Eintracht Frankfurt - FSV Frankfurt

Freundschaftsspiel 1932/33

3:3 (2:2)

Termin: 30.06.1933
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Müller (Griesheim)
Tore: 1:0 August Möbs (17.), 1:1 Knapp (40.), 2:1 August Möbs (43.), 2:2 Schweinhardt (45.), 2:3 Schuchardt (52.), 3:3 Bernhard Leis (75.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt FSV Frankfurt

 


  • W. May
  • Heusel
  • Knapp
  • Schweinhardt
  • Schuchardt
  • Heldmann
  • Trepple
  • Nabler

 

Wechsel Wechsel
  • Haderer für Schuchardt
Trainer Trainer

 

 

Frankfurter Echo

Eintracht — Fußballsportverein Frankfurt 3:3 (2:2).

Das übliche Saisonschlußspiel zwischen den beiden Frankfurter Spitzenvereinen hätte sehr wohl dreierlei Zwecken dienen können. Erstens, es hätte, wie dies in früheren Jahren regelmäßig der Fall war, ein Kassenreißer werden und die Ferienkassen beider Beteiligten füllen können. Das war nicht so, denn es hatten sich nur etwa 2500 Zuschauer eingefunden. Zweitens: Es hätte ein Prüfstein für das derzeitige Stärkeverhältnis im mainischen Fußball und sozusagen ein Ersatz für das von so vielen waschechten Frankfurtern erträumte Endspiel um die Bundesmeisterschaft werden können, von dem so viele mutmaßten, daß es in diesem Jahre sicherlich und ganz bestimmt eine „rein Frankfurter" Angelegenheit werden würde. Ein Prüfstein mit dem Zwecke der Ermittlung einer Art „Sommerfavoriten", so etwa, wie die Pferdesportler ihren „Winterfavoriten" auszuknobeln pflegen. Aber dazu hätten beide Parteien mit ihrer denkbar stärksten Mannschaft antreten müssen. Drittens, es hätte ein Trainingsspiel für den Nachwuchs sein können, aber dann hätte man das Gerippe älterer und erprobter Ligaspieler mit einigen entwicklungsfähigen Jungmannen durchsetzen müssen. Auch dies war nicht der Fall, denn z. B. „Eintracht" hatte statt der beiden unbestreitbar sehr hochbegabten Bruder Berger den einen Sturmflügel mit Monz und Hemmerich besetzt, die bei aller Tüchtigkeit, die ihnen niemand wird absprechen wollen oder können, doch niemals die großen Erwartungen erfüllen werden, denen sie gewachsen sein müßten, um sich eine Bevorzugung vor jungen Talenten vom Schlage der beiden Bergers zu sichern.

Erstens, zweitens und drittens ist also nunmehr gesagt, was diese Freitagabendveranstaltung am Riederwald nicht war. Um nun endlich auch etwas Positives zu sagen, kann nur festgenagelt werden, daß es eine ziemlich derbe Enttäuschung war. Spielerisch und auch vom Standpunkt freundnachbarlichen Einvernehmens, wobei weniger die Spieler, als eine bestimmte Gruppe von Anhängern einfach nicht einsehen wollen, um wie viel beiden Parteien besser gedient wäre, wenn sich auch ihr Anhang sportgerecht, d.h. anständig benehmen wurde. Was im übrigen sonst noch nach einem Genuß hätte aussehen können, das verdarb der Herr Schiedsrichter, indem er sich durch sicherlich ungewollte, aber unstreitig geschehene, schwere Irrtümer in den Gang der Ereignisse mischte, so daß man sagen mochte, der Spielleiter habe gegen eine Bornheimer—Riederwälder Kombination 3:3 gespielt, während, soweit man sich an die regulären Tore hält, Eintracht gegen Sportverein 2:2 gespielt hatte. Da war erstens der Elfmeter für Eintracht, den man als fragwürdig bezeichnen kann. Uebrigens verwandelte ihn Möbs erst un Nachschuß. Dann kam der typische Konzessionselfmeter für den Sportverein, den Hensel an den Pfosten schoß. Es muß noch angeführt werden, daß das dritte Tor für den Sportverein nach dem einmütigen Urteil fast aller Anwesenden ein Schuß an den Pfosten war, bei dem der Ball unmöglich die Torlinie überschritten haben konnte. Und damit ist die Berichterstattung erschöpft. Der eigenen Vorstellungskunst des Lesers freie Gasse!      Moenus. (aus dem 'Kicker' vom 04.07.1933)

 

 


 

 

Saison-Ausklang im Fußball

Eintracht – Fußballsportverein 3:3 (2:2).

Vor 4.000 Zuschauern lieferten sich am Freitag Abend die beiden Frankfurter Spitzenvereine Eintracht und Fußballsportverein am Riederwald nochmals ein Freundschaftsspiel. Das Treffen war sehr eifrig, oft auch sehr derb, es stand aber im ganzen auf einer nur mittelmäßigen Stufe. Bei der Eintracht war die Hintermannschaft ausgezeichnet. Die Läuferreihe hatte gute Momente, aber im Sturm gefielen nur zwei Mann: Lindner und Möbs, die übrigen drei Spieler des Angriffs waren indisponabel. Die Mannschaft des Sportvereins war ausgeglichener. Ihr Sturm war besser, die Verteidigung recht gut, während die Läuferreihe wenig zeigte. In der ersten Halbzeit verwandelte jede Partei einen Elfmeter, während der Sportverein einen zweiten Elfer verschoß. Mit 2:2 ging es in die Pause. Die beiden Treffer der Eintracht erzielte Möbs, dadurch einen durch Elfmeter; für den Sportverein waren Knapp und Schweinhardt (Elfmeter) erfolgreich. Nach der Pause hatte der Sportverein mehr vom Spiel. Bald nach Beginn kam er durch einen Zufallstreffer von Schweinhardt zum Führungstor, versiebte aber viele weitere Chancen, außerdem war die Abwehr der Eintracht gut. Gegen Schluß kam Eintracht wieder auf und durch einen Kopfball von Leis fiel der Ausgleich. Müller-Griesheim als Schiedsrichter war mittelmäßig. (Oberhessischer Anzeiger und Friedberger Zeitung vom 1./2. Juli 1933)

 

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