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Fortuna Düsseldorf - Eintracht
Frankfurt |
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Bundesliga 1984/1985 - 13. Spieltag
3:1 (1:1)
Termin: Mi 14.11.1984, 20:00 Uhr
Zuschauer: 5.500
Schiedsrichter: Hans-Peter Dellwing (Trier)
Tore: 1:0 Hans Holmquist (2.), 1:1 Harald Krämer (20.), 2:1 Günter Thiele (68.), 3:1 Jürgen Fleer (71., Foulelfmeter)
Fortuna Düsseldorf | Eintracht Frankfurt |
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Kein Glück bei Fortuna Fortuna Düsseldorf kämpfte mit großer Leidenschaft um Punkte gegen den Abstieg, die Frankfurter Eintracht versuchte mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Den letzten Einsatz jedenfalls ließen die Frankfurter vermissen, und deshalb unterlagen sie vor 7000 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion auch völlig verdient mit 1:3 (1:1). Harald Krämer hatte vor der Pause Holmqvists Blitztor ausgeglichen, doch nach dem Wechsel erzielten Thiele mit einem Kopfball und Fleer mit einem geschenkten Elfmeter die weiteren Tore für die Gastgeber. Kaum ein Spieler konnte bei der Eintracht an die Form vom vergangenen Samstag beim Sieg gegen Waldhof anknüpfen. Am auffälligsten spielten noch Jan Svensson und vor der Pause Ralf Falkenmayer. Fortuna Düsseldorf hatte in Rudi Bommer in der ersten Halbzeit und nach dem Wechsel in den eingewechselten Bockenfeld und Thiele seine besten Spieler. Dietrich Weise hatte es so schön ausgeklügelt. Ralf Sievers spielte nicht rechts, wie gewohnt, sondern links. Dort sollte er die Vorstöße von Rudi Bommer stoppen. Doch bevor Sievers so richtig wach wurde, hatte Bommer schon die Fortuna-Führung vorbereitet. Ein Fehlpaß von Ralf Sievers, ein Dribbling von Rudi Bommer mit abschließender Flanke und ein Kopfball von Holmqvist. Nach 100 Sekunden führte Fortuna Düsseldorf 1:0. Die Eintracht-Abwehr hatte regelrecht geschlafen. Der Druck der Gastgeber hielt an, die nächste Chance kam aber erst in der 16. Minute. Weikl schoß aus 16 Metern, verfehlte aber das Tor ganz knapp. Zu diesem Zeitpunkt hatte Frankfurts Trainer sein Experiment gegen Bommer längst beendet. Nach zwölf Minuten war Weise an den Spielfeldrand gestürmt und hatte Kraaz von rechts nach links und Sievers auf die andere Seite zu Holmqvist beordert. Auch Armin Kraaz hatte mit dem Nationalspieler große Probleme, doch insgesamt stabilisierte sich das Spiel der Eintracht. Der Ausgleich in der 20. Minute fiel dennoch überraschend. Thomas Kroth erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, überließ ihn Ralf Falkenmayer und der riß mit einem Steilpaß die gesamte Fortuna-Abwehr auf. Harald Krämer machte seinem Namen als Torjäger alle Ehre. Allein stürmte er auf Torwart Greiner zu und hob den Ball eiskalt ein. Im Gegenzug die große Chance für Fortuna, erneut in Führung zu gehen. Gerd Zewe erwischte Jürgen Pahl auf dem falschen Fuß, doch der Ball kullerte, am Tor vorbei. Danach tat sich bis zum Pausenpfiff nicht mehr viel. Fleer erhielt wegen absichtlichen Handspiels die Gelbe Karte, und Karl-Heinz Körbel bügelte mit riskantem Einsatz gegen Edvaldsson einen Fehler von Armin Kraaz aus. Auch nach dem Wechsel ging das niveauarme Gekicke beider Mannschaften weiter. Die Eintracht tat einfach zu wenig fürs Angriffsspiel, um die nervösen Düsseldorfer unter Druck zu setzen. Statt dessen ließen die Gäste die Fortunen kommen, spielten defensiv, und das mit drei Stürmern. Zu einer Möglichkeit reichte es trotzdem. Nach einer Staffette Falkenmayer — Berthold — Krämer stand plötzlich Thomas Kroth frei, doch der 25jährige Mittelfeldspieler traf den Ball nicht voll. Danach spielte nur noch Düsseldorf, nicht schön, aber immerhin mit großem Kampfgeist. Die Auswechslungen auf beiden Seiten taten das übrige, um das Pendel endgültig auf die Düsseldorfer Seite ausschlagen zu lassen. Bei der Eintracht kam Bodo Mattern für den verletzten Uwe Müller und wurde durch den offensiven Weikl zeitweise in die Verteidigung gezwungen. Fortunas Trainer Willibert Kremer schickte Bockenfeld und Thiele für Kaiser und Holmqvist aufs Feld und bewies damit eine glückliche Hand. In der 68. Minute zeichneten die beiden „Neulinge" für das 2:1 verantwortlich. Bockenfeld setzte sich am rechten Flügel durch, flankte über drei Frankfurter hinweg und Thiele brauchte nur noch den Kopf hinzuhalten. Zwei Minuten später die Entscheidung. Bommer spurtete über 50 Meter in den Frankfurter Strafraum, hatte dort den Ball schon verloren, rannte von hinten auf Svensson auf und bekam für diese Einlage einen Elfmeter. Fleer bedankte sich für das Geschenk von Schiedsrichter Dellwing und schoß zum 3:1 ein. Nun erst — viel zu spät — bemühte sich die Eintracht, auf Angriff umzuschalten. Doch spätestens am Fortuna-Strafraum war Endstation. Stimme zum Spiel Dietrich Weise (Frankfurt): „Falkenmayer und Svensson waren die einzigen Spieler, die eine Leistung gebracht haben, die man als Trainer erwartet. Die Fortuna war aggressiver im Zweikampf und hat deshalb verdient gewonnen. Ich kann mir auch nicht erklären, warum wir nun zum zweiten Mal hintereinander in Düsseldorf so enttäuscht haben.“ (Abendpost-Nachtausgabe vom 15.11.1984)
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