FC Schweinfurt 05 - Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal 1967/1968 - 1. Hauptrunde

1:2 n.V. (1:1, 1:0)

Termin: 27.01.1968
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Ferdinand Biwersi (Bliesransbach)
Tore: 1:0 Hohnhausen (37.), 1:1 Jürgen Friedrich (50.), 1:2 Walter Bechtold (98.)

 


>> Spielbericht <<

FC Schweinfurt 05 Eintracht Frankfurt

  • Kirsch
  • Fuchs
  • Metzger
  • Brunnhuber
  • Lang
  • Rumpel
  • Dachlauer
  • Holler
  • Hohnhausen
  • Mijatovic
  • Linz

 


 

Wechsel
  • Gehling für Mijatovic (90.)
Wechsel
Trainer
  • Vincze
Trainer

 

 

Imponierender Kampfgeist der Schweinfurter

Bechtolds prächtiger Freistoß

10.000 Zuschauer erlebten mit dem Pokalspiel gegen die Eintracht aus Frankfurt wieder einmal einen großen Fußballtag. Es gab auch das typische Pokalspiel, zweier an und für sich gleichstarker Mannschaften, wobei die Gastgeber mit dem großen Gegner wuchsen. Daß es trotzdem keinen Sieg für die Einheimischen gab, lag wohl an der Routine und auch am technischen Können, mit dem die Frankfurter vor allem in der zweiten Hälfte bestachen.

Erst nach fast 100 Minuten zirkelte Bechtold einen Freistoß genau ins Tordreieck, bei dem es für Kirsch nichts zu halten gab. Ähnlich ging es Tilkowski beim Führungstreffer der Platzherren, ein Aufsetzer neben den Pfosten und der Jubel war groß. Die Eintracht hatte noch viele Möglichkeiten, darunter einen Lattenschuß von Huberts, der zusammen mit Bechtold und Lotz (erst nach der Pause) das Sturmspiel formierte. Bei den Schweinfurtern war Höllers Bewegungsfreiheit diesmal beschnitten und Linz hatte es gegen Jusufi sehr schwer, so kamen die sonst treibenden Kräfte nicht wie gewohnt zur Geltung.

Vincze nimmt Torwart Kirsch In Schutz

Trainer Elek Schwartz (Eintracht): "Bei diesem Pokalkampf wurde viel gekämpft, so daß es keinen Klassenunterschied gab. Da man von uns einen Sieg erwartete, spielten wir oft übernervös. Die Schweinfurter Abwehr gefiel mir, ansonsten hätten wir bei der klaren Überlegenheit nach der Pause schon zu diesem Zeitpunkt die Partie für uns entscheiden müssen."

Trainer Vincze (FC 05): "Die gesamte Abwehr bot dem Eintracht-Angriff erfolgreich Widerstand, meinem Torhüter Kirsch, der einige mögliche Treffer vereitelte, möchte ich das Siegestor unserer Gäste nicht ankreiden." ('Sport-Magazin' vom 29.01.1968)

 

 


 

 

Schweinfurter Grün ist doch „giftig“, sagten die Frankfurter nach ihrem mühseligen 2:1-Sieg in der Verlängerung. Besonders „giftig" war die Abwehr. „Nur Huberts wurde nicht ausgeschaltet", so klagte 05-Trainer Vincze, der, um Kondition zu „sparen", vorher auf Training verzichtet hatte. Grün war auch vorzugsweise die Kleidung der Spielerbräute, nur der Rasen war weiß eingefärbt. Eintracht-Kapitän Lindner: „Da wusste ich gleich, dass es doppelt schwer würde. Wir sind halt keine Schneehasen."

„Die Mannschaft wollte unbedingt gewinnen, das machte sie etwas nervös“, erklärte Trainer Elek Schwartz die Mühe, die Eintracht hatte. Trainer Vincze hatte vor allem seine Schweinfurter Abwehr gut eingestellt. Und nur die Unentschlossenheit im Angriff (Höller ließ zwei Chancen aus) verhinderte eine Überraschung.

Vor allem in der Verlängerung, als Schweinfurt drückend überlegen wurde und mit aller Macht darauf drängte, das 1:2 wieder wettzumachen. Frankfurts Trainer nach dem Spiel: „Diese bangen Minuten hätten wir uns bei etwas mehr Konzentration in der zweiten Halbzeit ersparen können.“ Frankfurt entgegen kamen zwei Fehler des sonst sehr guten Torhüters Kirsch. Die beiden Patzer kosteten jedes Mal ein Tor. „Schade“, seufzte Trainer Vincze, der Eintracht genau studiert hatte. Zu loben war bei Schweinfurt die Abwehr um Stopper Lang, bei den Frankfurtern vor allem der fleißige Friedrich sowie Blusch und Huberts.

Die Tore: 1:0 Hohnhausen (37.) auf Vorlage von Mijatovic; 1:1 Friedrich (50.) im Nachschuss nach einer Fern-Bombe von Blusch; 1:2 Bechtold (98.) mit einem Freistoß knapp vor der Strafraumgrenze. Kirsch faustete den Ball ins Tor.

Friedel Lutz bleibt ein Pechvogel: Heute, einen Tag nach dem Spiel der Eintracht in Schweinfurt, muss der Frankfurter Lizenzfußballer wieder ins Krankenhaus einziehen. Morgen wird er von Prof. Schoberth operiert, zum zweiten Male an der Achilles-Sehne. Jürgen Grabowski hat dagegen das Training wiederaufgenommen und wird am Samstag in Nürnberg spielen. ('Bild')


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