Viktoria Aschaffenburg - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1974/1975
1:5 (1:2)
Termin: 26.07.1974
Zuschauer: 1.300
Schiedsrichter: Euler (Eppertshausen)
Tore:1:0 Peter Reichel (9., Eigentor), 1:1 Jürgen Kalb (11.), 1:2 Klaus Beverungen (23.), 1:3 Trumpp (46.), 1:4 Bernd Lorenz (48.), 1:5 Thomas Rohrbach (69.)
Viktoria Aschaffenburg | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer |
Trainer |
Sechs Frankfurter Tore Dem harten Training zu Saisonbeginn muss wahrscheinlich Karl-Heinz Körbel, der designierte Nachfolger Uwe Kliemanns, Tribut zollen, denn der Vorstopper plagt sich mit einer Leistenzerrung herum. Im Testspiel heute in Aschaffenburg pausiert er ebenso wie Trinklein. Jürgen Grabowski und Bernd Hölzenbein weilen noch ein paar Tage im WM-Urlaub, was Trainer Weise die Möglichkeit gibt, nach Herzenslust zu experimentieren. Anstelle von Körbel kann beispielsweise so der aus Schalke an den Riederwald gewechselte Klaus Beverungen seine Fähigkeiten auf der Vorstopperposition zeigen. „Beve“ interpretiert seine Rolle gegen die Aschaffenburger Amateure betont offensiv und riskiert weite Ausflüge in die Hälfte des Gegners. Beeindruckend ist, dass Beverungen im Angriff aus allen Rohren schießt, in der Abwehr dennoch Hessenliga-Torschützenkönig Schwab einigermaßen im Griff hat. Die wenigen Abwehrschnitzer, die dem 23-Jährigen unterlaufen, kann man getrost in der Rubrik Schönheitsfehler ablegen. Der zweite Frankfurter Neuzugang Bernd Lorenz (Werder Bremen/ Rapid Wien) kommt erst nach dem Seitenwechsel in Schwung. In der zweiten Halbzeit weiß er als Mittelstürmer zu überzeugen, auf dem linken Flügel hatte er zuvor unübersehbare Schwierigkeiten. Aber diese Position lag ihm ja bereits bei Rapid Wien nicht, als er wegen Hans Krankl vom Zentrum auf die Außenstürmerposition abgeschoben wurde. Lorenz ist zur Eintracht gekommen, um Mittelstürmer zu spielen, Trainer Weise sieht Lorenz’ Einsatzmöglichkeiten im Gegensatz zu seinem Spieler variabler. Wie Beverungen und Lorenz kommt auch Rohrbach zu einem Torerfolg, was ihn etwas dafür entschädigen sollte, dass er heute mehr gefordert ist als seine Mannschaftskameraden. Es ist sein Pech, dass der einzige überzeugende Aschaffenburger Akteur sein Gegenspieler ist. Der Rüsselsheimer „Import“ Detlef Gistl macht dem Frankfurter Flügelspieler das Leben schwerer, als es dem schnellen Thommy lieb sein kann. Dass das einzige Aschaffenburger Tor durch ein Eigentor Reichels erzielt wird, unterstreicht letztendlich die Harmlosigkeit der Gastgeber. Ihren Mittelfeldstar Felix Magath hätten sie heute gut gebrauchen können, doch der hat sich zur neuen Saison dem 1. FC Saarbrücken angeschlossen. Das 5:1-Endergebnis ist standesgemäß, die
Aschaffenburger hätten sich über eine höhere Niederlage
jedoch auch nicht beschweren können. Die Eintracht hat ihren nächsten
Auftritt bereits übermorgen: Im Freundschaftsspiel in Baumholder
geht es gegen Eintracht Bad Kreuznach. (rs) |