Eintracht Frankfurt - Bayer 05 Uerdingen

Bundesliga 1979/1980 - 16. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: Sa 08.12.1979, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Udo Horeis (Buchholz)
Tore: 1:0 Ronald Borchers (51.), 2:0 Stefan Lottermann (85.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Bayer 05 Uerdingen

 


  • Paul Hesselbach
  • Paul Hahn
  • Ludwig Lurz
  • Jens Steffensen
  • Peter Ehmke
  • Franz Raschid
  • Friedhelm Funkel
  • Herbert Zimmer
  • Jan Mattsson
  • Ralf Heym
  • Siegfried Held

 

Wechsel Wechsel
  • Heinz Mostert für Jens Steffensen (24.)
  • Michael van de Loo für Peter Ehmke (71.)
Trainer Trainer
  • Horst Buhtz



Viel Leerlauf, aber ein Sieg

12.000 Zuschauer sahen gestern nachmittag im Waldstadion einen verdienten 2:0-(0:0-)Sieg der Frankfurter Eintracht gegen Bayer Uerdingen und konnten sich doch nicht so richtig freuen. Dafür war im Spiel des Siegers zuviel Leerlauf und zuwenig Begeisterung. Der Sieg der den Sprung zurück auf Platz 3 bedeutete, geriet gegen die im Angriff harmlosen Uerdinger nie in Gefahr. Die Abwehr des Neulings bereitete der Eintracht dagegen um so mehr Schwierigkeiten. Es dauerte bis zur 51. Min. ehe Ronald Borchers zum erstenmal und bis zur 85. Min., ehe Stefan Lottermann zum zweitenmal die Lücken fanden. Die einzigen Glanzlichter setzte de koreanische Superstürmer Bum Kun Cha, der bei beiden Toren an der Vorbereitung beteiligt war und seine beiden Gegenspieler Steffensen und später Mostert nach allen Regeln der Fußballkunst aussteigen ließ. Neben Cha konnte die Eintracht vor allem auf den laufstarken Mittelfeldspieler Stefan Lottermann, den souveränen Libero Willi Neuberger und den kraftvollen Rechtsaußen Ronald Borchers bauen. Bei Bayer Uerdingen verdiente sich der glänzend reagierende Torhüter Hesselbach die beste Note.

Von Anfang an war es ein Spiel auf ein Tor, und doch war vor dem Tor der Uerdinger nicht viel los. Der Aufsteiger aus Krefeld kam insgesamt nur dreimal aus der eigenen Hälfte heraus. Dies zeigt die optische Überlegenheit der Eintracht deutlich auf. Doch gegen die dichtgestaffelte Gästeabwehr taten sich die Frankfurter Angreifer sehr schwer, lediglich Bum Kun Cha gewann die direkten Zweikämpfe gegen Steffenhagen, und nachdem dieser ausgewechselt worden war, gegen Mostert. Harald Karger bot sich immer wieder an, war am meisten von allen in Bewegung, doch heraus kam dabei nichts. Und der dritte Stürmer der Eintracht, Bernd Hölzenbein, tauchte vor der Pause völlig unter und wurde nicht ein einziges Mal torgefährlich.

Das Uerdinger Konzept war damit aufgegangen, die drangvolle Enge vor und im Strafraum behagte den Frankfurtern überhaupt nicht. Herausragend bei Bayer, ein „Turm in der Abwehrschlacht", war der Libero Paul Hahn, der sich immer wieder dazwischenwarf und so einige Male Gegentore verhinderte.

Richtig torgefährlich wurde es vor Hesselbachs Tor erst in der 26. und 27. Minute. Jürgen Grabowski hatte den sechsten Eckball ins Getümmel geschossen und Karl-Heinz Körbel verpaßte den im Fünfmeterraum herumtanzenden Ball nur ganz knapp. Wieder war es Hahn, der klärte. Allerdings zu kurz, so daß Norbert Nachtweih zwanzig Meter vor dem Tor zum Nachschuß kam. Doch der hartgeschossene Ball wurde von Hesselbach mit einer Glanzparade abgewehrt.

Außer Nachtweih vesuchte es lediglich Stefan Lottermann mit Fernschüssen, aber auch er blieb glück- und damit erfolglos. Erwähnenswert in einem höhepunktarmen Spiel war lediglich noch eine gelbe Karte für Uerdingens Ehmke, der Karger in der 36. Minute gefoult hatte.

Mit einem weiteren Stürmer, Ronald Borchers, für einen Abwehrspieler, Rigobert Gruber, wollte Friedel Rausch nach dem Wechsel den Uerdinger Abwehrriegel knacken. Borchers spielte nach überstandener Stirnhöhlenvereiterung einen echten Rechtsaußen und trug viel dazu bei, daß die Partie nun wenigstens etwas farbiger wurde.

Die erste Möglichkeit, es blieb bis zum Schluß die einzige, hatten drei Minuten nach dem Wechsel zunächst aber die Uerdinger. Doch Klaus Funk konnte Mattssons Schuß aus spitzem Winkel mit dem Fuß abwehren. Danach stürmte nur noch die Eintracht, jetzt erfolgreicher durch die Flügelzange Borchers rechts und Bum Kun Cha links. Beide waren dann auch am erlösenden 1:0 beteiligt. Der Koreaner versetzte in der 51. Min. zwei Gegenspieler, seine hohe Flanke köpfte Bernd Hölzenbein parallel zur Torlinie, und Ronald Borchers drückte über die Linie.

Nach diesem Rückstand mußten die Uerdinger die Abwehr etwas lockern und der Eintracht den Raum geben, den sie zu ihrem Spiel benötigten. Allerdings — auf echte Offensive schalteten die Gäste nie um, gefährlich wurden sie nur ganz, ganz selten. Auf der anderen Seite häuften sich nun die Glanztaten von Torhüter Hesselbach. Erst lenkte er einen Nachtweih-Freistoß zur Ecke, dann boxte er eine Lottermann-Bombe ins Aus. In der 68. Minute hatte der Uerdinger Torhüter dann das Glück des Tüchtigen. Lottermanns 16-Meter-Schuß rollte bereits an ihm vorbei in Richtung Tor, als Funkel auf der Linie noch rettete.

Trotz überlegenen Spiels dauerte es bis zur 85. Min., ehe die endgültige Entscheidung fiel. Gerade war der überragende Bum Kun Cha mit einem Alleingang gescheitert, als er erneut den Ball in den Strafraum brachte. Bernd Hölzenbein sperrte seinen Gegner, Lottermann hatte freie Bahn und schoß flach ins lange Eck zum 2:0.

 

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