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Eintracht Frankfurt - Bayer 05 Uerdingen |
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Bundesliga 1992/1993 - 15. Spieltag
1:0 (1:0)
Termin: Sa 28.11.1992 15:30
Zuschauer: 12.500
Schiedsrichter: Wieland Ziller (Laußnitz)
Tore: 1:0 Edgar Schmitt (18.)
Eintracht Frankfurt | Bayer 05 Uerdingen |
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Wechsel
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Trainer |
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Chancenwucher gegen Uerdingen Eintracht Frankfurt konnte am Samstag in der Bundesliga zwar zwei weitere Punkte verbuchen, doch anstatt einen überzeugenden Sieg zu feiern, ließ die Mannschaft eine Vielzahl an Möglichkeiten ungenutzt. Die 12.500 Zuschauer verließen das Stadion mit gemischten Gefühlen – zwar hatte die eigenes Mannschaft gesiegt, doch statt eines torreichen Erfolgs blieb es bei einem knappen 1:0. Dabei hätte die Eintracht durchaus ein wahres Fußballfest veranstalten können, aber die Chancenverwertung ließ stark zu wünschen übrig. Die Gäste aus Uerdingen hatten sich vorgenommen, mit einem strukturierten, auf Direktspiel basierenden Ansatz in Frankfurt aufzutreten. Theoretisch. In der Praxis konzentrierten sie sich fast ausschließlich auf die Defensive. Ähnlich wie Schalke in der Vorwoche stellten sich die Krefelder tief in die eigene Hälfte, um Schaden zu begrenzen – einem attraktiven Fußballspiel war damit der Nährboden entzogen. Bereits in der 17. Minute fiel das einzige Tor des Spiels – und es war durchaus sehenswert. Jay-Jay Okocha leitete den Angriff über Kruse ein, der das Spielgerät weiter zu Bommer leitete. Mit einer gefühlvollen Flanke setzte dieser Edgar Schmitt in Szene, der den Ball mit einem kraftvollen, präzisen Kopfball unhaltbar für Uerdingens Torwart Dreher ins Netz wuchtete. Wer zu diesem Zeitpunkt geahnt hätte, dass dies bereits der entscheidende Moment des Spiels sein würde, hätte das Stadion eigentlich schon verlassen können. Denn in der Folge zeigten weder die Gäste nennenswerte Offensivaktionen, noch war die Eintracht in der Lage, die zahlreichen sich bietenden Chancen in weitere Tore umzumünzen. Die Frankfurter blieben trotz erdrückender spielerischer Überlegenheit zu fahrlässig vor dem gegnerischen Tor. Edgar Schmitt versuchte es mit einem Fallrückzieher, scheiterte aber an Dreher (27.). Tony Yeboah hatte Pech, als sein Schuss nur den Pfosten traf (37.). Ein Treffer von Uwe Bein wurde wegen einer passiven Abseitsstellung von Schmitt nicht gegeben (45.). Kruse verzog aus kurzer Distanz (54.), während Yeboah in der 57. und 73. Minute jeweils über das Tor schoss. Auch Manfred Binz (75.) setzte den Ball zu hoch an, und Studer fand in Dreher seinen Meister (78.). Im Übrigen machte es das dichte und konsequent verteidigende Uerdinger Abwehrbollwerk der Eintracht schwer, entscheidende Lücken zu finden. Trotz aller Bemühungen fanden die Gastgeber keinen Weg, ihre Überlegenheit in ein deutlicheres Ergebnis umzumünzen. Eintracht-Spielmacher Uwe Bein spielte an diesem Tag keinen seiner „tödlichen“ Pässe, und Axel Kruse tat sich auf seiner ungewohnten Position im Mittelfeld schwer. Der eigentliche Grund für seine Aufstellung war ein kurzfristiger Ausfall von Andreas Rahn, der sich nach dem Verzehr eines verdorbenen Fisches übergeben musste. Kruse selbst zeigte sich nach der Partie frustriert: „Mir fehlt, verdammt noch mal, ein Tor!“ „Niemand konnte erwarten, dass wir offensiv auftreten. Wir mussten erst einmal Selbstvertrauen gewinnen“, erklärte Uerdingens Trainer Friedhelm Funkel nach dem Spiel. Und Eintracht-Trainer Stepanovic sah es ähnlich pragmatisch; „Ich mag diese Spiele nicht. Aber man muss sie gewinnen, um oben dran zu bleiben."
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