Zamalek Kairo/Ismailia SC - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1973/1974

1:0 (1:0)

Termin: 31.05.1974 in Damanhur
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter:
Tore:

 

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Zamalek Kairo/Ismailia SC Eintracht Frankfurt


Wechsel
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Trainer Trainer

 

 

Eintracht in Kairo 0:1 geschlagen

Eintracht Frankfurt unterlag in Kairo einer Auswahl aus zwei ägyptischen Ligaklubs mit 0:1. Vor knapp 30.000 Zuschauern im Kairoer Nasser-Stadion konnte die deutsche Elf ihren 5:2-Sieg gegen Zamalek vom vergangenen Sonntag nicht wiederholen. Das Siegtor der Ägypter fiel bereits in der 12. Minute durch den Ismailia-Spieler Sayed Abdel Razak, als die ohne ihre beiden Weltmeisterschaftsteilnehmer Grabowski und Hölzenbein spielende Eintracht noch nicht recht in Schwung schien.

 


 

Eintracht: Durch die Wüste

Bei 40 Grad im Schatten macht Fußballspielen keinen Spaß

Standhaft wie die berühmte Cheops-Pyramide zeigte sich die Abwehr der ägyptischen Auswahl beim 1:0-Sieg über die Frankfurter Eintracht am Freitagabend im Nasser-Stadion. „Die sind ja gar nicht wiederzuerkennen“, bemerkte Trainer Dietrich Weise, der allerdings schon nach dem 5:2-Sieg im ersten Spiel prophezeit hatte: „Beim nächsten Mal wird es schwerer.“

Sechs Nationalspieler standen in der ägyptischen Auswahl. Hassan Hata würde in jeder Bundesligamannschaft spielen können. Er ist einer der wenigen Profis im Land der Pharaonen. Monatsgehalt: 600 Mark.

Während der ägyptische Erfolg in allen Samstagszeitungen der Siebenmillionenstadt als großartige und nie erwartete Sensation kommentiert wurde, quälten sich die Spieler der Frankfurter Eintracht bereits wieder mit ihrem ärgsten Feind herum: den ungewohnt hohen Temperaturen. 40 Grad im Schatten werden zur Zeit täglich in Kairo gemessen. Zu der klimatischen Umstellung kamen Verletzungen von Jürgen Kalb und Roland Weidle. So schlug die Stunde der Bewährungsprobe für die jungen Amateure Dörr, Trumpp und Markert, von denen vor allem Dörr, der am Sonntag 19 Jahre alt wird, gefallen konnte.

Ein reichhaltiges Programm, das die ägyptischen Gastgeber täglich offerierten, trug dazu bei, daß der Wunsch nach Fußball bei den Spielern der Eintracht immer geringer wird. Doch beim letzten Spiel am Sonntag in Damanhour, 40 Kilometer vor Alexandria, sollen noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert werden, um mit einem Sieg die Reise erfolgreich abzuschließen.

Aber auch hier gilt es, eine Strapaze bereits vor Spielbeginn zu absolvieren: die Busfahrt von über drei Stunden durch die Wüste. Ständiger Begleiter der Eintracht ist übrigens Gotthardt Pape, ein seit acht Jahren in Afrika lebender DFB-Trainer, der zuletzt Uganda betreute und jetzt in Ägypten tätig ist. „Was die Eintracht im ersten Spiel hier zeigte, war absoluter Spitzenfußball, von dem die Ägypter begeistert waren“, sagte er.


(aus der Eintracht-Zeitung vom 05.07.1974)

 


 

Eintracht-Sieg unter Pyramiden

Die Eintracht hat die für den Frankfurter Bundesligaverein so erfolgreiche Saison 1973/74 mit einer Auslandsreise begonnen und mit zwei Fahrten in die Ferne abgeschlossen. Zweimal wurde Spanien angesteuert: Gibraltar am Anfang und Saragossa am Ende der Saison. Dazu kam eine Ägyptenreise, die zweite in der Geschichte des Vereins nach 1954, die am Pfingstmontag zu Ende ging. Eintracht-Vize Ernst Berger zog nach der Landung auf dem Rhein-Main-Flughafen das Fazit: „Die Reise hat sich gelohnt. Wir sind am Nil sehr freundlich aufgenommen worden, haben spielerisch gefallen und auch finanziell recht gut abgeschnitten."

Knapp 100.000 begeisterte Ägypter kamen zu den drei Spielen in Kairo und in der Nähe von Alexandria. Im ersten Spiel, als die Frankfurter noch frisch waren, wurde der Liga-Club Zamalek mit 5:2 an die Wand gespielt. Dann machte sich der Temperaturunterschied (bis zu 40 Grad im Schatten) zunehmend bemerkbar. Dazu mußten Kalb und Weidle im zweiten Spiel wegen Verletzung zuschauen, und so gab es eine 0:1-Niederlage gegen eine Kombination der Vereine Zamalek und Ismailia. Im dritten Spiel, ebenfalls gegen eine kombinierte Mannschaft, trennte man sich 0:0, wobei Unglücksrabe Bernd Nickel zehn Minuten vor Schluß einen Elfmeter dem ägyptischen Schlußmann genau in die Arme schoß. Pech für die Eintracht, daß Strafstoßspezialist Jürgen Kalb ein paar Minuten vorher ausgewechselt worden war.

 

 

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