Fortuna Düsseldorf - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1977/1978 - 13. Spieltag

2:1 (1:1)

Termin: Sa 29.10.1977, 15:30 Uhr
Zuschauer: 19.000
Schiedsrichter: Volker Roth (Salzgitter)
Tore: 1:0 Gerd Zimmermann (1.), 1:1 Jürgen Grabowski (13.), 2:1 Gerd Zimmermann (84.)

 

>> Spielbericht <<

Fortuna Düsseldorf Eintracht Frankfurt

  • Jörg Daniel
  • Gerd Zimmermann
  • Heiner Baltes
  • Reinhold Fanz
  • Egon Köhnen
  • Klaus Allofs
  • Dieter Brei
  • Gerd Zewe
  • Hubert Schmitz
  • Fleming Lund
  • Wolfgang Seel

 


 

Wechsel Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Eintracht scheitert an Zimmermann

Eintracht Frankfurt kann einfach nicht unentschieden spielen. Auch in der 13. Begegnung der Saison wurde eine Punkteteilung verpaßt und zwei mögliche Punkte verschenkt. Überaus glücklich behielt Fortuna Düsseldorf vor 19.000 Zuschauern im Rheinstadion mit 2:1 (1:1) die Oberhand, die Eintracht aber zeigte ihr altes Übel und konnte trotz überlegenen Spiels nicht gewinnen. „Erschossen" wurden die Schützlinge von Trainer Gyula Lorant durch Fortunas Vorstopper Gerd Zimmermann, der keinen Gegenspieler hatte und dies mit zwei Treffern auch weidlich ausnutzte. Da nutzte auf Frankfurter Seite auch eine Spitzenleistung von Kapitän Jürgen Grabowski nichts, der Druck nach vorn ließ viel zu früh nach, die Überlegenheit im Mittelfeld hatte wenig Wirkung. Gyula Lorant resignierte: „Mit dieser Truppe können wir uns als Titelanwärter verabschieden."

Nach 30 Minuten erhielt Jürgen Grabowski im Rheinstadion die verdienten Ovationen des objektiven Düsseldorfer Publikums. Der Frankfurter Kapitän zeigte in der ersten Halbzeit eine Galaschau, die einfach alle von den Sitzen reißen mußte. Nicht vom Ball zu trennen, zauberte der „Weltmeister" und ließ seinen Düsseldorfer Gegenspieler Franz wie einen Schuljungen aussehen. Zusammen mit Grabowski organisierte Bernd Hölzenbein die Aufholjagd der Frankfurter, nachdem die Fortuna bereits nach 50 Sekunden in Führung gegangen war. Schmitz legte dem „Fernbomber" Zimmermann den Ball in den Lauf, und der traf aus 25 Metern in den Torwinkel. Ein Auftakt, wie ihn Sich Dietrich Weise vorher gewünscht hatte.

Die Eintracht war keineswegs beeindruckt, spielte auf wie bei einem Heimspiel, suchte den Angriff und wirbelte, daß den Düsseldorfern zunächst angst und bange wurde. In der 6. Minute setzte sich Wolfgang Kraus am rechten Flügel durch, flankte genau auf den Kopf des völlig freistehenden Wenzel, doch der traf nur die Unterkante der Querlatte. In der 8. Minute war es wieder Wenzel, der zum Schuß kam, doch diesmal ging der Ball knapp am linken Toreck vorbei.

Dann scheiterte Wolfgang Trapp am hervorragenden Torwart Daniel, bevor das längst überfällige Ausgleichstor endlich fiel. Viermal wanderte der Ball direkt von Neuberger zu Hölzenbein, wieder zurück zu Neuberger, wieder zurück zu Hölzenbein, der völlig allein vor Daniel noch die Nerven hatte, mit einem Querpaß Grabowski anzuspielen. Der Kapitän brauchte nur noch ins leere Tor zu schieben.

Im Anschluß daran entwickelte sich ein echtes Spitzenspiel der Bundesliga, das technische Feinheiten ebenso aufzuweisen hatte wie kämpferischen Einsatz. Die Eintracht spielte fast durchweg überlegen, die Fortuna verlegte sich ganz aufs Kontern. Und dabei sah die Frankfurter Abwehr einige Male nicht gut aus. Sie konnte ihre Schwäche bei Kontern auch diesmal nicht verbergen.

Doch zum Glück für die Eintracht entwickelte sich Fortunas Jungstar Klaus Allofs zum großen Pechvogel, als er zwischen der 25. und 30. Minute drei gute Gelegenheiten versiebte. Bei der Eintracht lief der Übergang zwischen Abwehr und Mittelfeld zum Angriff reibungslos, nur wenn der diesmal übernervöse Wolfgang Trapp ins Spiel kam, war Sand im Getriebe. Der Amateur konnte nicht über seinen Schatten springen, gab sich zwar viel Mühe, machte aber auch ebenso viele Fehler. Zur Halbzeit zog Trainer Lorant die Konsequenz und brachte Roland Weidle für Trapp ins Spiel.

Nach dem Wechsel sank das Niveau der Partie immer mehr. Die Düsseldorfer spielten Fehlpässe am Fließband, und die Eintracht konnte sich im Angriff einfach nicht mehr durchsetzen. Wenzel lag bei dem knochenharten, manchmal auch unfairen Baltes an der Kette, und Bernd Hölzenbein gewann gegen Zimmermann und Brei nur im Mittelfeld Zweikämpfe, am Strafraum war dann Endstation.

Im Mittelfeld dominierte immer noch Jürgen Grabowski, doch die Verbindung zum Angriff war abgerissen. Die beste Eintracht-Chance in den zweiten 45 Minuten hatte dann Grabowski selbst. Kraus legte ihm den Ball maßgerecht vor, doch aus 20 Metern verzog der Kapitän weit. Die Quittung für die schwache Leistung der Fortuna in dieser Phase war nach einer Stunde ein Pfeifkonzert nach Rudi Bommer. Der ehemalige Offenbacher hat sich in Düsseldorf einen Namen gemacht mit Toren in den letzten Minuten. 15 Minuten vor dem Ende hatte Dietrich Weise ein Einsehen und brachte Bommer für Allofs ins Spiel.

Und als sich beide Mannschaften bereits auf ein Unentschieden eingestellt hatten, gelang den Düsseldorfern völlig überraschend das entscheidende 2 1. Brei trat einen Eckball hoch vors Tor und Zimmermann wuchtete mit dem Kopf in die Lücke zwischen Torwart Koitka und Roland Weidle. Noch einmal kam danach die Eintracht, hatte auch prompt durch Hölzenbein die Möglichkeit zum Ausgleich. Doch Daniel konnte mit den Fingerspitzen vier Minuten vor dem Ende seiner Mannschaft beide Punkte retten.


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