FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1967/1968

1:3 (0:2)

Termin: 28.01.1968
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Jacobi (Sandhausen)
Tore: 0:1 Peter Blusch (17.), 0:2 Siegfried Bronnert (41.), 1:2 Nedoschil (77.), 1:3 Siegfried Bronnert (85.)

 


>> Spielbericht <<

FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt

  • Erich Wolf
  • Reinhold Knieps
  • Paul
  • Wolfgang Pyrczek
  • Reinhold Desch
  • Helmut Reidel
  • Erwin Drescher
  • Manfred Nehren
  • Gerhard Weil
  • Dieter Adam
  • Reinhold Nedoschil

 


 

Wechsel
  • Hautke für Nehren
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

 

Das Derby mit den zwei Gesichtern

Eintracht gewann 3:1 (2:0) gegen den FSV / Nur vor der Pause ein Hauch vom alten Glanz

Das Derby begann spritzig und so gut, dass man viel erhoffte. Später wirkte es so abgestanden und fad wie kaum eines seiner Vorgänger. Am Schluss der 90 Minuten rührte sich keine Hand zum Beifall. Die Kluft zwischen dem Bundesligisten, der immerhin schon 120 Minuten Pokalkampf in Schweinfurt hinter sich hatte, und dem Regionalligisten ist seit dem letzten Jahr noch größer geworden. Das 1:3 steht den Bornheimern gut, die ihre ganze Tapferkeit in die Partie warfen und doch nie eine Chance besaßen. Als sie schließlich zum 1:2 aufschlossen, spürte man das deutlich. Denn so ernst wie in den folgenden 13 Schlussminuten nahm die Eintracht die Partie nur teilweise in der ersten Halbzeit. Sie schoss ihr drittes Tor und sie war einem vierten nahe. Das Spiel, das in der zweiten Halbzeit müde und träge dahinstotterte, sollte noch einmal aufpoliert werden.

Die Eintracht ließ ihre gesamte Streitmacht, bis auf Sztani und Keifler, aufmarschieren. Der FSV stützte sich auf die Männer, die ihm nach dem Ausfall von Günther Heiden, Walter Szaule, Norbert Brehm und Waldemar Scheler noch verblieben. Wie wichtig im Augenblick Walter Bechtold für die Riederwälder ist, merkte man erst, als er bei der Pause Platz machte. Sein Nachfolger war immerhin Wolfgang Solz. Aber dieser fand sich gar nicht mehr zurecht und glänzte nur bei der Vorbereitung zum dritten Tor.


Die FSVler Paul, Wolf und Pyrczek versuchen,
Bronnert, Hölzenbein und Bechtold zu bremsen

Freilich war es nicht einfach, mit Bronnert und Bellut guten Kontakt zu bekommen. Bronnert schoss zwar zwei Tore nach langer Zeit, aus nächster Nähe und in Lagen, in denen ein Bundesligaspieler nicht mehr verfehlen darf. Aber ein Zusammenspiel mit Bronnert war Glückssache. Anfangs freuten sich die Eintrachtler noch über Hölzenbeins zügige Vorstöße am rechten Flügel. Er traf immerhin in Desch auf den besten FSV-Mann. Nach Bechtolds Ausscheiden kam auch Hölzenbeins Stern zum Verlöschen. Bei Lotz beginnen die Schwierigkeiten, wenn der Raum enger wird. Sein Nachfolger Racky hatte das Pech, in der zweiten Halbzeit zu spielen. Im Mittelfeld genügte eine normale Huberts-Leistung, um die Dinge zu ordnen. Sie gediehen am besten mit Bechtold. Die Doppelpässe mit Solz klappten noch nicht wie früher. Die Eintracht-Überlegenheit erlaubte es Blusch, sich als zusätzlicher Stürmer und als prachtvoller Schütze zum 1:0 zu betätigen. Beide Torhüter froren fast an.

Beim FSV imponierte die Kette, die den Eintracht-Ansturm am Strafraum erwartete. Reidel, der schwergewichtige Paul und der harte Pyrczek stoppten viele der rollenden Eintracht-Angriffe mit bewundernswerten Einsatz. Auch Knieps imponierte als Kämpfer. Anfangs unternahm nur Desch zahlreiche Vorstöße ins Mittelfeld, wo auch Drescher sich bemühte, seine Angriffspitze in Gang zu bringen. In der zweiten Halbzeit gesellte sich noch Pyrczek hin und wieder als Helfer zu ihnen. Aber eine Spitze besaß der FSV nicht. Weil wurde gegen Blusch kaum einmal registriert, über Nedoschils Fehlpässe lachten die Leute, ehe dieser einen Lattenschuss von Pyrczek zum 1:2 einlenkte. Nehren war vor der Halbzeit nicht viel stärker als der Jugendspieler Hautke nachher. Zu den besten bei Bornheim zählte Torwart Wolf, der vor der Pause, als die Eintracht noch viel schoss, glanzvoll hielt.     Bert Merz ('Frankfurter Rundschau' vom 29.01.1968)


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