Viktoria 89 Berlin - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1958/1959

1:1 (0:1)

Termin: 27.03.1959
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Eberhard Schymik (1.), 1:1 Schultz (57.)

Jubiläumsturnier "70 Jahre Viktoria 89"

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BFC Viktoria 89 Eintracht Frankfurt

  • Riethof
  • Höppner
  • Strehlow
  • Becker
  • Kuley
  • Schmidt
  • Nocht
  • Huth
  • Pörschke
  • Schrader
  • Schultz

 


 

Wechsel
Wechsel
Trainer
Trainer

 

Viktoria 89—Eintracht 1:1 (0:1)

89 Minuten ohne Tor — und 90 Minuten ohne Sieg blieben die Frankfurter, die im weißen Reserve-Dreß recht unschuldig dreinschauten, wenn ihnen der Jubilar ein ums andere Mal in die Parade fuhr. Sie waren ohne ihren Riesen Horvat gekommen, der an einer eiternden Schienbeinverletzung laboriert, sie konnten auch den beruflich unabkömmlichen Feigenspan nicht einsetzen. Und sie wollten mit weiten Pässen und Kabinettstückchen ersetzen, was sie mit Rücksicht auf den nahen Süd-Titel nicht riskieren konnten: Körpereinsatz!

So aber waren die in Reife gefestigten, in der Abwehr massiven, im Sturm recht einfallsreichen Berliner nicht zum „Ostertango" zu bitten. So war ihnen kein Schrecken einzujagen. Der flinke Jongleur Sztani, der linksbeinige Servierer Pfaff, der trickreiche Kreß, der blonde Renner Lindner mochten beginnen, was sie wollten, sie fanden nur im ersten Ansturm eine Lücke. Die allerdings nutzte der stämmige Schymik mit einem „Sonntagsschuß" durch Freund und Feind aus, als der Minutenzeiger am Turm des nahen Frauengefängnisses noch kaum die erste Umdrehung hinter sich hatte!

Diese schnelle Führung hätte ihnen gern gereicht, und zwei- bis drei Mal hatten auch Sztani und Kreß das Leder maßgerecht auf dem Schuh, doch hinter die Linie brachten sie es nicht.

Und wenn der Faden erst einmal verheddert ist, bringt ihn auch eine Klassemannschaft nur schwer wieder ins Lot. So sicher die prächtigen Verteidiger Lutz-Höfer ihre Gegner auch beherrschten, so oft die Außenläufer auch steil den Raum überwanden; es kam kein Fluß mehr auf.

Als schließlich der bullige Schultz den Ball samt Loy in die Maschen köpfte (!), kam die Eintracht sogar noch in arge Bedrängnis und war schließlich froh, mit einem halben Sieg „bedient" zu sein.       F. Zylka (aus 'Der neue Sport' vom 31.03.1959)

 

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