FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1938/39

4:3 (2:0)

Termin: 30.06.1939
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Schuchardt (1.), 2:0 Dosedzal (15.), 2:1 Edmund Adamkiewicz (62.), 2:2 Edmund Adamkiewicz (75.), 2:3 Edmund Adamkiewicz, 3:3 Heldmann, 4:3 Armbruster (87.)

 

>> Spielbericht <<

FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt

  • Wolf
  • Schuchardt
  • Dosedzal
  • Armbruster

 


 

Wechsel
  • Heldmann für Dosedzal
Wechsel
Trainer
  • Martin Eiling
Trainer
  • Otto Boer

 

 

Nochmals Derbytag in Frankfurt

FSpV. — Eintracht vom 2:0 über 2:3 zum 4:3

Warum in der letzten Nummer nichts zu lesen war über die Spiele der Lazio Rom in Ludwigshafen, Wiesbaden und Kaiserslautern, das entzieht sich meiner Kenntnis. Vom Wiesbadener Gastspiel der Italiener lagen jedenfalls am Morgen des 25. Juni hundert Zeilen im Briefkasten, wo sie hängen geblieben sind, mag der Himmel wissen: ich kann jedenfalls nichts dafür!

Und nun ist die Spielzeit endlich wirklich und wahrhaftig ganz und gar tot. Und das hat sie und das haben wir, glaube ich, redlich verdient. In Wirklichkeit aber ist sie noch lange nicht ganz und richtig tot, die alte Spielzeit. Oh nein. Sie wird in die neue Saison hinüberleben. Denn die Abstiegsfrage ist offen, ach so offen! An der Saar liebäugelt man heftig mit der schönen Dutzendzahl 12, oder etwa nicht, Freund Erich Menzel? Trösten wir uns mit dem Wort in den Urlaub hinein, das hier an dieser nämlichen Stelle schon so oft zu lesen war, weil es nichts anders gab: abwarten!

In Frankfurt setzte man .hinter das in jeder Hinsicht lesenswerte Kapitel 1938/39 sozusagen das Ausrufezeichen mit der Wiederholung des guten, alten Derbys. Es war keineswegs Sommerfußballstimmung, was sich da am Freitagabend rund um den Bornheimer Hang breit machte. Achttausend Zuschauer, das ist ein schönes Wort in dieser Jahreszeit für ein — immerhin! — gewöhnliches Privatspiel!

Und die braven Leute, die sich noch einmal beeilt hatten, ihr Eintrittsgeld los zu werden, ehe ihnen dieses Unterfangen für 6 lange Wochen unmöglich gemacht wurde, diese braven Leute kamen auf ihre Kosten. Sie sahen einen Kampf, wie man ihn mitten im Punkterennen selten vorgesetzt bekommt. Zunächst hieb Schuchardt, kaum daß man sich formiert hatte, das Leder hinein und nach einer Viertelstunde wußte Dosedzal die Bedienung durch Armbruster entsprechend zu würdigen. Na ja, es würde also das Derby so enden, wie sich das für ein ordentliches Derby gehört: Mit einer Ueberraschung. Denn nach Fug und Recht und Form hätte Eintracht Sieger dieser Begegnung sein müssen. Sie besann sich dann auch auf dieses „Muß", obwohl sie ihre Flügel Linken und Röll sowie den Mittelläufer Heil zu ersetzen hatte, und machte gleich nach dem Wechsel durch ihren Mittelstürmer Adamkiewitz aus dem 0:2 ein 3:2; d.h.: damit hatte besagter Adamkiewitz „hatgetrickelt". Und als just in dieser für Bornheim kritischen Zeit Dosedzal verletzt abtreten mußte, da schien der Riederwaldsieg garantiert. Aber der für Dosedzal einspringende Heldmann schoß, mit dem einen Bein sozusagen noch im Zuschauerraum, den Ausgleich. Und kurz vor dem definitiven Saisonschlußfeierabend-Finalende placierte Bubi der Armbruster einen Strafstoß säuberlich in die Eintrachtkommode, worauf viele Bornheimer zunächst in Wonne und bald darauf in noch mehr Aeppelwein schwammen. Es hatte auch gerade lange genug gedauert. (aus dem 'Kicker' vom 04.07.1939)

 

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