Eintracht Frankfurt - FSV Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1975/1976
3:1 (1:1)
Termin: 10.01.1976 im Stadion
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Stegner
Tore: 1:0 Rüdiger Wenzel (21.), 1:1 Engel (38.), 2:1 Klaus Beverungen (78.), 3:1 Wolfgang Kraus (88.)
Eintracht Frankfurt | FSV Frankfurt |
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Trainer | Trainer
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Tristes Derby Es war die Macht der Gewohnheit: Als sich die elf Eintrachtspieler zum Derby im Waldstadion vorstellten, winkten sie auch zur Gegentribüne. Nur dieser riesige Sitzblock war — weil gesperrt — gespenstisch leer. Allein zwei Knirpse hockten dort, die den Begrüßungsgruß eifrig erwiderten. Aber auch auf den übrigen, den Zuschauern zugängigen Plätzen verloren sich an diesem tristen, naßkalten Samstag die wenigen Besucher. Es waren nicht einmal 4000. Von Derbystimmung konnte da keine Rede sein. Das übertrug sich wohl auch auf beide Mannschaften. Erst im Endspurt siegte die Eintracht gegen den FSV 3:1. „Diesen riesigen Reinfall habe ich erwartet", bekundete FSV-Geschäftsführer Ludwig. „So ein Derby gehört an den Bornheimer Hang oder an den Riederwald. Da wären mit Sicherheit einige Tausend mehr gekommen." Im letzten Jahr waren 14.000 am Hang. Dietrich Weise führte den „deprimierend schwachen Besuch" auf das Hallenturnier in der Festhalle am vorangegangenen Wochenende zurück: „Unsere Fans haben dort an drei Abenden ihr Geld gelassen. Da konnte man nicht erwarten, daß sie nun schon wieder auf den Fußballplatz gehen. Ich bin sicher: Ohne das Hallenturnier wären heute 8000 bis 10.000 Zuschauer gekommen." Gewisse Umstellungsschwierigkeiten vom Kunstrasen der Halle auf den unebenen „Acker" des Waldstadions schienen auch die Spieler zu haben. „Sehr stark waren wir heute", witzelte Weiser „im Versieben klarer Torchancen." Und humorvoll zog auch FSV-Trainer Milovan Beljin sein Resümee: „Es war ganz gut, daß wir eins draufbekommen haben. Denn nach dem guten Aussehen in der Festhalle war mir die Euphorie schon zu groß. Vom Gut-Aussehen in der Halle aber können wir nicht leben."
Insgesamt jedoch war man mit der sportlichen Seite recht zufrieden, zumal auf beiden Seiten mit Hölzenbein und Rübenach jeweils eine Stütze wegen Verletzung geschont wurde. "Wir haben gut mitgespielt, zum Schluß fehlte uns dann die Kraft", resümierte FSV-Trainer Beljin. „Wir waren läuferisch gut, haben aber zu viele Chancen vergeben, konstatierte Eintracht-Trainer Weise. Tatsächlich hätte die Eintracht wesentlich höher gewinnen können, doch die meist von Grabowski inszenierten Chancen wurden besonders von Körbel, Beverungen und Wenzel kläglich vergeben oder vom erneut hervorragenden FSV-Torwart Volz pariert. Neben Grabowski war bei der Eintracht noch Libero Neuberger am effektvollsten, da er nicht nur in der Abwehr viel Übersicht verriet, sondern auch in der Offensive immer wieder neue Impulse gab. Positiv war trotz manch eingelegter Pause auch noch die Leistung von Kraus, der erstmals nach seiner langen Verletzungspause wieder über die volle Distanz spielte. Die schwächste Vorstellung beim Sieger bot der manchmal total konfus wirkende Reichel. Beim FSV tat sich neben Volz noch besonders Gebert hervor, der Nickel nicht zur Entfaltung kommen ließ. Eine zufriedenstellende Partie spielte auch Koch, selbst wenn er Grabowski nicht ausschalten konnte.
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