Eintracht Braunschweig - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 1975/1976 - 17. Spieltag
2:0 (1:0)
Termin: Sa 06.12.1975, 15:30 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Gerd Hennig (Duisburg)
Tore: 1:0 Wolfgang Dremmler (35.), 2:0 Hartmut Konschal (79.)
Eintracht Braunschweig | Eintracht Frankfurt |
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Trainer | Trainer |
Das Toreschießen vergessen Der Zwischenspurt der Frankfurter Eintracht hatte nicht viel genutzt. Der Boden, der durch die Siege im November aufgeholt schien, wurde durch eine verdiente 0:2-(0:l-)Niederlage bei der Braunschweiger Eintracht wieder verloren. Den Gästen fehlte in dieser besonders spielerisch überzeugenden Partie einfach der Druck im Angriff, den die Braunschweiger in den entscheidenden Momenten immer wieder zeigten. Da nutzte es auch wenig, daß im Mittelfeld durch Nickel und Grabowski eine eindeutige Überlegenheit herausgespielt wurde, wieder einmal hatten die Frankfurter über ihrer vorhandenen Spielkunst das Toreschießen vergessen. Frankfurts Trainer Dietrich Weise hat sich kurz vor Spielbeginn noch zu einer überraschenden Umstellung entschlossen: für Mittelfeldspieler Klaus Beverungen kam Bernd Lorenz in die Mannschaft, Bernd Nickel ging zurück ins Mittelfeld und Karlheinz Körbel übernahm die Aufgabe, Braunschweigs Spielmacher Handschuh zu bewachen. Was danach kam, ist in einem Satz zusammenzufassen: die Frankfurter Eintracht spielte und die Braunschweiger Eintracht schoß vor der Pause das einzige Tor. Spielerisch überzeugend kombinierten die Hessen, allerdings nur im Mittelfeld. Je mehr es auf den gegnerischen Strafraum zuging, desto ungefährlicher wurden die Angriffe. Braunschweigs vorzüglicher Torhüter Bernd Franke wurde lediglich durch drei Fernschüsse geprüft. So schon nach 15 Sekunden, als er eine Nickel-Bombe nur mit Mühe über die Latte drehen konnte, oder in der 16. Minute, als er einen Flachschuß von Lorenz aus dem unteren Eck fischte. Noch harmloser als die Frankfurter waren aber in den ersten zwanzig Minuten die Gastgeber. Nicht einmal mußte sich Günther Wienhold strecken, eine Folge der hervorragenden Abwehrarbeit, die Müller gegen Frank und Reichel gegen Gersdorff leisteten. Doch gerade als der deutsche Pokalsieger seinen Namensvetter endgültig in den Griff zu bekommen schien, als die 17.000 Zuschauer begannen, ihre Mannschaft auszupfeifen, wurde die Frankfurter Abwehr zu leichtfertig. Völlig frei stehend kam Dremmler nach einem Doppelpaß mit Häbermann acht Meter vor Wienholds Tor zum Schuß und ließ dem Torwart keine Chance. 1:0 für Braunschweig nach 34 Minuten. Minutenlang kamen die Gäste nun völlig von der Rolle, leisteten im Mittelfeld kaum noch Gegenwehr und mußten froh sein, daß Gersdorff und Frank zwei weitere gute Chancen für Braunschweig vergaben. Der Frankfurter Angriff war nun völlig untergegangen, auch wenn sich Hölzenbein und Lorenz mit viel Einsatz bemühten. Mittelstürmer Wenzel bekam dagegen gegen Hollmann überhaupt keinen Stich. Auch nach dem Wechsel ging es im gleichen Rhythmus weiter. Beide Mannschaften zeigten erstaunliche spielerische Fähigkeiten und glänzten mit tollen Paßfolgen. Die Braunschweiger wurden nun etwas offensiver, die Frankfurter bekamen dadurch mehr Konterchancen. In der 55. Minute fast der Ausgleich: Lorenz flankte scharf nach innen, Braunschweigs Verteidiger Grzyb wollte retten und schoß den Ball in höchster Not aufs eigene Tor. Doch wieder einmal konnte Teufelskerl Franke einen Frankfurter Treffer verhindern. Kurz vor dieser Szene war bei den Gastgebern Konschal für den erneut verletzten Gersdorff ins Spiel gekommen. Die beste Chance für die Gäste vergab in der 73. Minute Mittelstürmer Wenzel, der bereits Franke umspielt hatte, doch dann das leere Tor verfehlte. Zu seiner schwachen Form kam dann auch noch das Pech, denn der Ex-St.-Paulianer mußte in der 75. Minute nach einer Kopfverletzung vom Platz. Für ihn kam Stradt ins Spiel. Zwölf Minuten vor dem Ende dann die Entscheidung.
Konschal zog aus stark abseitsverdächtiger Position mit einem Dremmler-Paß
los und schmetterte einen mächtigen Schuß in den Torwinkel:
2:0, die Frankfurter Eintracht war geschlagen, auch wenn sie noch einmal
alles nach vorne warf. Doch auch in dieser Schlußphase blieben die
Aktionen zu umständlich. Vor dem Tor schoben sich immer wieder Nickel,
Grabowski und Lorenz den Ball zu, keiner fand den Mut zum Schuß.
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