Bernd Eufinger

*11. 10. 1961

1977 bis 1981 RSV Würges, Juli bis November 1981 Eintracht, November 1981 bis 1982 VfL Osnabrück, 1982 bis 1987 RSV Würges, 1987 bis 1989 SV Wiesbaden, 1989 bis 1992 RSV Würges, 1992 bis 1998 Spielertrainer TuS Beuerbach.

"Eufinger - Einer wie Karger"

Eufinger kam zur Saison 1981/82, zu einem Zeitpunkt, von dem man heute annehmen könnte, es sollte genug Geld vorhanden gewesen sein: Die Eintracht hatte ein Jahr zuvor den UEFA-Cup gewonnen und war gerade zum dritten Mal DFB-Pokalsieger geworden.

Manager Udo Klug, der damals eine Kolumne in der Abendpost/Nachtausgabe mit dem Titel "Klug gesagt ..." hatte, sah mit einem Blick auf dem Kader keine Notwendigkeit einen 'Knaller' zu holen. Er schrieb: "Natürlich werden wir derzeit viel nach unseren personellen Plänen gefragt. Nur soviel ist dazu zu sagen: Wir haben einen Kader zusammen, mit dem wir sportlich so leistungsfähig bleiben können wie bisher. Es gilt da und dort noch ein paar Kanten abzuschleifen, damit er rund ist. Und darum bemühen wir uns emsig."

Einige Wochen später hörte sich das aus Klugs Munde schon anders an: "Mit diesem Kader in die neue Saison zu gehen, ist ein Vabanquespiel. Es kann gut gehen, aber auch schief." Rudi Völler war – wie Heinz-Werner Eggeling - kein Thema mehr: "Ich glaube nicht, dass es noch klappt", hatte Klug resigniert, während Völler auf Anfrage zu Protokoll gab, dass er gerne nach Frankfurt kommen würde, aber: „Bei mir hat sich seit dem ersten Gespräch vor einigen Wochen, keiner mehr gemeldet.“ Kein Wunder: "Nichts geht mehr", erklärte Schatzmeister Dieter Bartl angesichts von 5 Millionen Mark Verbindlichkeiten.

So wurde neben dem Junioren-Weltmeister Holger Anthes vom FSV Frankfurt Joachim Löw ausgeliehen, einen Zweitligakicker vom SC Freiburg und Bankdrücker vom VFB Stuttgart. Außerdem holte die Eintracht damals Armin Görtz von Werner Lorants Heimatverein SV Welver.

Auch Bernd Eufinger kam zu Beginn der Saison zum amtierenden DFB-Pokalsieger. "Unzweifelhaft ein großes Talent", lobte Trainer Buchmann den Mittelstürmer des RSV Würges, der zuvor in der Landesliga Mitte zu Hause gewesen war. "Spielerisch fehlt noch viel, meine Stärke ist die Sprungkraft", meinte Eufinger selbst.

Für die „Bild“ stand dennoch schnell fest: „Einer wie Karger“. Als Begründung reichte dem Blatt, dass Eufinger wie Karger aus der Landesliga komme und „er Schwierigkeiten mit Ball und Technik, aber keine Komplexe vor dem Tor“ habe. „Wir Mittelstürmer sind doch alle ähnlich. Von Hrubesch bis Hoeneß und Karger. Draufgehen ist die Hauptsache", wurde Eufinger zitiert.

Auf seinen ersten Bundesligaeinsatz musste Bernd Eufinger dann eine ganze Weile warten. Erst am 17.10.1981 war es soweit. In Erinnerung geblieben von seinem 25-minütigen Bundesligaeinsatz ist jedoch nicht eine Aktion von ihm, sondern die Umstände bei seiner Einwechslung. Unmut machte sich auf den Rängen breit, als Eufingers Bundesliga-Debüt zulasten von Löw gehen sollte, der 9 Minuten zuvor den Führungstreffer gegen Bielefeld erzielt hatte. Assistenztrainer Uli Meyer hielt Löws "7" hoch, die Zuschauer reagierten sauer und Lothar Buchmann korrigierte seine Entscheidung und nahm Stefan Lottermann vom Platz. Viel mehr gibt es über Bernd Eufingers aktive Zeit bei Eintracht Frankfurt nicht zu berichten.

Der Mittelstürmer wurde im November an den VFL Osnabrück in die zweite Liga ausgeliehen. Der Durchbruch blieb ihm auch dort versagt. 6 Pflichtspiele sind für ihn verzeichnet, nur eines davon über volle 90 Minuten. Vier Mal wurde er ausgewechselt. Am letzten Spieltag gelangen ihm beim 3:0 gegen Wattenscheid nach seiner Einwechslung zwei Tore. Es sollten die einzigen Tore bleiben, die Eufinger als Profi in einem Punktspiel erzielte. Er kehrte nach dem Saisonende zum RSV Würges zurück.

Im Sommer 1992 wurde Eufinger Spielertrainer bei der TuS Beuerbach, mit dem er in die Bezirksliga und Bezirksoberliga aufstieg, nach dem Abstieg 1998 aber als Trainer ausschied. Vergessen hat man ihm seine Verdienste dort nicht, im März 2007 ernannten sie Bernd Eufinger zum Ehrenmitglied. (rs)