadion entspannt von der Tribüne neben Vizepräsident Hölzenbein. Der ehemalige Eintracht-Trainer machte sich seine Gedanken, immerhin gastiert Frankfurt am kommenden Sonntag bei Bayer. Zur Halbzeit setzte er noch optimistisch auf ein 1:0 für seine alte Mannschaft. Doch das Spiel ließ kaum auf einen Treffer hoffen. Ordnung und Disziplin prägten das Geschehen, doch es fehlten Kreativität, Tempo und jegliche offensive Durchschlagskraft. Pfiffe begleiteten das Geschehen, als sich die Eintracht in Ideenlosigkeit verstrickte. Bereits nach dem ersten Spieltag machte sich jetzt schon Unzufriedenheit breit. Heynckes zeigte sich überrascht von der gehemmt auftretenden Mannschaft, die ohne Aggressivität agierte. Gaudino, der zur Pause ausgewechselt wurde, haderte mit dieser Entscheidung. Heynckes begründete den Wechsel mit der Hoffnung auf mehr Druck nach vorne – eine Begründung, die Gaudino nicht überzeugte. „Enttäuscht und verwundert“ sei er, sagte der Mittelfeldspieler, müsse aber solche Entscheidungen wohl akzeptieren. Heynckes ließ indes keinen Zweifel daran, dass jeder Spieler mit Auswechslungen rechnen müsse. Ein Name dürfte dabei besonders weit oben auf der Liste stehen: Furtok. Der Pole offenbarte erneut Unsicherheiten, die ihn bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison geplagt hatten. Erst als Okocha Mitte der zweiten Halbzeit für ihn ins Spiel kam, erhielt Yeboah etwas mehr Freiraum. Der Ghanaer fühlte sich zuvor oft auf sich allein gestellt und vermisste die punktgenauen Zuspiele von Bein. Mehrfach ließ er sich ins Mittelfeld zurückfallen, um sich selbst ins Spiel zu bringen. In der Schlussminute hatte er dann doch noch die große Chance: Mit einer schnellen Drehung ließ er Higl stehen, doch Illgner parierte mit der Fußspitze. „Vorne haben wir nicht viel den Ball bekommen“, klagte Yeboah, versuchte aber gleichzeitig, Gaudinos Auswechslung mit einer möglichen Wadenverletzung zu erklären. Trotz allem gab es positive Aspekte. Binz zeigte als Libero eine flexible Spielweise und verlieh der gut funktionierenden Viererkette Stabilität. Zchadadse ließ Polster nicht zur Entfaltung kommen, während Falkenmayer mit Einsatz und Übersicht im Mittelfeld agierte. Doch all diese Bemühungen verpufften ohne das entscheidende Element – ein Tor. Ein zählbarer Erfolg hätte der Mannschaft Sicherheit und Selbstvertrauen gegeben. Heynckes wird sich während des Spiels wohl mehr als einmal verwundert die Augen gerieben haben – und danach sicher die Hände, denn es gibt noch viel zu tun.
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