Ungarn (Olympiaauswahl) - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1978/1979

2:0 (0:0)

Termin: 24.02.1979 in Salgotarjan
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Lauber (Ungarn)
Tore: 1:0 Bruno Pezzey (50., Eigentor), 2:0 Rab (85.)

 


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Ungarn (Olympiaauswahl) Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
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Trainer
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Nach Ungarn!

Eis und Schnee in den Stadien, Ebbe auf den Bankkonten, Panik bei vielen Klubs — die Frankfurter Eintracht indes kommt trotz unbenutzter Rasenheizung (in der Bundesliga) ganz gut über den Winter. Nach dem Spiel gegen die Olympia-Auswahl am vergangenen Dienstag und dem Test gegen Jupp Derwalls Nationalmannschaft am nächsten Mittwoch, bestreitet die Eintracht in Budapest zwei Spiele (24. und 28. Februar) gegen Ungarns Olympiamannschaft und am 3. März ein Freundschaftsspiel beim Süd-Zweitligisten 1. FC Saarbrücken. Manager Udo Klug: „Wir haben eine sportlich optimale Lösung gefunden."

Einen Tag nach dem Spiel gegen die Nationalelf fliegt die Eintracht für acht Tage (bis zum 2. März) nach Ungarn. Die Eintracht folgt damit einer Einladung des neuen Präsidenten des ungarischen Fußball-Verbandes Szepesi. „Wir finden dort gut bespielbare Plätze vor und haben keinerlei Unkosten", erklärte Manager Udo Klug, der am Donnerstag mit den Ungarn alles klarmachte.

Der ungarische Fußball-Verband trägt alle Kosten (Flug, Unterbringung), die Eintracht ist bei beiden Spielen mit 50 Prozent an den Einnahmen beteiligt. „Wir schlagen drei Fliegen mit einer Klappe. Wir werden sportlich gefordert, gehen dem schlechten Wetter aus dem Weg und verdienen noch ein paar Mark", freut sich auch Trainer Friedel Rausch.

Nicht mit nach Budapest werden Norbert Nachtweih, Jürgen Pahl, Fred Schaub und wahrscheinlich Ronald Borchers fliegen. Nachtweih und Pahl wollen als DDR-Flüchtlinge das Risiko einer Reise in den Ostblock nicht eingehen, Schaub reist mit der Jugendnationalmannschaft in die Sowjetunion, Borchers mit der Nationalmannschaft nach Malta. Für sie kommen möglicherweise noch zwei Amateure in den Kader, dem auch der verletzte Jürgen Grabowski auf jeden Fall angehören wird. Trainer Rausch: „Jürgen ist ganz wichtig für die Mannschaft, selbst wenn er noch nicht spielen kann." ('Abendpost-Nachtausgabe')

 

 


 

 

Eintracht Frankfurt ab heute auf einwöchiger Ungarnreise

Pahl und Nachtweih verzichteten

„Die Schalker würden Luftsprünge machen, wenn sie dorthin fahren dürften", erklärte Frankfurts Trainer Friedel Rausch nach dem Wochenendbesuch in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen und setzte damit der Kritik aus den Reihen der Mannschaft an der Ungarnreise ein Ende. Am heutigen Donnerstag um 13.30 Uhr startet die Frankfurter Eintracht nach Budapest, wo sie am 24. und 28. Februar gegen die Olympiaauswahl Ungarns spielt. Die Reise, die der Eintracht rund 20.000 Mark einbringen wird, machen Jürgen Pahl und Norbert Nachtweih nicht mit.

Die beiden 1976 aus der DDR geflüchteten Spieler verzichteten aus politischen Gründen. Pahls Fehlen ist die große Chance für Torwart Jupp Koitka, der nach auskurierter Knieverletzung verbissen um seinen Stammplatz kämpfen wird. Als zweiter Torwart fliegt Amateur Jürgen Friedl mit. Dem 17köpfigen Aufgebot gehören mit Rigobert Gruber und Michael Künast ferner zwei talentierte Nachwuchsspieler an. Auf Wunsch von Friedel Rausch reist auch Kapitän Jürgen Grabowski trotz Verletzung mit. Vom ungarischen Verband ließ sich die Eintracht dafür ärztliche und medizinische Betreuung zusichern.

Nach der Rückkehr aus Ungarn am Freitag kommender Woche sollen am Riederwald möglichst schnell die Vertragsverhandlungen über die Bühne gehen, wobei sich in den letzten Wochen am Riederwald die Meinung herausschälte, möglichst alle Spieler zu halten. Mit diesen personalpolitischen Entscheidungen hängt natürlich auch die Vertragsverlängerung von Friedel Rausch zusammen, der im Januar vorerst nur für ein halbes Jahr eingestellt worden war. ('Kicker')

 

 


 

 

Eigentor von Bruno Pezzey

Härte war Trumpf beim 0:2 der Eintracht in Salgotarjan

Kampf und Härte waren Trumpf beim ersten Testspiel der Frankfurter Eintracht in Salgotarjan gegen die ungarische Olympia-Mannschaft. Obwohl der ungarische Trainer Dr. Lakat nur seine zweite Garnitur auf dem Feld hatte (die Spieler der Großvereine Ferencvaros, Honved, Dosza fehlten), mußte die Eintracht eine verdiente 0:2-(0:0-)Niederlage hinnehmen. Die Frankfurter, die ohne ihre beiden Stammtorhüter Koitka und Pahl sowie die Stars Grabowski und Borchers antreten mußten, spielten schwach und unkonzentriert, die Ausnahmen waren Bernd Hölzenbein, Karlheinz Körbel und Jugendspieler Rigo Gruber.

Trainer Friedel Rausch war dennoch nicht unzufrieden: „Diese Spiele sind für uns die beste Vorbereitung auf die Bundesliga. Unsere jungen Leute hatten erhebliche Schwierigkeiten gegen den erwartet starken Gegner."

Beide Teams waren die Partie mit hohem Tempo angegangen, die Ungarn etwas offensiver, so daß die Eintracht-Abwehr früh unter Druck geriet. Doch zumindest in der ersten Viertelstunde gelangen den Frankfurtern einige gute Konterzüge. Doch wie so oft auch in der Bundesliga konnte Ruedi Elsener zwei gute Chancen nicht nutzen. Auch Bernd Hölzenbein, der Jürgen Grabowski als Kapitän vertrat, konnte eine Riesenmöglichkeit nicht zum 1:0 verwerten.

Nach einem bösen Foul an Helmut Müller und der Revanche durch Wolfgang Kraus kam Mitte der ersten Halbzeit Hektik auf, die den Spielfluß beider Teams bremste. „Die gehen ganz schön zur Sache", kommentierte Karlheinz Körbel, der im defensiven Mittelfeld eine solide Partie lieferte. Ungarns Fußballpräsident Scepesi versuchte in der Halbzeit, seine Spieler zu beruhigen: „Dies ist ein Freundschaftsspiel. Hier soll nicht geholzt werden."

Doch die zweite Halbzeit glich der ersten, die Ungarn spielten überlegen, die Eintracht wartete auf Konter und die Härte blieb. Der Unterschied zum ersten Teil: es fielen Tore. Bruno Pezzey köpfte ein Tor in der 55. Minute. Es war das 1:0 für Ungarn. Der Frankfurter Vorstopper hatte bei einer Rückgabe ins eigene Tor getroffen.

Bei der Eintracht stürmte in der zweiten Halbzeit Rüdiger Wenzel, Jugendspieler Rigo Gruber, der für Wacker gekommen war, spielte für ihn Verteidiger. Doch all das nutzte nichts mehr. Im Gegenteil: die Ungarn kamen durch Rab zehn Minuten vor dem Abpfiff zum 2:0.

 

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