SV Waldhof - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1958/1959

2:3 (1:2)

Termin: 03.08.1958 in Hornberg
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: (2),
Tore: 0:1 Erich Meier, 0:2 Erich Meier, 1:2 Straub, 2:2 Lebefromm (75.), 2:3 Erich Bäumler

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SV Waldhof Eintracht Frankfurt

  •  
  • Straub
  • Lebefromm
  •  

 


 

Trainer
  • Arpad Medve
Trainer

 

Verdient

Eintracht — Waldhof 3:2 (2:1)

Das 3:2 ist nicht ganz ehrlich. Es drückt die Leistung der Hessen zu gering aus. Schließlich war die Eintracht vor der Pause mit einigem Abstand die bessere Mannschaft, und schließlich parierten die Waldhöfer eine großartige Viertelstunde der Frankfurter nur mit einem ganzen Packen Glück. Diese tolle Viertelstunde setzte ein mit dem Anpfiff zur zweiten Hälfte und riß erst ab, als die Stürmer der Frankfurter, mittlerweile auf sieben und acht Mann angewachsen, das Schießen vergaßen.

Die Kombinationen liefen zu dieser Zeit, kaum je gebremst, in unerschütterlichen Wellen. Kreß war meist die erste Station, überbrückte die Hindernisse im Mittelfeld ohne Schwierigkeiten und tat alles, um Waldhofs Verlegenheiten in endlose Höhen zu führen. Die Hornberger, erstklassiger Fußballkost seit langem entwöhnt, jubelten und freuten sich — noch stärker allerdings war ihr, Jubel in jener kaum faßbaren 75. Minute, als Lebefromm durchmarschierte, kaum angegriffen wurde und schließlich unhaltbar einkanonierte. Und die Eintracht? Sie packte nicht ein. Sie mühte sich auf neuen, unkomplizierteren Wegen, gab ihre Tändelelen auf und spielte plötzlich mit fast unerwarteter Schärfe. Und nun, angesichts einer rigorosen Eintracht, waren sogar die Waldhöfer zu ängstigen. Es half ihnen wenig, daß sie ihr Tor schier versiegelten. Die Eintracht — genauer: Bäumler — fand das Tor, und das 3:2 war schließlich mehr als gerecht.

Vor der Pause hatte die ganze Geschichte wesentlich unkomplizierter ausgesehen. Die Eintracht, vorweg auf Sicherung bedacht, flößte den Waldhöfern und den Hornbergern mit zwei piksauberen Toren Meiers zunächst einmal den nötigen Respekt ein, um dann erst an die Schönheit der Spielereien zu denken. Nach einer halben Stunde und vielen vergebenen Chancen stand es 0:0, dann also funkte Meier zweimal ein, und dann sammelten die anderen, die Oberliganeulinge, neuen Mut, als Straub zum Gegentor Nr. 1 getroffen hatte.

Das Größte, was die Hornberger und ihr Stadion in den letzten Jahren zu sehen bekamen, war wohl die letzte Viertelstunde. Wucht und Kraft des Eintrachtangriffs bestimmten diese Phasen, ein Kraftausbruch, den Waldhof nicht mehr verdauen konnte. Die leichten Schwächen innerhalb der Eintrachtelf fielen kaum auf. Der Sturm übertrieb ab und zu die Spielereien, die Abwehr nahm die Sache zu leicht. Trotz alledem: Gesamteindruck befriedigend bis gut. Vor allem Horvat war in jeder Beziehung der Größte, Kreß war der Stürmer Nr. 1, Meier der gefährlichste Schütze. (aus 'Der neue Sport' vom 04.08.1958)

 

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