Eintracht Frankfurt - SV Waldhof Mannheim

Bundesliga 1985/1986 - 4. Spieltag

0:0

Termin: Sa 31.08.1985, 15:30 Uhr
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Markus Weber (Bergkamen)
Tore: ./.

 

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Eintracht Frankfurt SV Waldhof Mannheim

 


  • Uwe Zimmermann
  • Günter Sebert
  • Jürgen Kohler
  • Rainer Scholz
  • Dimitrios Tsionanis
  • Roland Dickgießer
  • Dieter Schlindwein
  • Alfred Schön
  • Bernd Klotz
  • Karl-Heinz Bührer
  • Thomas Remark

 

Wechsel Wechsel
  • Fritz Walter für Bernd Klotz (83.)
  • Ulf Quaisser für Karl-Heinz Bührer (88.)
Trainer Trainer
  • Klaus Schlappner

 

Enttäuschendes Remis

Die Frankfurter Eintracht ist in dieser Bundesligasaison weiter ungeschlagen. Beim 0:0 gegen Waldhof Mannheim vor 18.000 Zuschauern im Wald-Stadion bereitete die Eintracht ihren Fans aber auch im zweiten Heimspiel eine Enttäuschung. Das Comeback von Ralf Falkenmayer brachte keine spielerische Steigerung zum 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg vor zwei Wochen. Besser war die kämpferische Einstellung. Gegen einen äußerst unbequemen Gegner, der mit allen Mitteln kämpfte, hielt die Eintracht voll dagegen und schließlich auch mit. In der zweiten Halbzeit gestattete Frankfurt dem SV Waldhof keine einzige Torchance, nachdem sie Glück hatte, als Remark kurz vor der Pause nur die Latte getroffen hatte. Der Angriff blieb diesmal äußerst harmlos. Bühler kam an seinem Gegenspieler kaum vorbei und Krämer hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Sarroca, der in der 55. Minute für den entkräfteten Falkenmayer kam, war noch der beste Angreifer.

Den ersten Jubelsturm im Waldstadion gab es schon vor dem Anpfiff „Und mit der Nr. 10 spielt Ralf Falkenmayer.“ Die Lautsprecherdurchsage der Mannschaftsaufstellung brachte Stimmung. Das Comeback des Eintracht-Regisseurs nach 23 Wochen Verletzungspause schuf Vorfreude. Konnte man mit „Falkes“ Einsatz rechnen, sorgte Dietrich Weise mit einer anderen Nominierung für eine Riesenüberraschung. Der Eintrachttrainer stellte den erst 20jährigen Alex Conrad ins Deckungszentrum, Armin Kraaz rückte auf den linken Verteidigerposten und Bogdan Kwiecien auf die Bank. Weise: „Nach seinen Trainingsleistungen glaube ich, daß Conrad in der Bundesliga bestehen kann.“ Mit Kwieciens Leistung war Weise zuletzt nicht zufrieden.

Dietrich Weise hatte gegen Waldhof Mannheim ein kämpferisches Spiel erwartet — er behielt recht. In der ersten Halbzeit gab es im Waldstadion sogar mehr Kampf als Spiel zu sehen. Die Waldhöfer gingen von Beginn an mit Haken und Ösen zu Werke, die Eintracht hielt nach kurzer Eingewöhnungszeit voll dagegen. Kaum ein Zweikampf, der regelgerecht geführt wurde, kaum ein Spielzug, der nicht durch ein Foul unterbunden wurde.

Beide Mannschaften schenkten sich nichts, der Fußball litt darunter — und Falkenmayers Comeback. Ganz fit ist Falke noch nicht, das kam in einem solchen Kampf besonders schwer zum Tragen. Impulse konnte er dem Eintracht-Spiel nicht geben. Falkenmayer hatte genug mit sich und seinen Gegenspielern zu tun. So blieben Torchancen in der ersten Hälfte Mangelware, obwohl beide Teams nicht ausgesprochen defensiv operierten.

Die weitaus besseren Möglichkeiten hatten dabei die Gäste. In der 38. Minute war Bührer freigespielt, doch der Mannheimer Stürmer verzog, als er aus vollem Lauf abzog. Nur zwei Minuten später scheiterte aus spitzem Winkel Remark an der Latte. Die Eintracht hatte nur Weitschüsse von Sievers und einen Flachschuß von Bühler entgegenzusetzen. Das 0:0 zur Halbzeit war für die Frankfurter etwas glücklich.

Glück, das hatten in der zweiten: Hälfte die Mannheimer nötig, um nicht in Rückstand zu geraten. Die Eintracht machte nämlich gehörig Druck, als nach zehn Minuten Sarroca für Falkenmayer und wenig später Uwe Müller für Bühler eingewechselt wurden. Außerdem ließ Dietrich Weise die Abwehr auf einer Linie spielen. Libero Theiss war nicht mehr letzter Mann, sondern spielte auf einer Höhe wie seine Innenverteidiger. Sogar bei Abschlägen vom Mannheimer Tor orientierte sich die Eintrachtabwehr nicht mehr nach hinten, sondern blieb an der Mittellinie stehen.

Das Spiel verlagerte sich dadurch zusehends in die Mannheimer Hälfte, dadurch kamen zwangsläufig Chancen zustande. Die besten zwischen der 60. und 75. Minute. In dieser Viertelstunde hätten Berthold per Freistoß, Krämer mit dem Hinterkopf und Sarroca die Möglichkeit zum Führungstreffer gehabt — sie vergaben aber. Das temperamentvolle Spiel spiegelte sich in der Zahl der gelben Karten wider. In der ersten Halbzeit wurden Sievers und Thionanis verwarnt, in dem zweiten Spielabschnitt Körbel, Remark und Sebert.

In der Schlußphase drückte die Eintracht zwar weiter auf Tempo, die dichte Mannheimer Abwehr war an diesem Nachmittag aber nicht zu überwinden. Es blieb beim 0:0. Die stärksten Eintrachtspieler waren Libero Theiss, Debütant Conrad, der seinen Gegenspieler Klotz zur Bedeutungslosigkeit verurteilte, und mit Abstrichen Ralf Sievers. (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 01.09.1985)

 

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