Eintracht Bad Kreuznach - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1974/1975
2:3 (0:0)
Termin: 28.07.1974
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Demmerle (65.), 1:1 Bernd Nickel (66.), 1:2 Klaus Beverungen (68.), 1:3 Thomas Rohrbach (73.), 2:3 Volp (90.)
Eintracht Bad Kreuznach | Eintracht Frankfurt |
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Eine Kopfsache Eintracht Bad Kreuznach ist der vierte Testspielgegner der Eintracht zur Vorbereitung auf die neue Saison. Ausgetragen wird die Partie gegen rheinland-pfälzischen Amateurligisten aber nicht in Bad Kreuznach, sondern in Baumholder. Unter Fußballfans ist Baumholder wohl eher weniger bekannt, es sei denn, man interessiert sich gleichzeitig für die größten US-Garnisonen und die Truppenübungsplätze im Bundesgebiet. Der Namensvetter der Eintracht dagegen hat im Amateurfußball einen Namen, auch wenn man natürlich damit hadert, dass der 1973 gelungene Aufstieg in die Regionalliga Südwest wegen der Einführung der 2. Bundesliga nur ein Jahr währte, obwohl man die Runde als Siebter abgeschlossen hat. Im Lager der Frankfurter hat man eigene Probleme. Hier sorgen zwei verletzte Spieler vor bzw. nach dem Spiel, das die Riederwälder durch Tore von Nickel, Beverungen und Rohrbach knapp mit 3:2 für sich entscheiden können, für Gesprächsstoff: Karl-Heinz Körbel und Günter Wienhold. Körbels Geschichte ist schnell erzählt: Der Neuprofi plagt sich schon seit einer Woche mit einer Leistenzerrung herum und kommt wie bereits beim Testspiel in Aschaffenburg auch in Baumholder nicht zum Einsatz. Im Fall von Günter Wienhold fällt die Erzählung etwas dramatischer aus und überschattet den Testspielsieg: Bei einer Parade trifft ihn ein Kreuznacher Spieler schwer an der linken Kopfhälfte und der Torhüter muss mit dem Verdacht auf eine schwere Kopfverletzung ins Höchster Krankenhaus eingeliefert werden. Eintracht-Vereinsarzt Dr. Degenhardt gibt Entwarnung und stellt einen Tag später die genaue Diagnose: „Günter Wienhold wurde von einem Gegner mit dem Knie am Kopf getroffen und trug eine Gehirnerschütterung davon. Heute geht es ihm den Umständen entsprechend schon wieder recht gut.“ Der Amateurnationaltorwart muss noch bis zum Ende der Woche im Krankenhaus liegen und steht danach laut Dr. Degenhardt noch drei weitere Wochen nicht zur Verfügung. Trainer Dietrich Weise muss nun überlegen, welchen Amateurtorhüter er als Nr. 2 hinter Dr. Peter Kunter in den kommenden Wochen auf die Auswechselbank setzen soll. Zwei Kandidaten stehen zur Wahl: der 25-jährige Bernd Rügner, der seit einem Jahr bei den Eintracht-Amateuren spielt, und der erst 18-jährige Michael Krumbe, der gerade der A-Jugend entwachsen ist. In den nächsten Tagen sollen die Trainingseindrücke darüber entscheiden, wessen Glück Günter Wienholds Pech war. Eines steht dagegen jetzt schon fest: Dr. Kunter geht als die Nummer 1 im Tor in die neue Spielzeit. Auch im vergangenen Jahr war die Eintracht mit Kunter in die neue Saison gestartet. Damals hatte Weise an der Rangfolge seines Vorgängers Erich Ribbeck festgehalten, dieses Mal wird ihm die Qual der Wahl vom unglücklichen Schicksal Wienholds abgenommen. Wienhold muss nun darauf hoffen, rasch wieder gesund zu werden und irgendwann eine neue Gelegenheit zu erhalten, seinen Freund und Rivalen Dr. Kunter abzulösen. So wie in der letzten Saison, als er nach den Flutlichtspielen Dr. Kunters in Essen und Offenbach zum Einsatz kam und seine Chance nutzte. (rs)
Wienhold: Gehirnerschütterung Die große Eintracht aus Frankfurt tat sich schwer, um die kleinere Eintracht aus Bad Kreuznach anläßlich einer Platzeinweihung in Baumholder niederzuringen, und besonders bedrückte die Tatsache, daß Torwart Günter Wienhold nach einer halben Stunde, von einem Tritt am Kopf getroffen, mit einer Gehirnerschütterung vom Platz getragen werden mußte. Er war eine Zeitlang bewußtlos, erholte sich später, suchte aber nach dem Spiel noch einmal ein Krankenhaus auf. Im Tor der Frankfurter vertrat ihn ab der 30. Minute Peter Kunter. Erst in der zweiten Halbzeit verdaute die Mannschaft den Schock, wurde aber erst geweckt, nachdem Demmerle die Kreuznacher in Führung gebracht hatte. Nickel, der wieder recht aggressive Beverungen und Rohrbach drehten das Resultat, das für die Kreuznacher Volp erst in letzter Minute verbessern konnte. Besonders mit dem Spiel der ersten Halbzeit war Trainer Weise gar nicht zufrieden. Erst dann war mehr Bewegung in der Mannschaft, die außer auf Grabowski und Hölzenbein auch erneut auf Körbel verzichten mußte. Aus der Überlegenheit in der zweiten Halbzeit hätte allerdings mehr herausspringen müssen als der knappe Sieg mit einem Tor Vorsprung.
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