TSV 1860 München - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1932/33
3:1 (0:1)
Termin: 11.06.1933
Zuschauer: 7.000
Schiedsrichter: Walterberger
Tore: 0:1 Bernhard Leis, 1:1 Kronzucker, 2:1 Kiener, 3:1 Kronzucker
TSV 1860 München | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Süddeutschlands „Ausgeschiedene" begegnen sich 1860 München — Eintracht Frankfurt 3:1. Nachdem wir heuer im Endspiel um die deutsche Meisterschaft nichts mehr mitzureden hatten, war es kein schlechter Gedanke, gewissermaßen eine inoffizielle Trostrunde der beiden Unterlegenen der Vorschlußrunde zu arrangieren. Die Sache zog etwa 7000 Zuschauer an, in Anbetracht der vorgerückten Saison und der örtlichen Konkurrenz ein guter Besuch. Wenn wir uns zurückerinnern, so müssen wir feststellen, daß fast genau vor einem Jahr die Eintracht in Nürnberg gegen die Bayern, ungleich mehr spielerische Qualitäten mitbrachte, als diesmal. Vor allem fehlt der Eintracht von heute die Zuversicht. Die Frankfurter spielten durchaus gut, solange der Gegner sich nicht recht gefunden hatte, wurden aber in dem Moment nervös, als die Münchner den Gleichstand erreicht hatten, um schließlich nach einer Verletzung ihres Verteidigers Schütz, die dessen Ausscheiden zur Folge hatte, vollkommen auseinander zu fallen. Umgekehrt lagen die Verhältnisse bei den Münchnern. Nach einer kurzen Drangperiode mußten sie das Kommando an die Frankfurter abgeben und spielten bis zur Pause lediglich die zweite Geige. Als nach der Pause der Linksverbinder Wölfle durch Oeldenberger ersetzt wurde, kam ein frischerer Zug in die Reihen der Löwen, welche die zunehmende Schwäche des Gegners auszunutzen verstanden, ohne selbst zu besseren Leistungen auflaufen zu müssen. Frankfurt hatte eine gute erste Halbzeit und die Führung durch einen Fernschuß von Leis ging durchaus in Ordnung, wenn auch der Treffer nicht unvermeidbar erscheinen mußte. Ertl stand aber etwas zu weit vor dem Tor, sprang auch zu früh und so fand die Kugel den Weg in die obere Ecke. Frankfurts Aufbauspiel konnte in diesem Spielabschnitt durchaus gefallen. Besonders gut die Abwehr und die Läufer in der Besetzung Gramlich, Tiefel, Mantel. Das Zuspiel dieser drei Leute erfolgte schnell, präzis und stets in den freien Raum, so daß die Stürmer eine wesentlich leichtere Arbeit hatten, als die Münchner Fünferreihe, denen die Bälle nicht so sauber serviert wurden. Im Angriff der Eintracht klappte es erst, als Trumppler wegen einer Verletzung ausgeschieden war und Leis als Halbrechter eintrat. Von da ab verstand es Leis ausgezeichnet, seinen rechten Nebenmann Hemmerich ins Spiel zu bringen und es bedurfte der ganzen Energie eines Eiberle, um den Tatendrang des rechten Eintrachtflügels etwas einzudämmen. Als Einzelspieler traten Leis und Lindner am linken Flügel am besten hervor. Lindner hatte es allerdings nicht so leicht wie Hemmerich, denn sein Partner Dietrich unterstützte den Flügel weniger, wie Leis auf der anderen Seite. Die Münchner hatten eine Hintermannschaft, über die nichts Nachteiliges zu sagen ist. Besonders Wendl ist zurzeit in guter Verfassung und sehr schlagsicher. Die Läufer machten es diesmal umgekehrt, wie sonst. Pledl besorgte den Aufbau, wogegen seine beiden Nebenleute Eiberle und Stock sich mehr defensiv beschäftigten. Auf alle Fälle ließen sie ihrem Sturm nicht die liebevolle Aufmerksamkeit angedeihen, wie es die Frankfurter so schön vormachten. Daß der Angriff der Münchner ihr Schmerzenskind ist, bedeutet nichts Neues. Da zudem Schäfer wegen Verletzung pausieren mußte, versuchte man es mit Wölfle als Ersatz auf Halblinks. Einiges gelang Wölfle ganz nett, aber da Stiglbauer als Sturmführer einen ausgesprochen schwachen Tag hatte, entstand vorne meist ein Gefummel, das zu beenden die Eintrachtabwehr nicht allzu große Mühe hatte. Hast und Schußunsicherheit verdarben die verschiedenen Erfolgsmöglichkeiten, manchmal in nicht gerade rühmlicher Weise. Erst als die Gäste nach dem Wechsel abzubauen begannen, kamen die Münchner besser auf. Innerhalb von fünf Minuten hatte Kronzucker den knappen Vorsprung der Mainleute aufgeholt und Kiener brachte München in Führung. Jetzt flackerte der Kampfgeist der Frankfurter zwar wieder etwas auf, es war aber nur ein Strohfeuer und als Schütz ausscheiden mußte, legten sich seine Kameraden mehr auf die Abwehr fest, mit dem Erfolg, daß wenige Minuten vor Schluß Kronzucker einen dritten Treffer anbringen konnte, wogegen die Eintracht ihn Skore nicht mehr zu erhöhen vermochte. Schiedsrichter Walterberger leitete die Begegnung gut. Kraus. (aus dem 'Kicker' vom 13.06.1933)
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