Eintracht Frankfurt - Phönix Karlsruhe

Oberliga Süd 1945/46 - 16. Spieltag

8:1 (3:0)

Termin: 03.03.1946
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Emil Schmetzer (Mannheim)
Tore: 1:0 Albert Wirsching (12.), 2:0 Adam Schmitt, 3:0 Albert Wirsching, 4:0 Adam Schmitt, 5:0 Werner Heilig, 6:0 Erwin Schädler, 7:0 Adam Schmitt (68.), 8:0 Erwin Schädler (78.), 8:1 Krebs (90.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Phönix Karlsruhe

 


  • Willi Reis
  • Oskar Klotz
  • Fritz Linder
  • Hans Herberger
  • Erwin Nied
  • Willi Hänseroth
  • Theo Sommerlatt
  • Herbert Baier
  • Herbert Binkert
  • Gotthilf Finkbeiner
  • Ernst Krebs

 

Trainer Trainer
  • Max Breunig

 

Eintracht in feiner Form

Eintracht Frankfurt - Phönix Karlsruhe 8:1

Vor etwa 4000 Zuschauem spielte die Eintrachtelf, erstmals mit Wirsching in der Sturmmitte, eine gute Partie. Der schwere, aufgeweichte Boden machte den Karlsruhern weit mehr zu schaffen, als den sehr gut kombinierenden Frankfurtern. Nur etwa 20 Minuten zeigte Phönix eine gleich gute Leistung, in welcher Zeit die Karlsruher mit etwas mehr Schußglück hätten in Führung gehen können. Fortuna stand einmal Krebs, dann Bayer nicht zur Seite, besonders letzterem, als Frankfurts Hüter sein Tor verlassen hatte und der schnell abgefeuerte Ball knapp am Pfosten vorbei ins Aus ging. Nach 15 Minuten fiel wie aus heiterem Himmel das erste Tor, als die Karlsruher den Ball hinten nicht wegbrachten und Wirsching aus 5 Metern einsandte. Dieses überraschende Tor brachte Phönix um die für dieses wichtige Spiel so nötige Ruhe und Sicherheit. Das Spiel der Karlsruher wurde von nun an immer schwächer. Die sonst gute Läuferreihe spielte den Ball oft dem Gegner in die Beine, woran allerdings die Stürmer insofern ihren Anteil Schuld hatten, als sie es nicht verstanden, durch rechtzeitiges Freistellen sich vom Gegner zu lösen. Auch wurde immer offensichtlicher, daß der nach seiner Verletzung erstmals wieder spielende Verteidiger Lindner seine alte Form noch nicht erreicht hatte. Immer wieder konnte Eintracht in zügiger Kombination die unsichere Deckung überwinden und Tore waren nur eine Frage der Zeit. Doch konnte Reis im Tor mit einigen guten Paraden vorerst weitere Erfolge verhindern. Aber in der 25. Minute mußte er sich durch eine Bombe des Linksaußen schlagen lassen. Phönix kam über Stückarbeit nicht hinaus, obwohl die beiden Verbinder Bayer — Finkbeiner sich redlich Mühe gaben. Binkert, gut gedeckt, oder sich decken lassend, kam nur selten zum Zuge. Als dann der gefährliche Wirsching eine kurze Flanke (Herberger stand hinter ihm, statt bei ihm) ungedeckt einköpfen konnte, war das Schicksal des Phönix besiegelt. Mit 3:0 ging es in die Pause.

Noch einmal versuchte Phönix nach Halbzeit eine Wendung zu erzwingen, doch an der guten, gegnerischen Verteidigung scheiterten die zerfahren spielenden Stürmer immer wieder. Nach einem Zusammenprall mußte Sommerlatt einige Zeit verletzt ausscheiden. In dieser Periode fiel das 4. Tor für Eintracht. Von nun an beherrschte Frankfurt eindeutig das Feld. Die weiteren Tore fielen als Früchte solider Zusammenarbeit und teils infolge schlechten Deckungsspiels der Karlsruher. Wirsching, Schmidt, der Linksaußen und der rechte Läufer Schädler schossen die weiteren Tore. Eine Minute vor Schluß glückte Krebs der verdiente Ehrentreffer, nachdem kurz vorher der wenig beschäftigte Frankfurter Torwart einen schönen Flachschuß Bayers unschädlich gemacht hatte.

Schiedsrichter Schmetzer (Mannheim) war dem sehr fairen Spiel ein ausgezeichneter Leiter.      Sch. (aus 'Der Start' vom 06.03.1946)

 

 


 

 

Eintracht-Phönix Karlsruhe, beinahe zweistellig

So ein Sonntagnachmittag an der Roseggerstraße kann herzerquickend sein. Diesmal, im Spiel der Eintracht gegen Phönix Karlsruhe, sah man die Menschen sich glücklich anstrahlen, denn das war einmal „was fürs Herz". 8:1 gewann die Eintracht, und es hätte auch zweistellig ausgehen können, wenn der Schiedsrichter im Banne des Abseits nicht eine Zeit lang nur jedes zweite Tor gegeben hätte. Die Eintracht kam mit Wirsching, der mit Heilig zusammen den Sturm nach vorne riß. Aber auch Adolf Schmidt und Lindemann als Läufer, Kolb und Liesem als Verteidiger hatten ihren großen Tag. Die Karlsruher wußten schließlich nur noch einen Rat: Abseits stellen. Das Spiel begann auf schlechtem Platz holprig, bis Wirsching eine schöne Heilig-Flanke in der 12. Minute einschoß. Ein Durchbruch von Adam Schmitt brachte das 2:0, und Wirsching köpfte das dritte Tor auf Flanke Heiligs sauber ein. Die erste Viertelstunde nach Halbzeit brachte drei Tore von Adam Schmitt, Heilig und Schädler. Im schönen Dreieckspiel kam Adam Schmitt zum 7:0 in der 25. Minute. Schädler besorgte das achte nach weiteren zehn Minuten, und in den letzten Sekunden fiel auch noch ein Gegentreffer durch den Linksaußen Krebs. (aus der 'Frankfurter Rundschau' vom 05.03.1946)

 

 


 

 

Eintracht Frankfurt — Phönix Karlsruhe 8:1 (3:0)

Die Eintracht präsentierte sich in ausgezeichneter Form. Durch die Mitwirkung von Adam und Wirsching, der aus Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, hatte der Sturm an Durchschlagskraft gewonnen. Sehr sicher stand die Verteidigung, die, abgesehen von der ersten Viertelstunde, den Phönixsturm sicher in Schach hielt. Kühn fehlte und Linder war ein Ausfall, da er an seiner alten Verletzung laborierte. Dadurch entstanden in der Deckung Lücken, die die Ursache der eindeutigen Niederlage waren. Der Torhüter Reis hielt ausgezeichnet und war an den Toren schuldlos. Wirsching (3), Adam (2), Linksaußen (2) und der rechte Läufer schossen für Frankfurt die Tore. Krebs war beim Stand von 8:0 für Phönix erfolgreich. Schmetzer, Mannheim, leitete das Spiel einwandfrei. (aus 'Badische Neueste Nachrichten' vom 05.03.1946)

 

 


 

 

 

 

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