SG Sossenheim - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1980/1981

0:20 (0:9)

Termin: 21.05.1981
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Dork (Frankfurt Schwanheim)
Tore: Bum-Kun Cha (7), Bernd Nickel (6), Bruno Pezzey (2), Plattek, Stefan Lottermann, Alexander Caspary, Claus-Peter Zick, Wolfgang Trapp

 

 

>> Spielbericht <<

SG Sossenheim Eintracht Frankfurt

  • T. Rupsch
  • Vogel
  • A. Ding
  • Tuscher
  • Hasenbang
  • Barysch
  • Noff
  • J. Rupsch
  • Markiefka
  • Bollin
  • Pohlenz

 


 

Wechsel
  • Bohland für Noff (46.)
  • Thielecke für Bollin (46.)
  • Hohenberger für Pohlenz (46.)
Wechsel
Trainer
Trainer

 

 

Erst Scheibenschießen, dann Kofferpacken

Ein munteres Spielchen liefert die Eintracht bei der SG Sossenheim ab, die den Bundesligisten zur Einweihung ihres neuen Rasenplatzes eingeladen hatte. 2.000 Zuschauer werden dabei schon bald nach dem Anpfiff für ihre Geduld beim offiziellen Prozedere durch Stadtrat Peter Rhein entschädigt, denn die Eintracht zeigt schnell, warum sie in den Nordwesten Frankfurt gekommen ist: zum Toreschießen.

Den Torreigen eröffnet Pezzey in der 7. Minute, danach geht es Schlag auf Schlag. Am Ende kann Cha als erfolgreichster Torschütze sieben Treffer auf seinem Habenkonto verbuchen - darunter vier Treffer in Folge zwischen der 59. und 69. Minute. Nickel zeigt eindrucksvoll, was er am Besten kann und versenkt den Ball meist per Weit- oder Volleyschuss sechsmal im Kasten der A-Klassen-Vertreter aus Sossenheim. Zweimal trifft Pezzey, je einmal der Amateur Plattek sowie Lottermann, Caspari, Zick und Trapp.

Nicht in die Torschützenliste eintragen kann sich Norbert Nachtweih, und das aus gutem Grund: Der Mittelfeldspieler ist nämlich zusammen mit Torhüter Pahl nach Hongkong vorausgeflogen. Die beiden Profis bilden die Vorhut des Eintracht-Trosses, der sich am nächsten Tag zu einem kurzfristig für den 24. Mai anberaumten Freundschaftsspiel in die britische Kronkolonie in Bewegung setzen wird. Die South China Athletic Association hatte eingeladen und als Medikament gegen die Reisestrapazen eine Honorierung in Höhe von 150.000 Mark in Aussicht gestellt - angesichts der angespannten Finanzlage der Eintracht ein überzeugendes Argument. "Das ist der höchste Abschluss, den die Eintracht jemals für ein Privatspiel getätigt hat", freut sich Manager Udo Klug.

Uneingeschränkt dürfte die Freude Klugs allerdings nicht sein, denn rund um die Neubesetzung der Führungsetage der Eintracht geht es wenig harmonisch zu. Es zeichnet sich ab, dass neben dem vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Kandidatentrio für die Vereinsführung (Schander als Präsident, Höfer als Vize und Bartl als Schatzmeister) noch mindestens drei weitere Kandidatenteams antreten wollen.

Aussichtsreichster Gegenkandidat: Der Generalsekretär des Deutschen Tischtennisbundes Jupp Schlaf will als Präsident zusammen mit dem Wirtschaftsberater Wolfgang Zenker als Vizepräsident kandidieren. Zenker wirbt dabei mit einem besondern Bonmot um Wahlstimmen: Er will im Falle seiner Wahl den 31-jährigen Nationalstürmer Klaus Fischer von Schalke 04 zur Eintracht holen, der im Falle eines Abstiegs seines jetzigen Vereins wechselwillig ist.

Problem für das Gespann Schlaf/Zenker: Ihr Wunschkandidat für das Amt des Schatzmeisters ist mit Bartl derselbe, der auch im Team um Axel Schander präsent ist. Seine Kandidatur zurückgezogen hat Tennisveranstalter Hans-Rainer Burkert, dafür wollen sich mit Walter von Mende und John A. Hinkel zwei 'Einzelkämpfer' um das Präsidentenamt bewerben. Aus den USA angereist ist zudem Klaus Gramlich, Sohn des ehemaligen Eintrachtspielers und -präsidenten Rudi Gramlich, der sich allerdings über ein mögliches Engagement in der Führungsspitze des Vereins bedeckt hält.

Gegenüber diesem Gerangel um Vorstandsposten ist das, was sich personell beim fußballspielenden Personal an Veränderungen abzeichnet, relativ übersichtlich und weniger spektakulär. So steht nach Görtz wie erwartet mit Bernd Eufinger der zweite Neuzugang fest, der 19-jährige Spieler vom RSV Würges unterschreibt einen Ein-Jahres-Vertrag bei der Eintracht. Rigobert Gruber ist sich mit dem SV Darmstadt 98 über einen Wechsel einig, der allerdings davon abhängig ist, ob die Lilien den Aufstieg in die Bundesliga schaffen. Nach Frankfurt kommen will Joachim Löw. Der 21-jährige Juniorennationalspieler war vor einem Jahr vom SC Freiburg zum VfB Stuttgart gewechselt, kommt dort aber kaum zu Einsätzen. (fgo)

 

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