Jahn Regensburg - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1975/1976

0:5 (0:2)

Termin: 25.07.1975
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Hofmeister (Plattling)
Tore: 0:1 Roland Weidle (23.), 0:2 Bernd Lorenz (37.), 0:3 Bernd Nickel (47.), 0:4 Bernd Nickel (60.), 0:5 Klaus Beverungen (85.)

 

>> Spielbericht <<

Jahn Regensburg Eintracht Frankfurt

  • Michael Hümmer
  • Hans Meichel
  • Fritz Satorina
  • Peter Stokowy
  • Wolfgang Eckert
  • Karl Seitz
  • Reinhold Mathes
  • Herfried Ruhs
  • Ernst Hodel
  • Bernd Laube
  • Rüdiger Watzl

 


 

Wechsel
  • Max Müller für Herfried Ruhs (46.)
  • Gerd Schneider für Ernst Hodel (46.)
  • Horst Lippert für Bernd Laube (46.)
  • Werner Michalkafür Fritz Satorina (73.)
Wechsel
Trainer
  • Alfred "Aki" Schmidt
Trainer

 

 

Spitze im Visier, Gegner im Griff

Erst eine Woche nachdem der überwiegende Teil der Bundesligisten schon mit der Vorbereitung begonnen hat, hat die Eintracht hat ihre Spieler aus dem Urlaub an ihren Arbeitsplatz gerufen. Dass mancher Konkurrent gar schon seit zwei Wochen wieder im Training ist, kümmert Trainer Weise indes wenig. "Wegen des letztjährigen Pokalfinales mussten wir vor den anderen die Saison beginnen und wegen des diesjährigen Endspiels eine Woche später als die Konkurrenz die Saison beenden. Ich musste den Spielern einfach eine entsprechende Erholungsphase zukommen lassen", lautet seine nachvollziehbare Begründung: "Allerdings hatte ich sie alle eindringlich aufgefordert, nicht nur in der Sonne herumzuliegen, sondern auch einiges für die körperliche Fitness zu tun."

An diese Maßgabe haben sich seine Schützlinge auch ausnahmslos gehalten. Zudem sind die meisten der Eintracht-Akteure schon eine Woche vor Urlaubsende wieder nach Hause zurückgekehrt, um sich wie Neuberger im privaten Bereich auf die bevorstehenden Strapazen des Trainingslagers vorzubereiten oder gar wie Kraus, Lorenz, Müller oder Stradt mit Sondertraining auf dem Sportplatz am Riederwald Anschluss an das ursprüngliche Leistungsvermögen zu finden. Spieler wie Trainer sind sich angesichts der in den letzen beiden Jahren erreichten Erfolge der gestiegenen Erwartungen im Umfeld der Eintracht bewusst und stellen sich diesen auch. "Die Rolle, die man uns für die bevorstehende Saison zutraut, betrachten wir als große Verpflichtung", sagt Weise, schließlich ist es auch unser Ziel, an die Spitze des deutschen Fußballs vorzustoßen. Zwar wird von der Meisterschaft bei uns nicht gesprochen, doch wir wollen von Anfang an ganz vorne mit dabei sein."

Das bekommt auch der Jahn aus Regensburg zu spüren, der gerade in die Zweite Bundesliga Süd aufgestiegen ist. Nur in den ersten 20 Minuten kann der Zweitligist mithalten, dann übernimmt die Eintracht das Kommando. Motor des Angriffsspiels des Bundesligisten ist das glänzend aufgelegte Mittelfeld mit Nickel, Beverungen und Weidle. Weidle gelingt auch nach einer schönen Einzelleistung in der 23. Minute der Führungstreffer. Bei den Regensburgern wird dagegen der Ball oft noch zu lange gehalten und auch im Sturm zu umständlich agiert. Während es im Angriff also an Tempo und Geradlinigkeit fehlt, mangelt es dem Jahn in der Abwehr nahezu an allem. Diese deutlichen Schwächen nutzt der Erstligist aus Frankfurt natürlich und so kann Lorenz in der 37. Minute nach einem abgefälschten Schuss von Bernd Nickel auf 2:0 erhöhen.


Grabowski versetzt Meichel

In der zweiten Halbzeit, zu deren Beginn Stradt Müller ersetzt, erweist sich der deutsche Pokalsieger für die Jahn-Elf dann endgültig als mindestens eine Nummer zu groß. Der Erstligist, der sich körperlich fit und in technischer Perfektion vorstellt, ist dem Gegner läuferisch und taktisch weit überlegen. Nickel schießt folgerichtig in der 48. Minute den dritten Treffer. Mit Nickel sowie Beverungen, Neuberger, Körbel und dem läuferisch starken Weidle sind auch die überragenden Kräfte der Frankfurter genannt. Grabowski zeigt zwar Kostproben seiner großen Kunst, muss sich aber gleichzeitig des zäh an ihm hängenden Bewachers Meichel erwehren.

So bleibt es Nickel vorbehalten, nach einer Stunde das 4:0 zu erzielen. Die Eintracht schaltet nun einen Gang zurück, bleibt aber spielbestimmend. Von den Neuzugängen bei den Regensburgern hinterlassen der quirlige Watzl, der nach der Pause eingesetzte Flügelflitzer Schneider und der umsichtige Ex-Linzer Satorina den stärksten Eindruck. Satorina muss leider nach 73 Minuten mit einer Kopfplatzwunde ausscheiden. Problematischer als diese Blessur dürften für Trainer "Aki" Schmidt allerdings die deutlichen Konditionsrückstände seiner Spieler sein, die es bis zum Punktspielbeginn zu beseitigen gilt. Der ehemalige Nationalspieler Schmidt, der als Aktiver mit Borussia Dortmund Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und Europapokalsieger sowie auch als Trainer bereits DFB-Pokalsieger wurde, hat noch eine ganze Menge Arbeit vor sich, wenn er mit den Regensburgern die Klasse halten will.

Klaus Beverungen kümmert das natürlich nicht; er setzt in der 84. Minute mit dem 5:0 den Schlusspunkt. "Dieses Spiel hat sich genau in die bisher sehr positiv verlaufene Vorbereitungsphase eingereiht", stellt Trainer Weise zufrieden fest: "Unser Trainingslager wirkte sich sehr positiv aus. Wir hatten den Gegner jederzeit fest im Griff." (rs)


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