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Eintracht Frankfurt - Borussia
Dortmund |
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Bundesliga 1980/1981 - 33. Spieltag
0:4 (0:4)
Termin: Sa 06.06.1981, 15:30 Uhr
Zuschauer: 13.000
Schiedsrichter: Werner Ross (Ingolstadt)
Tore: 0:1 Werner Schneider (12.), 0:2 Atli Edvaldsson (14.), 0:3 Rüdiger Abramczik (17.), 0:4 Hans-Joachim Wagner (31.)
Eintracht Frankfurt | Borussia Dortmund |
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Wechsel
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Trainer | Trainer
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Die nächste Packung ...und es brodelt wieder in der Gerüchteküche. Nachdem Ronald Borchers vom größten deutschen Boulevardblatt mit der Aussage zitiert wird, dass er zum HSV wolle, "selbst wenn die Eintracht mir doppelt so viel bieten würde", wird fleißig über mögliche Nachfolger sinniert. Dabei fallen bereits bekannte Namen wie Rudi Völler vom TSV 1860 München, aber auch neue wie Thomas Allofs von Fortuna Düsseldorf oder Kalle del'Haye vom FC Bayern München. Woher das Geld für solche Transfers kommen soll, verrät allerdings keiner. Stoff für Geschichten liefern auch Präsidium und Management, die angedrohte Anfechtung der Wahl von Präsident Axel Schander beschäftigt die Führungsriege. "Wir vom Präsidium waren auf dem Amtsgericht und haben uns bestätigen lassen, dass wir handlungsfähig sind", gibt Schander in der Pressekonferenz vor dem letzten Heimspiel dieser Bundesliga-Spielrunde gegen Borussia Dortmund kund. Zudem sei die für Mittwoch angekündigte einstweilige Verfügung nicht eingetroffen.
Die Eintracht läuft also nicht mit dem letzten, sondern mit dem allerletzten Aufgebot ein, und so spielt sie auch. Die Borussen aus Dortmund übernehmen sofort das Kommando: Körbel kann nach einer Flanke von Burgsmüller gerade noch klären, Atli Edvaldsson zielt bei einem Weitschuss nur knapp vorbei, Torhüter Funk muss gegen den durchgebrochenen Geyer retten - und es sind noch keine zehn Minuten gespielt. Just in der zehnte Minute fällt dann aber das 0:1. Nach einer Flanke von Burgsmüller und einem Fehler von Funk kann Werner Schneider den Ball über die Linie drücken. Drei Minuten später können die Borussen erneut jubeln. Geyer gewinnt das Laufduell mit dem heute auf der Liberoposition eingesetzten Neuberger, flankt vor die Füße des Isländers Edvaldsson, und der schießt ein. Vier Minuten später folgt eine Kopie dieser Situation. Dieses Mal flankt Burgsmüller, und der freistehende Abramczik kann zum 0:3 einnetzen.
In der Pause hält Trainer Buchmann dann nicht nur eine Gardinenpredigt, sondern auch die Höchststrafe für einen Torhüter bereit: Klaus Funk wird, obwohl nicht verletzt, gegen Joachim Jüriens ausgewechselt. Auch für Claus-Peter Zick ist sein zweiter Bundesligaeinsatz für die Eintracht beendet. Für ihn soll Michael Blättel mehr Ruhe in die desolate Abwehr bringen. Predigt wie Wechsel zeigen nach Wiederanpfiff zumindest einen Teilerfolg - so wie in der ersten Halbzeit kann Dortmund, das freilich, so hat es den Anschein, nur noch mit halber Kraft spielt, nicht mehr schalten und walten. Die Eintracht versucht sich nun daran, zumindest ein Ehrentor zu erzielen, wobei sich der 18-jährige Falkenmayer immer mehr in den Vordergrund spielt, Bälle verteilt und Flanken schlägt. Dafür gibt es für ihn von den Rängen sogar Beifall. Falkenmayer erlebt in dieser Woche die Höhe und Tiefen des Fußballgeschäfts in komprimierter Form: Noch am Mittwoch hatte er als Spieler der Junioren-Nationalmannschaft den Europameistertitel feiern können, heute fährt er mit seinem Verein eine deprimierende Niederlage ein. Zwischen der 60. und 70. Minute ist die Eintracht
ihrem Torerfolg dann nah, doch Immel im Borussentor zeigt, warum er
inzwischen zum Kreis der DFB-Nationalmannschaft zählt. Zunächst
Nach dem Schlusspfiff durch Schiedsrichter Werner Ross bleiben den Frankfurter Fans zumindest zwei kleine Trostpflaster: Sie haben Falkenmayer gutes Debüt in der Bundesliga verfolgen können, und sie wissen mit Neuberger den mit 474 Einsätzen nun alleinigen Rekordspieler der Bundesliga in den eigenen Reihen. Hart geht Trainer Buchmann nach der Partie mit seinen Spielern ins Gericht: "Es geht einfach nicht an, dass man mit dem Pokalsieg die ganze Saison abhakt. Das ist Betrug am Zuschauer. Die Leistung einiger Stammspieler war beschämend und indiskutabel. Wenn wir erwarten, dass das Publikum Eintritt zahlt, müssen wir auch was bringen. Oder die Leute umsonst ins Stadion lassen." (fgo)
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