Eintracht Frankfurt - Roter Stern Belgrad

Freundschaftsspiel 1976/1977

6:1 (3:0)

Termin: 03.05.1977
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Aldinger (Waibingen)
Tore: 1:0 Bernd Hölzenbein (25.), 2:0 Rüdiger Wenzel (28.), 3:0 Bernd Hölzenbein (31.), 4:0 Jürgen Grabowski (57.), 5:0 Klaus Beverungen (72.), 5:1 Susic (81.), 6:1 Rüdiger Wenzel (87.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Roter Stern Belgrad

 


  • Kajganic
  • Jelikic
  • Jovanovic
  • Muslim
  • Radovic
  • Borovnovnica
  • Stestic
  • Lukic
  • Susic
  • Baralic
  • Stamenkovic

 

Wechsel Wechsel
  • Petrovic für Lukic (46.)
  • Calasan für Borovnovnica (88.)
Trainer Trainer
  • Maravic


 

Der Untergang des Roten Sterns

Selbst ein Handball-Trainer hatte es erkannt. „Ist typisch jugoslawischer Fußball, gegen deutsche Mannschaft eine Katastrophe." Milorad Reljic, Ex-Coach des Handball-Bundesligisten SG Dietzenbach, war im Frankfurter Waldstadion von Roter Stern Belgrad ebenso enttäuscht wie seine vielen hundert Landsleute unter den 8000 Zuschauern. Der Frankfurter Eintracht genügte eine durchschnittliche Gesamtleistung, gespickt mit einigen Glanzlichtern einzelner Spieler, um den mit zahlreichen Nationalspielern gespickten Tabellenführer der jugoslawischen Staatsliga mit 6:1 (3:0) im Ablösespiel für Dragoslav Stepanovic zu deklassieren.

25 Minuten hatte es gedauert, bis die Eintracht den Rhythmus nach der Bundesliga-Pause gefunden hatte, dann entschied sie das Spiel in fünf Minuten. Bernd Hölzenbein wollte offensichtlich das nachholen, was er vor vier Tagen, beim Länderspiel in Belgrad noch auf der Reservebank, nicht gedurft hatte. In der 25., 28. und 30. Minute wirbelte er die Belgrader Abwehr durcheinander, traf selbst zweimal und legte beim 2:0 Rüdiger Wenzel den Ball so geschickt vor, daß dieser nur noch einzuschieben brauchte. War Hölzenbein beim ersten Treffer schlitzohrig mit einem „verzögertem" Flachschuß erfolgreich, traf er zum 3:0 mit einem kapitalen Schuß aus dreißig Metern genau in den Torwinkel , ehe er sich zur Pause wegen der Impfung für die Südamerika-Reise auswechseln ließ.

Neben Hölzenbein brillierte vor allem Jürgen Grabowski, der, ohne scharf gedeckt zu werden, nach Herzenslust aufspielte, trickste und schoß. Der Lohn war das 4:0 in der 57. Minute und die Vorlagen zum 5:0, als Beverungen aus kurzer Distanz einköpfen konnte und 6:1, als Wenzel aus einem Meter nur einzudrücken brauchte.

Selbst Tonhüter Jupp Koitka kam zu seinem verdienten Beifall, als er in der 62. Minute mit toller Reaktion einen Elfmeter von Stamenkovic abwehrte. Kraus hatte Festic gefoult. Das Gegentor für Roter Stern markierte Susic mit einem 20-Meter-Freistoß ins rechte untere Eck.

Nach dem Wechsel ließ Eintracht-Trainer Lorant mit Helmut Müller, Klaus Beverungen, Peter Krobbach, Dragoslav Stepanovic und Hans Dieter Wacker fünf „Reservisten" spielen, ohne daß die Überlegenheit der Eintracht geringer geworden wäre. Den stärksten Eindruck der Auswechselspieler hinterließ Peter Krobbach, der zweikampf- und konditionsstark wirkte, während Jugend-Nationalspieler Wacker noch einige Umstellungsschwierigkeiten hatte. Dennoch stellte Belgrads Trainer Maravic nach dem Spiel fest: „Frankfurt ist eine der besten Mannschaften Europas."


 

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