Eintracht Frankfurt - Kickers Oxxenbach

Freundschaftsspiel 1975/1976

1:1 (0:0)

Termin: 27.07.1975
Zuschauer: 40.000
Schiedsrichter: Quindeau (Ludwigshafen)
Tore: 0:1 Bitz (80.), 1:1 Peter Krobbach (85.)


"50 Jahre Waldstadion"

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Kickers Oxxenbach

 


 

Wechsel Wechsel
Trainer Trainer
  • Otto Rehagel

 

 

 

 

Ohne Brisanz

Wunderbares Wetter herrschte damals, an jenem 21. Mai 1925, als das Frankfurter Waldstadion eingeweiht wurde. Heute, etwas mehr als ein halbes Jahrhundert später, liegt eine schwüle Hitze über der Stadt am Main. Dennoch haben sich 40.000 Zuschauer eingefunden, um das "Jubiläums-Sportfest 50 Jahre Frankfurter Waldstadion" zu feiern und mitzuerleben. Im Programm sind neben dem eher stadionuntypischen Fallschirmzielspringen und Windhundrennen auch Sprinterwettkämpfe sowie in der der Hauptkampfbahn schräg gegenüberliegenden Radrennbahn auch ein Verfolgungsfahren der Rad-Weltmeister.

Um 15 Uhr finden sich dann auf dem Rasen des Stadions die beiden aktuellen Fußballmannschaften der Vereine ein, die am 7. Juni 1925 das erste Pflichtspiel im Waldstadion ausgetragen haben. Seinerzeit verlor der FSV Frankfurt, der sich als Drittplatzierter der Südvereine für die Endrunde ohnehin nur durch die Entscheidung der DFB-Verantwortlichen, die Zahl der Endrundenteilnehmer auf 16 zu erhöhen, hatte qualifizieren können, mit 0:1 nach Verlängerung gegen den Club aus Nürnberg.

Am ersten Fußballspiel im Waldstadion 17 Tage zuvor waren aber keine Spieler der Bornheimer beteiligt, weil diese ja in der Endrunde der Deutschen Meisterschaft spielten. Dafür standen bei der Partie anlässlich der Stadionweihe am 21. Mai 1925 in einer Auswahl Mainbezirk gegen Boca Juniors Buenos Aires nicht weniger als sechs Spieler, die zu diesem Zeitpunkt oder wenig später das Trikot der Eintracht trugen. Immerhin gelingt dem Zweitligaaufsteiger FSV Frankfurt heute eine späte Revanche gegen die Nürnberger, die in den letzten 25 Minuten noch klar mit 3:0 geschlagen werden. Das letzte Tor erzielt der ehemalige Eintracht-Profi Heiko Racky in der Schlussminute.

Für die Uhrzeit, zu der die Erstligaspiele normalerweise abgepfiffen werden, ist die Begegnung der Frankfurter Eintracht gegen die Kickers aus Offenbach angesetzt. Beide standen sich bekanntlich 1959 – allerdings in Berlin – ebenfalls in einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegenüber. Auch dieses Finale fand seinen Sieger erst nach einer Verlängerung, doch in diesem Fall kam der Titelträger aus Frankfurt, denn die Eintracht siegte mit 5:3 Toren.

An das Waldstadion haben die Offenbacher aber nicht die schlechtesten Erinnerungen. Auf dem Weg zu ihrem DFB-Pokalsieg 1970, bei dem sie im Semifinale den Club mit 4:2 n. V. ausschalteten, schlugen sie hier nach der WM 1970 die Eintracht im Viertelfinale, nicht zuletzt, weil der damalige Eintrachttrainer Ribbeck just in dieser Partie Bernd Hölzenbein als Libero ausprobieren wollte. Dieses Experiment war nach 21 Minuten bereits wieder zu den Akten gelegt, da aber lagen die Gäste bereits mit 3:0 in Führung. Außerdem haben die Offenbacher im Waldstadion gegen die Eintracht nach dem 28. November 1970 nicht mehr verloren und auch den Deutschen Meister, die Münchner Bayern, am 1. Spieltag der letzten Saison an diesem Ort mit 6:0 geschlagen. Nur eine Pflichtspielniederlage haben die Kickers in den 70ern gegen die Eintracht erlitten, die jedoch war am Ende entscheidend für den Bundesligaabstieg der Offenbacher 1971 und besonders schmerzlich, weil sie am heimischen Bieberer Berg empfangen wurde.

Einen ähnlichen Niedergang sagen den Offenbachern nicht wenige auch für die beginnende Spielzeit voraus, doch von einem drohenden Abstiegkampf will der Geschäftsführer der Kickers, Willy Konrad, trotz des Verkaufs von Torjäger Kostedde an die Hertha nichts wissen: "Davon kann mit dieser Mannschaft keine Rede sein. Wir haben uns erheblich verjüngt, sind keineswegs schlechter als im Vorjahr." Gerüchten über seine Person tritt der lautstarke Konrad zudem gewohnt energisch entgegen. "Der Konrad verdiene an Spielerverkäufen, deswegen würden so viele Spieler ohne Rücksicht auf bestehende vertragliche Bindungen verkauft, munkelt man an den Stammtischen", hält der "kicker" dem Manager vor. "Völliger Unsinn", behauptet dieser, "auch die Kickers stehen zu vertraglichen Abmachungen. Nur halten wir es für fair, nach veränderten personellen Voraussetzungen Spieler über ihre sportlichen Zukunftschancen zu unterrichten. So erfolgte die Trennung beispielsweise von Schmidradner, Enders oder Schwemmle in beiderseitigem Interesse. Sie wollen bei uns nicht auf der Reservebank sitzen." Für das Spiel heute hat er nur einen Wunsch: "Hoffentlich gibt’s keine Verletzten." Sonst erwartet er nicht viel vom Aufeinandertreffen der Nachbarn, die räumlich so eng beieinander liegen und die doch Welten trennen: "Sechs Wochen vor dem Bundesligaderby lässt man die Katze doch nicht aus dem Sack."

So ist es. Auch der Knaller des schussgewaltigen Eintrachtspielers Beverungen nach drei Minuten, der den Pfosten des Offenbacher Kastens trifft, ändert nichts daran: Beide Teams sind über die Maßen darauf bedacht, dem Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten und beschränken ihre eigenen Angriffsbemühungen auf ein der Schwüle angepasstes Minimum.

Ihre Form hat die Eintracht nach acht Tagen Training begreiflicherweise noch nicht gefunden und sie ist gegenüber den Offenbachern um eine Woche im Trainingsrückstand, was man der Elf von Trainer Weise auch anmerkt. Der im Bayerischen Wald erworbene Muskelkater steckt ihr noch in den Knochen.

Feuer bekommt diese Partie selten und wenn sie es bekommt, bekommt es ihr nicht gut. Dieses "Feuer" ist nämlich nur der gelegentlich aufblitzenden Erinnerung der Gäste geschuldet, wie sie sich in der Bundesliga gegen die fußballerisch bessere Elf aus Frankfurt zu behaupten pflegen. Da wird der ohnehin schwach spielende Wenzel von Rausch aus dem Weg geholzt, dort legt sich Neuberger mit Ritschel an, der ein ums andere Mal Hölzenbein unsanft zu Boden schickt. Die Eintracht schickt sich übrigens an, es dem Gegner gleich zu tun und es an Härte nicht fehlen zu lassen. Das bekommen Rohr und Oleknavicius zu spüren, wobei letzterer dennoch selbstbewusster als zuletzt agiert.


Grabowski gegen Helmschrot

Doch die Funken, die zu einer Explosion führen könnten, springen auch in der zweiten Halbzeit nicht über, als der für Rohr eingewechselte Theis Ritschels Job übernimmt und Hölzenbein so weiter bearbeitet, dass dem möglicherweise verborgen bleibt, dass ein anderer mit seiner Bewachung beauftragt wurde. Während Hölzenbein auf Linksaußen verständlicherweise keinen rechten Spaß an diesem Kick hat, kann sich auch Grabowski nur mit Mühe der hautnahen Bewachung durch Skala entziehen. Mit Neuberger stößt noch der spritzigste der Eintracht-Spieler in das entstehende spielerische Vakuum. Die andere erfreuliche Darbietung beim Deutschen Meister des Jahres 1959 liefert Peter Krobbach, der einen umsichtigen Libero gibt. Die Besetzung im Mittelfeld hat sich mit Beverungen, Nickel und Weidle wohl bereits gefunden, offen bleibt dagegen vorerst der Rechtsaußenposten, den Rüdiger Wenzel kraft-, aber auch glücklos nach 58 Minuten an Bernd Lorenz abtreten muss.

Auf der anderen Seite führt der Ex-Lauterer Bitz im Mittelfeld der Kickers mit Übersicht Regie, versucht mit spielerischen Akzenten der wilden Rennerei einen Riegel vorzuschieben und kommt nach einer angeschnittenen Flanke von Ritschel mit dem Kopf nur knapp zu spät. Auch das Zusammenspiel mit dem stürmenden Ex-Nationalspieler Siegfried Held lässt keine Wünsche offen. Held ist zudem in erstaunlicher Frühform und legt Lothar Skala Mitte der zweiten Halbzeit innerhalb von fünf Minuten zwei Mal den Ball in günstigster Schussposition vor: Doch Skala jagt das Leder über und bei der anderen Gelegenheit neben das Tor.

In der Schlussphase der Begegnung kommt dann doch noch Bewegung in die über die gesamte Distanz gesehen doch außerordentlich lahme Partie. Held, der beste Offenbacher, zieht an der Außenlinie zehn Minuten vor dem Ende leichtfüßig an, seine Flanke verlängert Oleknavicius und der sträflich allein gelassene Bitz bringt seine Elf mit einem raffinierten Heber über den zu weit vor seinem Tor postierten Dr. Kunter hinweg in Führung.

Zwei Minuten später ist Held schon wieder unterwegs und erneut auf und davon. Winfried Stradt, erst acht Minuten zuvor für Helmut Müller eingewechselt, weiß sich nicht mehr anders zu helfen und legt Held in höchster Not im Frankfurter Strafraum. Schiedsrichter Quindeau zögert keinen Moment und deutet auf den Punkt. Nationalspieler Ritschel, ein bekannt sicherer Strafstoßschütze, tritt an, doch er scheitert an Dr. Kunter, der den nicht allzu scharf geschossenen Elfmeter bravourös abwehrt.

Die Entscheidung ist abgewendet, doch immer noch führen die Kickers im Waldstadion. Fünf Spielminuten verbleiben, als Nickel, der mit seinen präzisen Pässen zu überzeugen weiß, den Ball einmal hoch in den gegnerischen Strafraum gibt. Dort verlängert Lorenz mit dem Kopf und Krobbach schiebt nervenstark mit dem linken Fuß zum Ausgleich ein. Mit Krobbach haben die Offenbacher schon vor einem Jahr keine guten Erfahrungen gemacht. Krobbach half damals in Diensten des HSV den möglichen Einzug der Kickers ins DFB-Pokalfinale zu vereiteln, als er vor dem Strafraum gelegt wurde, der Unparteiische jedoch auf Elfmeter entschied und dieser Strafstoß zum einzigen Tor der Partie führte. Im Finale zog dann Krobbachs HSV gegen die Eintracht den Kürzeren.

So wie es die Offenbacher seinerzeit versäumten den Ausgleich zu erzielen, so gelingt ihnen heute das durchaus mögliche Siegtor nicht. Norbert Janzon taucht in der 87. Minute mutterseelenallein vor Dr. Kunter auf, zögert aber einen Moment zu lange, so dass Winfried Stradt ihm von hinten den Ball vom Fuß hakeln kann. Unter dem Strich haben auch beide Mannschaften für einen Erfolg zu wenig getan.

Die Neulinge bei beiden Teams haben nach dem Spiel unterschiedliche Sichtweisen. Während Wenzel mit seiner Leistung nicht zufrieden sein kann, strahlt Bitz auf der Gegenseite: "Es hat mir richtig Spaß gemacht." "Tore im Derby sind eben doch bedeutungsvoller als in einem anderen Freundschaftsspiel", hat Krobbach begriffen: "Ich glaube, das 1:1 war wichtig für unsere Moral und für unsere Anhänger." "Bei Krobbach sieht man eben, dass er aus der Bundesliga kommt", erklärt Dietrich Weise die Leistung des einen Neulings und bittet um Verständnis für die des anderen: "Wenzel hingegen muss sich noch eingewöhnen. Der Schritt von der zweiten zur ersten Bundesliga ist eben enorm groß."

"Im Stadionkessel herrschte richtige Schwüle. Kein Bundesligatempospiel, keine Brisanz, zumindest von unserer Seite", moniert der Fußballlehrer außerdem, fügt aber einschränkend hinzu: "Die Offenbacher sind ja schon länger im Training. Dennoch bin ich mit dem 1:1 nicht unzufrieden." Es sei ein "schmeichelhaftes Resultat für die Eintracht", findet dagegen Weises Kollege Rehhagel: "Noch nie haben wir soviel Chancen gehabt wie diesmal. Es stimmt bei uns schon vieles auch die Kondition. Wir haben heute gezeigt, dass wir mit der Eintracht auch technisch mitspielen können."

Vorerst nicht mitspielen, sondern ein weiteres Mal operiert werden muss in zwei Wochen Eintrachts Mittelfeldspieler Wolfgang Kraus. Bei einer Untersuchung im Höchster Krankenhaus wurde festgestellt, dass Kraus die Schrauben und die Metallplatte im Fuß nicht verträgt und ein erneuter Eingriff unumgänglich ist. "Ich verliere dabei nur eine Woche und werde endlich schmerzfrei", macht der "Scheppe" das Beste aus der unerfreulichen Nachricht. (rs)

 

Treffpunkt der Sportgrößen

"Er wurde zum Volksfest für Frankfurt, der 21. Mai 1925. Dazu trug auch bei, dass er auf den Himmelfahrtstag fiel. Das verlockend schöne Wetter half ebenfalls mit. So machten sich viele tausend Frankfurter, ganze Familien, in den Stadtwald auf, um die Weihe des Stadions zu erleben."

Mit diesen Worten begann der kürzlich verstorbene Schriftsteller Ernst Nebhut seine Schilderung über die Eröffnungsfeier des Frankfurter Waldstadions. Ein Volksfest war's vor einem halben Jahrhundert. Und ein Volksfest soll es werden, wenn Frankfurt und seine sportinteressierten Bürger am kommenden Sonntag den 50. Geburtstag einer der traditions- und ruhmreichsten deutschen Sportstätten feiern.

Zwei Fußballspiele stehen dabei im Mittelpunkt eines ebenso vielfältigen wie unterhaltenden Programms, das trotz der Präsentation zahlreicher Hochleistungssportler als Familiensportfest konzipiert ist. Der Auftritt von vier Fußballmannschaften am kommenden Sonntag zwischen 15 und 19 Uhr soll zum sinnfälligen Brückenschlag über 50 Jahre Waldstadion werden.

Ehe um 17.30 Uhr die "Großen von heute", Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach, zum immer wieder zugkräftigen Mainderby antreten, stehen sich von etwa 15 Uhr an die "Großen von einst", der FSV Frankfurt und der 1. FC Nürnberg, gegenüber. Vor genau 50 Jahren spielten diese beiden Klubs 14 Tage nach der Eröffnung des Waldstadions an gleicher Stelle im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Bis heute ist diese erste Deutsche Fußballmeisterschaft in diesem Stadion unvergessen, als der FSV dem "Club" nach 120 Minuten in der mit 40.000 Zuschauern aus allen Nähten platzenden Hauptkampfbahn mit 0:1 unterlag. Das Spiel dieser beiden traditionsreichen Klubs wird für viele Frankfurter mit Sicherheit zum Ausgangspunkt einer gedanklichen Reise in die Vergangenheit werden, so wie das Endspiel vor fünfzig Jahren zum Ausgangspunkt in eine ereignisreiche Zukunft des Waldstadions geworden war.


Stadionweihe am 21. Mai 1925

Der Sportpark im Frankfurter Stadtwald, der mit der Hauptkampfbahn, der Radrennbahn, der Kunsteisbahn, dem Schwimmbad, den Tennisplätzen, dem Hockeyplatz, der Sporthalle, der Bogenschießanlage, dem Kleingolfplatz und mehreren Übungswiesen heute für mehr als ein Dutzend Sportarten teilweise hervorragende Voraussetzungen bietet, sollte zum Treffpunkt der großen Sportidole werden. Von Tilly Fleischer über Rudolf Harbig bis Armin Hary, von Helene Mayer bis Erwin Casmir, von Max Schmeling bis Cassius Clay, von Alfredo di Stefano bis Franz Beckenbauer gaben sich die Sportkoryphäen ihrer Zeit im Waldstadion ein Stelldichein.

Es gibt kaum eine Sportart, die im Laufe der letzten 50 Jahre dort nicht ihre Feste gefeiert hätte. 12.000 Zuschauer kamen 1927 zu einem Rugby-Länderspiel gegen Frankreich. 6.000 staunten ein Jahr zuvor über die amerikanischen Weltklasseschwimmer Lauffer und Webb. Große Tennisveranstaltungen wie glanzvolle Reitturniere hatten ihren festen Platz im Stadionkalender. Als 1966 die Bahn-Weltmeisterschaften der Radfahrer stattfanden, bedeutete die dabei entfachte Begeisterung nur einen Abglanz des großen Radsport-Enthusiasmus der Vorkriegszeit.

Die "Arbeiterolympiade" des Jahres 1925 gehört ebenso zu den Höhepunkten der wechselvollen Stadiongeschichte wie das große Duell der beiden besten europäischen Mittelstreckler am 12. August 1939. 10.000 Zuschauer feuerten an diesem Tag Rudolf Harbig an, der in einem packenden Rennen seinen großen italienischen Widersacher Mario Lanzi niederrannte und mit 46,0 Sekunden einen neuen Weltrekord über 400 Meter aufstellte, nachdem er 14 Tage zuvor in Mailand mit 1:46,6 den legendären und dann 16 Jahre lang bestehenden Weltrekord über 800 Meter an sich gerissen hatte.

Mit dem Stadion auf immer verbunden ist auch der Name dreier Boxer: Max Schmeling begeisterte dort zweimal die Massen und Karl Mildenberger lieferte im Weltmeisterschaftskampf gegen Cassius Clay auf der "großen Bühne Waldstadion" den besten Kampf seiner Karriere. Publikumsmagnet Nummer eins war freilich über alle Zeiten hinweg auch im Waldstadion "König Fußball". Dem ersten Endspiel zwischen dem FSV und Nürnberg folgte bereits ein Jahr später das zweite zwischen der SpVgg Fürth und Hertha BSC. Eine lange Kette aus Länderspielen, Endrundenspielen und großen internationalen Freundschaftsbegegnungen schloss sich an, ehe am 13. April 1960 mit dem denkwürdigen 6:1-Sieg der Frankfurter Eintracht im Europapokal-Halbfinale über die favorisierten Glasgow Rangers der Durchbruch deutscher Vereinsmannschaften in diesem Wettbewerb gelang.

Wachsende Reputation des Sports und vor allem die Beliebtheit des Fußballs erzwangen immer wieder Umbauaktionen. Von 35.000 über 55.000 Zuschauer im Jahre 1937 bis zu den 87.000 nach dem Umbau zwischen 1953 und 1955 wuchs die Kapazität, ehe mit dem letzten Umbau vor der Weltmeisterschaft des vergangenen Jahres sich das Stadion mit 62.000 Zuschauern (davon die Hälfte Sitzplätze) nun als moderne und vielgelobte Sportstätte präsentiert.

Das Waldstadion - das ist freilich nicht nur die Hauptkampfbahn, das ist nicht nur großer Fußball, nicht nur das Mekka der Passiven. Im Gegenteil: 1973 beispielweise standen 314.000 Zuschauern in der Hauptkampfbahn 550.000 Besucher gegenüber, die ins Waldstadion gekommen waren, um auf dessen vielfältigen Anlagen aktiv zu werden.

Auch in dieser Beziehung ist diese große Sportstätte über 50 Jahre sich selbst treu geblieben: denn schon bei der Eröffnungsfeier am 21. Mai 1925, so erinnert sich der ehemalige Stadtschulrat Fritz Semich, der heute regelmäßige Treffen der Frankfurter Altsportler leitet, "standen 15.000 Frankfurter Sportler auf dem Rasen, mehr als auf der Tribüne. Das war eine eindrucksvolle Demonstration des Frankfurter Sports." (Wolfgang Tobien im "kicker")


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