1. FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1975/1976 - 26. Spieltag

3:1 (1:0)

Termin: Fr 26.03.1976, 20:00 Uhr
Zuschauer: 28.000
Schiedsrichter: Walter Eschweiler (Euskirchen)
Tore: 1:0 Klaus Toppmöller (5.), 2:0 Roland Weidle (51., Eigentor), 3:0 Josef Pirrung (73.), 3:1 Bernd Hölzenbein (86.)

 

 

>> Spielbericht <<

1. FC Kaiserslautern Eintracht Frankfurt

  • Ronnie Hellström
  • Hans-Günther Kroth
  • Werner Melzer
  • Ernst Diehl
  • Walter Frosch
  • Klaus Toppmöller
  • Reinhard Meier
  • Roland Sandberg
  • Heinz Stickel
  • Johannes Riedl
  • Josef Pirrung

 


 

Wechsel
  • Heinz Wilhelmi für Heinz Stickel (46.)
Wechsel
Trainer Trainer



Misslungene Generalprobe

Die alte Theatertheorie, wonach einer mißlungenen Generalprobe bekanntlich eine glanzvolle Premiere folgen soll, mag der Frankfurter Eintracht zum Trost gereichen. Denn fünf Tage vor dem Europapokalspiel gegen West Ham United bezog sie auf dem Betzenberg eine ernüchternde l:3-(0:l-)Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern und bekleckerte sich in diesem temperamentvollen, zeitweise hektischen und harten Spiel vor 26.000 Zuschauern nicht mit Ruhm.

Vermeidbar waren freilich die beiden vorentscheidenden ersten Tore: Dr. Peter Kunter wurde in der fünften Minute von einem Kopfball Klaus Toppmöllers kalt erwischt, und in der 50. Minute hämmerte Roland Weidle eine Sandberg-Flanke ins eigene Tor. Diese beiden „kalten Duschen", jeweils zu Beginn der Halbzeiten, mögen entscheidend dazu beigetragen haben, daß die Eintracht nie zu ihrem gewohnten Spielrhythmus fand und gegen einen streckenweise rasant stürmenden 1. FC Kaiserslautern eine enttäuschende Partie lieferte.

Enttäuschend deshalb, weil der Angriff nichts zuwege brachte und im ganzen Spiel kaum eine glasklare Chance herausspielte. Am Strafraum war Feierabend. West-Ham-Generalmanager Ron Greenwood mag sich als Beobachter gewundert haben, was ihm da sein Kollegen Lyall nach dem 5:1 gegen Hannover vom Angriffsfußball der Frankfurter vorgeschwärmt hatte. Das personell überbesetzte Eintracht-Mittelfeld verzettelte sich in eigenwilligem Kleinkram (Grabowski, Nickel) und vorne konnte Wenzels Drang Hölzenbeins Drucklosigkeit nicht kompensieren.

Der Raum auf den Flügeln lag völlig brach, und das mag Trainer Weise auch bewogen haben, in der 63. Minute Trinklein als Libero ins Spiel zu schicken, den angeschlagenen Müller herauszunehmen und Neuberger auf den linken Verteidigerposten zu stellen mit der Order, die linke Flanke aufzurollen. Doch als Pirrung bald darauf mit einem Flachschuß in der 72. Minute das 3:0 erzielte, war auch diese Hoffnung der Eintracht auf eine Wende gänzlich dahin.

Viel rasanter stürmten die Pfälzer: weiträumig, geradlinig, pfeilschnell, und zwischen den beiden Flügelflitzern Sandberg und Pirrung stand dieser athletische Klaus Toppmöller, dessen schulbuchmäßige kraftvolle Kopfbälle stets torgefährlich waren. Das Führungstor aber hätte Dr. Kunter verhindern müssen. Es war eine Kopie jenes Heynckes-Kopfballs zum 3:2 in Mönchengladbach. Mit Dribbelschritten versuchte der Eintracht-Torwart den ins untere Eck springenden Ball zu erhaschen, anstatt sich auf ihn zu werfen.

Danach aber zeigte Dr. Kunter eine ganze Reihe toller Paraden, vor allem in der 7. und 35. Minute, als er sicher scheinende Tore von Stickel und Meier mit blitzschnellen Reaktionen verhinderte. In der 60. Minute allerdings mußte Neuberger, zusammen mit Reichel, der gegen Sandberg eine gute Partie lieferte, noch bester Frankfurter, einen weiteren Toppmöller-Kopfball von der Linie holen.

Mit einem überraschenden 30-Meter-Aufsetzer in der 85. Minute konnte Bernd Hölzenbein das Resultat nur noch etwas verbessern.

 

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