TSV Kulmbach - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1978/1979

0:4 (0:2)

Termin: 14.07.1978
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Rüdiger Wenzel (18.), 0:2 Rüdiger Wenzel (22.), 0:3 Hans-Dieter Wacker (48.), 0:4 Bernd Hölzenbein (85.)

 


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TSV Kulmbach Eintracht Frankfurt

  •  

 


  • Koitka
  • Borchers
  • Müller
  • Körbel
  • Weidle
  • Kraus
  • Nachtweih
  • Nickel
  • Hölzenbein
  • Wenzel
  • Elsner

 

Wechsel
Wechsel
  • Pahl für Koitka (46.)
  • Wacker für Elsner (46.)
  • Lorant für Kraus (46.)
  • Stepanovic für Nachtweih (46.)
  • Trapp für Wenzel (79.)
Trainer
Trainer

 

 

Frankfurt schlug Kulmbach 4:0

4:0 gewonnen - aber Berauschendes boten Eintracht Frankfurts Lizenzspieler gegen die Amateure des TSV Kulmbach (Bezirksliga) nicht. Otto (Knefler) und Udo (Klug) stöhnten um die Wette. Trainer Knefler: „Darüber kann ich nicht schlafen. Wie kann man nur so erbärmlich spielen?" Auch Manager Klug, der vor dem Anpfiff 8:0 getippt hatte, wurde kleinlaut: „Die Mannschaft hat mich schwer enttäuscht!"

Einziger Lichtblick: Rüdiger Wenzel, der das 1:0 (18., mit Hilfe des Kulmbacher Schlußmannes) und 2:0 (22., Zuspiel Nickel) erzielte und Wacker nach Hölzenbein-Ecke die Vorlage zum 3:0 nach dem Seitenwechsel (48.) gab. Hölzenbein markierte in der 85. Minute auf Paß von Nickel den 4:0-Endstand. 2000 Zuschauer waren enttäuscht: „Wir bezahlen euch hier wohl den Urlaub", riefen sie. Jürgen Grabowski, der diesmal pausierte: „Ich hoffe, daß wir uns hier irgendwann einmal rehabilitieren können."

Die einzige Entschuldigung für die Frankfurter Profis: Sie hatten noch das schwere Spiel gegen Brünn in Passau (2:2) und eine dreistündige Busfahrt in den Knochen. Außerdem gab's gestern erstmals eine „lange Nacht": Die Spieler hatten bis 24 Uhr Ausgang ...

 

 


 

 

Neu bei der Eintracht 78: Die Flügelzange und Libero Borchers

Die schwächste Leistung der bisherigen Vorbereitungszeit zeigte die Frankfurter Eintracht am Freitagabend beim Bezirksligisten TSV 08 Kulmbach. Weniger der in Anbetracht des Gegners nur knappe 4:0-Sieg, als vielmehr die Art und Weise, wie der Bundesligist spielte, enttäuschte die 2000 Zuschauer. „Das ist ja Fußball zum Abgewöhnen", konnte sich Trainer Otto Knefler einen bissigen Kommentar nicht verkneifen.

Die Eintracht wirkte müde, das Spiel vom Donnerstag gegen den CSSR-Meister Zbrojovka Brünn und die harten Tage des Trainingslagers steckten offensichtlich in den Knochen. Dazu kam das Fehlen von Kapitän Jürgen Grabowski und Verteidiger Willi Neuberger, die nur als Zuschauer mit nach Kulmbach gefahren waren. Knefler: „Doch das alles kann und darf keine Entschuldigung für eine derart schwache Leistung sein."

Besonders unzufrieden war der neue Trainer mit der Leistung von Norbert Nachtweih, der ohne Tempo und Feuer spielte und seine Chancen nicht nutzte. Knefler wechselte den ehemaligen DDR-Junioren-Nationalspieler zur Halbzeit aus. „Ich hatte den Eindruck, daß der gar nicht genau wußte, was er spielen sollte", schimpfte der Trainer.

Noch nicht auf Touren kam auch Nationalspieler Bernd Hölzenbein, der nach der Weltmeisterschaft sein erstes Spiel für die Eintracht bestritt. Läuferisch konnte Hölzenbein überzeugen, doch viele seiner Pässe und Torschüsse verfehlten das Ziel. In der kommenden Woche wird Hölzenbein, der sich in den vergangenen Tagen in Frankfurt mit Leichtathletik-Trainer Karl Sucke auf die Saison vorbereitet hatte, einige Spiele im Dreß der Eintracht bestreiten und dann für eine Woche zum Urlaub nach Ibiza fliegen. Hölzenbein: „Das ist mit Manager Udo Klug so abgesprochen."

Neben den Spielen gegen den FC Brügge, Wiesbaden-Dotzheim und den FSV Frankfurt wird in dieser Woche in Frankfurt am Riederwald weiter hart trainiert. Trainer Otto Knefler: „Ich bin zwar mit dem Trainingslager in Lam sehr zufrieden, aber zu Hause kann man doch noch intensiver arbeiten." Durch die starken Regenfälle kamen im Bayerischen Wald besonders gymnastische und taktische Übungen zu kurz. „In Frankfurt haben wir dann alle Geräte, die wir brauchen und hoffentlich auch besseres Wetter", blickt Knefler nach vorn.

Die Arbeit in Lam, die besonders der Kondition galt, will er dadurch nicht abwerten. „Konditionell haben wir einen Grundstock angelegt, auf dem wir nun aufbauen können. Außerdem konnte die Mannschaft mich und ich sie kennenlernen. Die Neuen wurden voll integriert, und in den Spielen konnten wir einige taktische Dinge einüben."

Neu bei der „Eintracht '78 ist das verstärkte Spiel über die Flügel, eine Spielweise, die von Knefler immer wieder gefordert und gefördert wird. Neuling Rudi Elsener und Rüdiger Wenzel sollen sich an den Außenlinien anbieten, die Mittelstürmerposition von einem nach vorn stoßenden Mittelfeldspieler besetzt werden. „Gegen Brünn klappte das teilweise schon ganz gut", freute sich Knefler.

Neu bei der „Eintracht '78" ist auch der Libero. Otto Knefler schenkte sein Vertrauen dem erst 20jährigen Ronald Borchers, der bisher mit unterschiedlichem Erfolg spielte: gut gegen Deggendorf, schwach gegen Straubing, wieder gut gegen Brünn und durchschnittlich gegen Kulmbach. Knefler über seinen Abwehrchef: „Wir dürfen nicht gleich zuviel von ihm verlangen. Ich werde ihn weiter testen und dann entscheiden. Die Anlagen und das Talent zum Libero hat er sicherlich, aber ob es für die Bundesliga reicht, muß ich erst noch abwarten."

 

 

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