Rapid Wien - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1980/1981

2:1 (1:0)

Termin: 09.08.1980
Zuschauer: 5.500
Schiedsrichter: Mathias
Tore: 1:0 Keglevits (4.), 2:0 Vesely (76.), 2:1 Rigobert Gruber (83.)

 

 

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Rapid Wien Eintracht Frankfurt

  • Feurer
  • Persidis
  • Krauss
  • Weber
  • Lefor
  • Sallmayer
  • Hickersberger
  • Kienast
  • Pregesbauer
  • Bakota
  • Keglevits

 


 

Wechsel
  • Gröss für Keglevits (46.)
  • Weiss für Pregesbauer (65.)
  • Vesely für Sallmayer (73.)
Wechsel
Trainer
  • Walter Skocik
Trainer

 

 

2:1 - aber deutlicher, als es das Ergebnis vermuten läßt

Rapidler entzauberten die Pezzey-Elf!

Das war die beste Reklame für den Meisterschaftsauftakt am kommenden Donnerstag: Eine blendende Rapid-Elf entzauberte den in sämtlichen bisherigen Vorbereitungsspielen ungeschlagenen UEFA-Cup-Sieger Eintracht Frankfurt! Der 2:1- (1:0-) Sieg der Rapidler drückt die wahre Überlegenheit in allen Belangen gar nicht so recht aus. Auch Frankfurts Trainer Buchmann mußte zugeben: „Ein völlig verdienter Sieg der besseren Rapid-Mannschaft."

Fünf Tage vor dem Meisterschaftsauftakt gegen Sportklub ist die bis jetzt stets belächelte Rapid-Elf plötzlich zu einer enorm starken Einheit geworden, zu einer Mannschaft, die taktisch clever, mit viel Einsatz, aber auch einigem Können der so hochgelobten Bundesligatruppe um Bruno Pezzey keine Chance ließ. Denn ehe Eintracht auch nur eine halbwegs vernünftige Torchance vorgefunden hatte, hatte Rapid eigentlich schon 3:0 führen müssen - weil nach dem herrlichen Führungstor durch Keglevits (nach Superpaß von Pregesbauer) ein klares Elferfoul von Pezzey an Kienast nicht geahndet worden war und ein Kopfball vom völlig freistehenden Weber von Pahl mit Reflex pariert werden konnte.

Rapid war Eintracht spielerisch, fußballerisch und taktisch überlegen. Etwas defensiv, auf Konter angelegt - da wirkten die Deutschen regelrecht hilflos. Und Bruno Pezzey, zu Beginn an allen kritischen Situationen vor dem Eintracht-Tor mitbeteiligt, glänzte in vielen Einzelaktionen, konnte aber die Hintermannschaft auf das Spiel Rapids nie einstellen.

„Wir dürfen den Sieg nicht überbewerten - wir müssen ihn aber anerkennen ", erklärte Rapids Coach Walter Skocik, "ich muß sagen, es war ein hochverdienter Sieg." Erfreulich für den Trainer: Keiner hat versagt, überragend Vorstopper Weber (gegen Cha Bum), überragend und genial Kienast, sehr gut Feurer, Keglevits und auch Hickersberger (vor allem nach der Pause). Und Bakota? Gut, in manchen Situationen gefährlich - aber von der Mannschaft vollkommen in Stich gelassen. ('Kronenzeitung' Wien)

 

 


 

 

1:2 gegen Rapid! Eintracht-Generalprobe in Wien mißlang

Lothar Buchmann: „Wir waren müde! Zu viele Spiele"

„Rapid entzauberte die Pezzey-Elf." So jubelte die Wiener Kronenzeitung über den 2:1-Sieg Rapid Wiens über den UEFA-Cup-Sieger aus Frankfurt. Denn ausgerechnet bei der Generalprobe zu Beginn der deutschen Bundesliga setzte es für die Frankfurter Eintracht die erste Niederlage in der Vorbereitung. Und das relativ knappe 1:2-Ergebnis — zumindest 80 Minuten lang — gab nicht die wahre Unterlegenheit der Frankfurter wieder. Denn die Eintracht enttäuschte in Wien schwer, fand sich nie mit dem cleveren Konterspiel Rapids zurecht — und hätte, noch ehe sie die erste halbwegs vernünftige Torchance vorfand, zumindest 0:3 in Rückstand liegen können. Denn außer dem Tor zum 0:1, schon nach vier Minuten wurde Rapid ein klarer Foulelfmeter (Pezzey an Kienast) vorenthalten, köpfte Weber völlig freistehend und scheiterte Keglevits nach einem herrlichen Durchbruch an Pahl.

Eine Woche vor dem Bundesligastart also der Dämpfer, von dem Trainer Lothar Buchmann meint, „daß er ganz gut tut", denn, so fügte er noch hinzu „die Serie war ja schon unheimlich". Das 1:2 läßt aber keine Schlüsse auf die Meisterschaft zu, war die Meinung des Trainers. „Denn wir waren müde, vielleicht haben wir doch zu viele Spiele gemacht. Für Rapid war es kein Freundschaftsspiel, sondern ein Prestigekampf. Sie haben verdient gewonnen, weil die Wiener couragierter gespielt hatten. Uns fehlte der nötige Biß, sicher auch etwas der nötige Ernst, die Spieler haben doch so manchen Zweikampf gemieden."

Bruno Pezzey, mit großem Jubel und Blumenstrauß in Wien empfangen, war ähnlicher Ansicht. „Erst in den letzten zehn Minuten haben wir gut gespielt, aber ich muß zugeben, Rapid hat verdient gewonnen — weil wir zu viele Zweikämpfe verloren haben und uns nicht auf die Spielweise der Wiener einstellen konnten."

Die Eintracht, mit Ausnahme von Neuberger und Nachtweih (er kam erst in der 65. Minute) in der Standardaufstellung, hat enttäuscht. Vor allem Gruber als Neuberger-Ersatz, vor allem Borchers als Spitze und auch das komplette Mittelfeld, das knapp hinter der Mittellinie regelrecht hilflos wirkte.

Und Samstag Bundesligaauftakt in Schalke! Buchmann hat die Schalker beim 2:7 gegen Southampton beobachtet. „Natürlich sind sie nach so einer Niederlage verunsichert. Wenn wir so spielen wie in Wien in den letzten zehn Minuten, haben wir eine Chance." Daß das 2:7 nur ein Ausrutscher war, bewiesen die Schalker am Sonntag, als sie gegen Feyenoord Rotterdam mit 2:1 gewannen. ('Abendpost-Nachtausgabe')

 

 

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