Eintracht Frankfurt - Tennis Borussia Berlin

Bundesliga 1974/1975 - 21. Spieltag

7:1 (3:0)

Termin: Sa 22.02.1975, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Rainer Waltert (Paderborn)
Tore: 1:0 Bernd Nickel (25.), 2:0 Klaus Beverungen (37.), 3:0 Bernd Nickel (41.), 4:0 Karl-Heinz Körbel (57.), 4:1 Jürgen Schulz (65.), 5:1 Jürgen Grabowski (66.), 6:1 Wolfgang Kraus (78.), 7:1 Karl-Heinz Körbel (81., Foulelfmeter)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Tennis Borussia Berlin

 


  • Hubert Birkenmeier
  • Ditmar Jakobs
  • Karl-Heinz Schnellinger
  • Norbert Siegmann
  • Hans-Georg Kraus
  • Norbert Stolzenburg
  • Hans Sprenger
  • Albert Bittlmayer
  • Jürgen Rumor
  • Jürgen Schulz
  • Peter Geyer

 

Wechsel
Wechsel
  • Joachim Thiel für Jürgen Rumor (46.)
  • Karlheinz Subklewe für Albert Bittlmayer (55.)
Trainer Trainer
  • Georg Gawliczek

 

Unter Volldampf

„Der Zug ist noch nicht abgefahren“ titelt die Sportzeitung der Frankfurter Eintracht vor dem Heimspiel gegen Tennis Borussia Berlin optimistisch. Ruft man sich jedoch in Erinnerung, was die beiden Weltmeister der Eintracht in den letzten Wochen öffentlich geäußert haben, kann es im besten Fall noch darum gehen, mit einer Siegesserie auf einen fahrenden Zug aufzuspringen.

Kapitän Grabowski hatte „fünf Punkte aus den ersten vier Spielen der Rückrunde“ gefordert, weil man sonst „die Meisterschaft vergessen“ könne. Und für Bernd Hölzenbein war bei einer Niederlage in Hamburg „der Traum von der Meisterschaft wohl endgültig geplatzt.“ Das Spiel beim HSV ging mit 1:3 verloren und selbst bei einem Sieg gegen TeBe hätte die Eintracht nur vier der angestrebten fünf Punkte ergattert. Der Rückstand auf die beiden führenden in der Tabelle beträgt außerdem bereits fünf Punkte …

Doch noch sind 14 Partien zu spielen und 28 Punkte zu vergeben. Zudem kommt mit dem Aufsteiger TeBe Berlin der richtige Aufbaugegner. Zweimal hat die Eintracht gegen die 'Veilchen’ in Berlin gespielt und zweimal deutlich gesiegt: 8:1 im DFB-Pokal im Dezember 1973 und in der Hinrunde der laufenden Spielzeit 4:1. Heute ist der Tabellenvorletzte, den nur die weniger schlechte Tordifferenz gegenüber dem punktgleichen Wuppertaler SV vor der 'Roten Laterne’ bewahrt, zu Gast im Waldstadion und seine Auswärtsbilanz ist erschreckend. Einen einzigen Punkt haben die Berliner bisher von ihren Gastspielen mitgebracht. Diesen erkämpften sie vor drei Wochen in Bremen, als sie 12 Minuten vor Schluss durch einen Foulelfmeter von Höttges um ihren dritten Saisonsieg gebracht wurden.

Für einen deutlichen Sieg der Eintracht spricht auch, dass keine Mannschaft der Bundesliga mehr Tore erzielt hat als die Diva vom Main. 49 Treffer sind es aktuell, der Gegner hat 52, die hat er jedoch nicht erzielt, sondern kassiert und stellt damit die löchrigste Abwehr der ersten Liga.

Die ideale Partie also um einen jungen Spieler zu testen, vom dem sich Trainer Weise für die Zukunft einiges verspricht: Winfried Stradt. DFB-Trainer Herbert Widmayer kennt den 18jährigen Stradt und äußert sich über dessen Perspektiven skeptisch: „In der Jugendnationalelf hat er den Durchbruch nicht geschafft. Die Nerven spielten ihm stets einen Streich. Vielleicht packt er es jetzt an der Seite von Hölzenbein und Grabowski. Zwei bessere Nebenleute kann Stradt nicht haben.“

Stradt gibt heute sein Bundesligadebüt, für ihn muss Bernd Lorenz weichen. Die Frage, ob er Beverungen oder Kraus spielen lässt, entscheidet Trainer Weise quasi von Spiel zu Spiel neu. Vor dieser Partie hat er eine weitere Antwort gefunden: Sie lautet Beverungen und Kraus. Anstelle des „Scheppe“ muss nun Weidle auf der Bank Platz nehmen. Trinklein spielt erneut Libero und Neuberger Außenverteidiger, was die erste Elf der Eintracht heute so aussehen lässt: Wienhold - Reichel, Trinklein, Körbel, Neuberger - Beverungen, Kraus, Nickel – Grabowski, Stradt und Hölzenbein.

Bernd Hölzenbein, der seit längerer Zeit seiner Form nachläuft, redet sein Trainer gut zu: „Sie wissen, was Sie Ihrem guten Ruf schuldig sind. Sie sind das Rückgrat unserer Mannschaft.“ Der 'Spätstarter’ Hölzenbein, der nach der Winterpause große Probleme hat, wollte ja bis zum heutigen Spiel seine Form wiedergefunden haben. Gegen wen, fragen sich die Eintrachtfans, will er denn noch treffen und sich sein Selbstbewusstsein zurückholen, wenn nicht im Spiel gegen den sicheren Abstiegskandidaten von der Spree? „Wir werden gegen die Berliner von der ersten Minute an loslegen. Die Zuschauer werden etwas zu sehen bekommen“, verspricht Bernd Nickel.

TeBe zeigt sich aber offensichtlich nicht gewillt, sich in das ihnen zugewiesene Schicksal zu fügen. Dummerweise scheinen sie aus den ersten beiden Partien gegen die Eintracht aber auch nicht allzu viel gelernt zu haben. Wie ein ebenbürtiger Gegner, der im Niemandsland der Tabelle befreit aufspielen kann, präsentieren sich die Berliner und sorgen in den ersten 20 Minuten für ein offenes und abwechslungsreiches Spiel, bei dem jedoch die Eintracht die Mehrzahl der Chancen besitzt. Die 12.000 Zuschauer im Waldstadion sind überrascht, dass der Aufsteiger der Eintracht so bereitwillig ins Messer zu laufen gedenkt. Denn eines ist klar: Wer mit einem großen Hund, um die Wette pullern will, sollte sein Beinchen heben können. Die Berliner wollen, aber sie können nicht.

So verdanken sie es nur ihrem Keeper Birkenmeier, dass sie nicht schon nach sechs Minuten ins Hintertreffen geraten. Birkenmeier klärt gegen Körbels Kopfball und entschärft kurze Zeit später auch Nickels gewaltigen Versuch. Bei Lattenschüssen von Kraus und Hölzenbein steht dem Torhüter das Glück zur Seite, dass dem Tüchtigen nachgesagt wird. Von diesem Glück machen aber auch die Gastgeber Gebrauch, als Jürgen Schulz in aussichtsreicher Position eine Torchance verstolpert.

Das Frankfurter Publikum, das in Erwartung eines Schützenfestes ins Waldstadion gekommen zu sein scheint, beginnt schon ungeduldig zu werden und auf den Rängen droht sich Unwillen breitzumachen. Diese Spannungen scheinen sich auf das Spielfeld zu übertragen, wo die Aktionen nun ebenfalls von Ungeduld geprägt sind.

Diese Spannungen und Zweifel beseitigt in der 25. Minute 'Dr. Hammer’ mit einem Schlag, respektive Schuss. Kapitän Grabowski gewinnt wieder einmal sein Duell gegen Ditmar Jakobs und serviert den Ball maßgerecht dem mitgelaufenen Nickel, der sich nicht zweimal bitten lässt. Gegen dieses Geschoss hat auch der tüchtige Birkenmeier keine Chance, der Ball schlägt unter der Latte ein, die Eintracht führt mit 1:0.


Das 2:0 durch Beverungen

Es ist, daran besteht schon jetzt kein Zweifel mehr, das Spiel des ehemaligen Amateurnationalspielers, der heute anstelle des in den Sturm gerückten Grabowskis im Mittelfeld sehr geschickt und überaus wirkungsvoll Regie führt. Am zweiten Tor der Eintracht nach 37 Minuten ist er jedoch nicht direkt beteiligt, doch der Schütze ist ähnlich schussstark wie Nickel: Klaus Beverungen. Aus der Distanz zieht 'Beve' ab, Birkenmeier gibt alles, springt, streckt sich, doch die Anstrengung ist vergeblich, das Leder zischt links von ihm an seinem ausgestreckten rechten Arm vorbei ins Netz.

0:2 liegt der Gast zurück und nach vorne geht nur wenig bei den 'Veilchen’. Reichel hat Linksaußen Bittlmayer gut im Griff, der leicht grippekranke Körbel sprüht vor Ehrgeiz, Neuberger glänzt mit klugen Pässen und Libero Trinklein hat überhaupt keine Probleme mit dem harmlosen Berliner Sturm, in dem nur Stolzenburg so etwas wie Gefährlichkeit ausstrahlt. Und wenn doch etwas aufs Tor der Eintracht kommt, ist es die sichere Beute von Wienhold.

Auch die Anläufe, die der Alt-Internationale Karl-Heinz Schnellinger als Libero in Richtung des Frankfurter Tores unternimmt, sind nicht von Erfolg gekrönt. Schnellinger ist am Ende seiner langen Karriere angekommen, er kann dem Aufsteiger keine Stabilität verleihen.

Auf der Gegenseite zeigt sich Jürgen Grabowski blendend aufgelegt, obwohl der Mann mit der Nr. 9 meist auf dem rechten Flügel mit seinen Gegnern spielt und nicht wie bisher im zentralen Mittelfeld. Dort tobt sich heute Bernd Nickel nach Herzenslust aus und beeindruckt mit seinen langen Pässen und gefährlichen Schüssen aus der zweiten Reihe. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Fern- und Kunstschütze vier Minuten vor der Halbzeit auch für das 3:0 sorgt. Nickels Schuss wird vom unglücklichen Norbert Siegmann so abgefälscht, dass Birkenmeier ein drittes Mal chancenlos ist und den Ball aus dem Netz holen muss.

Zwei Minuten später gibt auch Linksverteidiger Willi Neuberger, dessen Vorstöße die TeBe-Abwehr jedes Mal in noch größere Schwierigkeiten bringen, seine Visitenkarte beim Gästetorhüter ab. Nachdem Kraus’ Versuche zweimal gestoppt werden, stellt Neuberger seine Qualitäten als Schütze unter Beweis und scheitert nur knapp. TeBe kann sich erneut bei Birkenmeier bedanken, ohne diesen Tausendsassa zwischen den Pfosten müssten die emsig kämpfenden Gäste einen höheren Rückstand akzeptieren. Die 3:0-Führung und die 8:0-Ecken der Eintracht stellen zur Pause das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Mannschaften aber noch angemessen dar.

Zur zweiten Halbzeit ersetzen die Berliner den enttäuschenden Rumor durch Thiel. Alles, was sie damit erreichen, ist ein verbessertes Eckenverhältnis, was aber für ihren ungebrochenen Widerstand spricht.

Peter Reichel hat Linksaußen Bittlmayer so gut im Griff, dass er seine Ausflüge in des Gegners Hälfte im zweiten Durchgang häufiger unternimmt. Trainer Gawliczek hat nach 55 Minuten genug gesehen und entschließt sich zu einem weiteren Wechsel. Bittlmayer, der erst im Laufe der Saison vom 1. FC Nürnberg an die Spree wechselte, wird durch den härter zupackenden Subklewe ersetzt. Was zwei Minuten später passiert, hat mit dieser Auswechslung nichts zu tun, demonstriert aber dem Gästetrainer ein weiteres Mal seine Hilflosigkeit. Siegmann, der schon beim 3:0 Nickel 'assistierte’, legt dem aufmerksamen Körbel den Ball vor und der trifft aus sieben Metern zum 4:0.

Körbel hofft auf einen Einsatz in Wembley, Jürgen Grabowski spielt jedoch, als wolle er sich ebenfalls für das Länderspiel der DFB-Auswahl empfehlen. Doch bevor 'Grabi’ in der 65. Minute seine formidable Leistung mit einem herrlichen Treffer krönt, zahlt sich Gawliczeks letzte Einwechslung doch noch aus: Jürgen Schulz erzielt auf Vorarbeit von Subklewe das 4:1. Doch noch in derselben Minute schlägt der Eintracht-Kapitän zu. Nach einem wunderbaren Doppelpassspiel mit Nickel nimmt er Maß und zirkelt das Leder zum 5:1 ins Netz.

Debütant Winfried Stradt stellt übrigens sein Talent durchaus unter Beweis. Er spielt zuweilen gut mit und gibt Proben seine Schussstärke ab, die zu gefallen wissen. Ein Torerfolg bleibt ihm jedoch versagt. Den hat Klaus Beverungen heute bereits verbuchen können, dafür hat er jedoch Probleme mit seinem Gegenspieler Geyer. Auch Wolfgang Kraus erreicht in diesem Spiel nicht seine beste Form, doch zu einem Tor reicht es auch bei ihm. In der 78. Minute erzielt er nach Vorarbeit durch Hölzenbein im Nachschuss das 6:1.

Zehn Minuten vor dem Ende schickt dann Bernd Nickel, den weder Rumor noch Thiel in den Griff bekommen haben, Kraus auf die Reise. Subklewe tut das, wofür er eingewechselt wurde, packt härter zu und handelt seiner Mannschaft damit einen Strafstoß gegen sie ein. Hölzenbein, der trotz Eifer und Einsatz seine frühere Sicherheit bei torreifen Szenen noch nicht wieder gefunden hat, sieht seine Chance gekommen und tritt zum Elfmeter an. Doch dem 'Holz’ ist dieses Erfolgserlebnis nicht vergönnt, er verschießt.

Doch Glück im Unglück für die Eintracht, der Berliner Kraus ist zu früh in den Strafraum gelaufen. Kraus bekommt die Gelbe Karte und die Eintracht eine zweite Chance. Bei der Wiederholung des Strafstoßes tritt Körbel anstelle von Hölzenbein an und zeigt keine Nerven. Das 7:1 nach 81 Minuten bedeutet gleichzeitig den nominalen Schlusspunkt einer torreichen Begegnung.

Nach der höchsten Bundesliganiederlage der Berliner ist der Weg auch für den unverbesserlichsten Optimisten zu Ende, Trainer Georg Gawliczek bekennt: „Jetzt geht es für uns darum, eine moralisch intakte Mannschaft in die neue Umgebung mitzunehmen.“ Es besteht nicht der Hauch eines Zweifels daran, dass diese neue Umgebung nur zweite Liga heißen kann.

Eine verbindliche Auskunft über den tatsächlichen Leistungsstand der Eintracht, die durch diesen Erfolg auf Rang 5 vorgerückt ist, vermag angesichts der Berliner Harmlosigkeit natürlich keiner zu treffen. Jürgen Grabowski zeigt sich nach dem deutlichen Sieg jedoch zuversichtlich: „Die dunkle Zeit liegt hinter uns, es geht wieder aufwärts.“ Dazu muss die Eintracht aber auch auswärts anders auftreten, den 21 Treffern in den letzten fünf Heimspielen stehen auf fremden Plätzen in den letzten fünf Gastspielen nur drei Treffer entgegen.

Trainer Weise ist indes trotz des Schützenfestes und trotz der packenden und dramatischen Torraumszenen nicht zufrieden: „Bei uns gibt es noch einiges zu verbessern.“ „Was mich zufriedenstellte, war der Eifer der Mannschaft, sich 90 Minuten lang um Tore zu bemühen“, lobt er, schränkt aber ein: „Es wurden noch zu viele Chancen vergeben, bei einigen Treffern leisteten die Berliner echte Hilfestellung.“ Er präzisiert: „Wir haben die Tore nicht geschossen, die wir herausgespielt haben - dafür Tore erzielt, die uns der Gegner zum Teil geschenkt hat.“ Immerhin hat der kritische Trainer für den Debütanten Stradt nur lobende Worte übrig: „Stradt hat mich selbst überrascht, wie gut er sich ins Spiel einfügt.“

Von den Nationalmannschaftskandidaten für das Länderspiel in Wembley empfahl sich Vorstopper Karl Heinz Körbel trotz einer leichten Grippe mit druckvollem Spiel und zwei Treffern. Länderspielform zeigte zweifellos auch Jürgen Grabowski, der in der ungewohnten Mittelstürmerposition außer seinem direkten Gegenspieler Jakobs bei seinen Dribblings fast immer noch einen zweiten und oft auch dritten Mann beschäftigte. Helmut Schön könnte ihn nicht übersehen, wenn der Eintracht-Kapitän nicht längst seinen endgültigen Rücktritt von der internationalen Bühne verkündet hätte. Eine Empfehlung in eigener Sache sollte auch Bernd Nickel gelungen sein, eine Steigerung seiner Leistung gegen Tennis Borussia ist nicht vorstellbar. Besser geht es nicht. Nickel ist folgerichtig auch für 'Die Elf des Tages’ im 'Kicker’ nominiert, es ist seine erste Berufung in dieser Saison, 'Grabi’ steht heute bereits zum dritten Mal in dieser Elf.

Davon ist Bernd Hölzenbein noch ein gutes Stück entfernt. „Jetzt ein Tor und ich wäre wieder der Alte“, glaubt 'Holz’, der diesen Treffer in der 81. Minute mit dem Elfmeter erzwingen wollte. „Ich dachte mir gar nichts dabei und wollte mir die Ecke erst aussuchen, wenn sich der Torwart bewegt. Aber der Ochse Birkenmeier bleibt stehen“, berichtet Hölzenbein, dessen Schuss daraufhin sogar das Tor verfehlte: „Ich war so fassungslos, dass ich nicht einmal mitbekam, dass der Strafstoß wiederholt wurde.“

In der „Bild“ wird Hölzenbeins Ladehemmung ebenso thematisiert wie sein Besuch bei seinen Eltern in Dehrn im Westerwald. Warum Hölzenbeins Eltern zur Torflaute ihres Sohnes befragt werden, weiß nur die „Bild“ allein. „Als Spitze hat Bernd Angst. Er fürchtet die Manndeckung. Spielerisch kann er den Zweikampf gewinnen, aber nicht athletisch“, wird Hölzenbeins Vater zitiert, während seine Mutter Leni so wiedergegeben wird: „Wir zanken uns schon. Aber ich halte zum Bernd. Jetzt dürft ihr ihm nicht den Kopp erunner reißen.“

Seltsam ist, dass Paul Palmert in diesem 'Bild’-Artikel mit der Überschrift „Darum tat Hölzenbein keinen rein“ Dietrich Weise so zitiert: „Bei allem Fleiß und trotz allem Formanstieg - Hölzenbein ist unsicher geworden.“ Denn bei Otto Jägerles Bericht für die Abendpost/Nachtausgabe hört sich der Eintracht-Coach anders an: „Jetzt braucht der Bernd nur noch eins, zwei Tore, dann hat er den Durchbruch geschafft.“

Es bleiben also auch nach diesem Spiel Fragen offen. Eine Antwort auf die Frage nach den Meisterschaftschancen der Eintracht kann in einer Partie gegen einen zweitklassigen Gegner, der sich für eine Spielzeit in die erste Liga 'verirrt’ hat, nicht erwartet werden. Hierzu bedarf es Prüfungen anderer Güte. Eine solche steht den Frankfurtern schon am nächsten Samstag bevor, wenn es auf den Betzenberg in Kaiserslautern geht.

Der ehemalige Eintracht-Trainer Ribbeck, der zur Spielzeit 73/74 mit Dietrich Weise die Trainerstühle tauschte, will von bösem Blut wegen der – am Ende gescheiterten - Bemühungen der Frankfurter um den Pfälzer Spieler Pirrung nichts wissen: „Der Zorn ist vorbei, aber diesmal ist die Eintracht dran!“

Die Lauter warten auch schon eine ganze Zeit auf einen Sieg gegen die Frankfurter, der letzte datiert aus dem September 1970. Nicht nur deswegen weiß der Eintracht-Trainer: „Auf dem Betzenberg war's schon immer schwer.“ (rs)

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