SV Nieder-Wöllstadt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1984/1985

1:9 (0:2)

Termin: 04.08.1984
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichter: Schusterschitz (Steinfurth)
Tore: 0:1 Norbert Fruck (40.), 0:2 Ralf Falkenmayer (41.), 0:3 Cezary Tobollik (54.), 0:4 Uwe Müller (55.), 0:5 Jan Svensson (58.), 0:6 Jan Svensson (60.), 1:6 Weiß (63.), 1:7 Uwe Müller (69.). 1:8 Thomas Berthold (70.), 1:9 Thomas Kroth (85.)

 

 

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SV Nieder-Wöllstadt Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
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Trainer
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Der Kapitän ist zurück an Bord

Exakt 91 Tage nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch im Punktspiel gegen den 1. FC Nürnberg zählt Karl-Heinz Körbel wieder zum Aktivenkader eines Fußballspiels: Der 28-jährige Kapitän der Riederwälder sitzt beim Anpfiff des Testspiels beim SV Nieder-Wöllstadt auf der Bank.

Nur einen Tag nach dem Spielabbruch in Lüdenscheid mit anschließender später Heimfahrt präsentieren sich die Eintrachtspieler in der ersten Halbzeit sichtbar müde. Insbesondere die Offensivabteilung kann wenig überzeugen, Mattern wirkt bisweilen wie ein Fremdkörper in der Mannschaft, Krämer agiert statisch und strahlt kaum Torgefahr aus. Hinzu kommt, dass Nieder-Wöllstadts Torhüter Janda einen guten Tag erwischt hat und alles, was sein Tor nicht verfehlt, unschädlich macht. So dauert es 40 Minuten, ehe die 1500 Zuschauer das erste Tor zu sehen bekommen, bei dem sich Fruck als Abstauber betätigt. Schon eine Minute später ist Janda freilich zum zweiten Mal geschlagen, als Falkenmayer das 0:2 und damit den Halbzeitstand erzielt.

Den Seitenwechsel nutzt Trainer Weise, um frischen Wind in die Sturmreihe der Eintracht zu bringen. Mit Müller für Mattern und Tobollik für Krämer kommt auch endlich Schwung in die Angriffe. So fallen in schöner Regelmäßigkeit weitere Tore, wobei den Amateuren durch Weiß nach rund einer gespielten Stunde der Ehrentreffer zum 1:6 glückt. Der spielfreudige Berthold, Libero Kroth und Tobollik sind die auffälligsten Akteure.

35 Minuten vor dem Abpfiff hat der Leidensweg von Charly Körbel sein Ende gefunden, der 28-Jährige wird in der 55. Minute für Falkenmayer eingewechselt. Bei diesen ersten praxisorientierten Schritten auf dem Spielfeld seit drei Monaten hält sich der Kapitän, 'ausgestattet' mit einem 36 Zentimeter langen Metallnagel im rechten Bein, allerdings merklich zurück. "Für mich war es ein gutes Gefühl, wieder einmal dabei gewesen zu sein", gibt er nach dem Schlusspfiff zu Protokoll, und Trainer Dietrich Weise ergänzt: "Er muss die Angst noch überwinden."

Ingesamt heben sich heute wieder einige Spieler hervor, die einen Stammplatz wohl sicher haben. So scheint Thomas Kroth das Rennen um den Libero-Posten gegen Norbert Fruck gewonnen zu haben, Falkenmayer ist auf der Position des Spielmachers gesetzt, zumal sich Jürgen Mohr nach dem Spiel in Kehl eine Auseinandersetzung mit Trainer Weise leistete und aus disziplinarischen Gründen vier Tage Zwangsurlaub bekam. Als Alternativen im Mittefeld kann sich Weise zudem Jan Svensson und den laufstarken Uwe Müller vorstellen. Die beste Form aller Spieler weist derzeit Thomas Berthold auf, der auch in Nieder-Wöllstadt ein Antreiber überzeugt hat. "Man sieht, dass er bei der Bundeswehr viel getan hat", lobt Weise den Rekruten. (fgo)

 

 

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