Bayern München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1975/1976 - 32. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Sa 29.05.1976, 15:30 Uhr
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Peter Gabor (Berlin)
Tore: 1:0 Udo Horsmann (58.), 1:1 Jürgen Grabowski (59.)

 

 

>> Spielbericht <<

Bayern München Eintracht Frankfurt

  • Sepp Maier
  • Johnny Hansen
  • Franz Beckenbauer
  • Georg Schwarzenbeck
  • Udo Horsmann
  • Uli Hoeneß
  • Franz Roth
  • Karl-Heinz Rummenigge
  • Bernd Dürnberger
  • Jupp Kapellmann
  • Gerd Müller

 


 

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Einen Punkt erkämpft

Vor 30.000 Zuschauern im Münchener Olympiastadion lieferte die Frankfurter Eintracht dem FC Bayern München eine über 90 Minuten stets offene und spannende Partie. Die Revanche der Münchener für die 0:6-Niederlage der Vorrunde gelang nur zum Teil: Mit einem mageren 1:1 (0:0) mußte sich der dreimalige Europacup-Sieger begnügen. Die Tore erzielten Horsmann (58.) und Hölzenbein (59.), der in der Schlußphase zum gefährlichsten Spieler der Eintracht wurde und drei Minuten vor Spielende sogar die Chance zum 2:1 hatte.

„Wir haben mit der Eintracht noch ein Hühnchen zu rupfen." So stimmte der Stadionsprecher die rund 30.000 Besucher von Beginn an „richtig" ein. Frankfurts neuer Torhüter Koitka, für 300.000 Mark von Wattenscheid eingekauft, stand von Beginn an im Brennpunkt des Geschehens, Bereits nach 55 Sekunden parierte er einen Schuß von Franz Roth aus kurzer Distanz.

Obwohl die Bayern meist Herr der Lage waren, hatten die Gäste aus der Mainmetropole die erste große Chance. Mit einem langen Paß schickte Grabowski in der 15. Minute Willi Neuberger am linken Flügel auf die Reise. Seinen Schuß aus vollem Lauf wehrte Sepp Maier mit dem Fuß ab.

Mit lauten „Willi, Willi"-Rufen feuerten die Eintracht-Fans Neuberger immer wieder an, wenn er sich in den eigenen Angriff einschaltete. In der 24. Minute kam Gerd Müller erstmals frei zum Schuß, aber er zog den Ball am Tor vorbei. Mit einem großen Transparent hatte eine Zuschauergruppe schon vor dem Anpfiff das 300. Tor des „Bombers" gefeiert, doch bei der Eintracht-Abwehr war zunächst kein Durchkommen für die Münchner Attacken.

In der 26. Minute bot sich den Frankfurtern erneut die Chance zum 1:0, aber Nickel verzog den indirekten Freistoß an Maiers Tor vorbei. Im Gegenzug versuchte es Dürnberger mit einem tollen Schuß aus gut 14 Metern, aber ebenso hervorragend hielt Koitka, der von einigen hundert Frankfurter Schlachtenbummlern kräftig unterstützt wurde.

Die Partie wurde für kurze Zeit unterbrochen, als Kraus nach einem Foul von Rummenigge verletzt am Boden lag. Für Ihn kam in der 30. Minute Roland Weidle ins Spiel. Mit einer tollen Reflexbewegung verhinderte Maier bei einem der stets gefährlichen Eintracht-Konter wiederum einen möglichen Rückstand seiner Elf: Beverungens Schuß lenkte er in toller Parade zur Ecke. In der 36. Minute zeichnete sich Koitka bei einem Schuß von Roth erneut aus.

Nach der Pause wollten es die Bayern mit Gewalt wissen, Franz Roth eröffnete die Angriffe der Münchener mit einem knallharten Schuß aus gut zwanzig Metern, Koitka konnte den Ball nur abklatschen, aber Gert Trinklein bereinigte die Situation. Die Partie, der in den meisten Phasen die große Linie auf beiden Seiten fehlte, war auch in der zweiten Hälfte von unnötiger Härte bestimmt. Schiedsrichter Gabor aus Berlin war dem Spielverlauf nicht immer gewachsen.

Die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für den FC Bayern erzielte Horsmann in der 58. Minute, nachdem zwei Minuten zuvor Schwarzenbeck nur das Lattenkreuz getroffen hatte. Der Frankfurter Ausgleich folgte postwendend. Hölzenbein schickte Grabowski mit einem Steilpaß, Hansen bekam den Frankfurter nicht in den Griff — wie überhaupt während des ganzen Spieles — und der schoß aus 14 Metern flach ins Tor.

Die Bayern ließen sich durch diesen Gegentreffer allerdings nicht beeindrucken, stürmten nun noch vehementer und vernachlässigten so die eigene Abwehr. Dadurch fanden die Frankfurter immer mehr Gelegenheit, durch weite Vorlagen aus der eigenen Hälfte zu guten Chancen zu kommen. In dieser Phase war es vor allem Hölzenbein, der nach seinen schnellen Spurts oft frei vor Maiers Tor zum Schuß kam.

Als Beckenbauer in der 70. Minute eine Entscheidung von Schiedsrichter Gabor bemängelte, erhielt der „Kaiser" die gelbe Karte vom Berliner Unparteiischen, wie zuvor schon Horsmann, Reichel und Körbel. In der 71. Minute hatten die Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen, aber Gerd Müller verfehlte das Tor um Zentimeter. Dann hatte Grabowski, der Schwarzenbeck elegant versetzte, eine große Möglichkeit auf dem Fuß: doch sein Schuß in der 73. Minute prallte vom Pfosten zurück. Den Nachschuß vergab Hölzenbein.

„Schieber"-Rufe hallten durch das Stadion, als Gerd Müller im Strafraum klar umgestoßen wurde und der Elfmeterpfiff von Gabor ausblieb. In der Schlußphase war die Eintracht dem Siegtor näher als der FC Bayern München, der in diesem Spiel nicht an die Form vergangener Wochen anknüpfen konnte.

 

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