Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2024/2025 - 18. Spieltag

1:4 (1:2)

Termin: Sa., 29.03.2025, 12:00 Uhr
Zuschauer: 1.500
Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)
Tore: 1:0 Ronan (39.), 1:1 Gräwe (44.), 1:2 Wamser (45. +1), 1:3 Anyomi (62.), 1:4 Chiba (90. +5)

 

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Werder Bremen
Eintracht Frankfurt

  • Peng
  • H. Nemeth
  • Schmidt
  • Ronan (60. Penner)
  • Wichmann (7.)
  • Matheis (67. Wieder)
  • Walkling
  • Weidauer (59. Papai)
  • Dieckmann
  • Sternad
  • T. Mahmoud (78. Dahms)

 


  • Johannes
  • Wamser (75. Wolter)
  • Veit (46. Anyomi)
  • Kleinherne
  • Lührßen (86. Riesen)
  • Senß
  • Pawollek
  • Gräwe
  • Freigang
  • Reuteler (86. Sanvig)
  • Prasnikar (83. Chiba)

 

Trainer
  • Thomas Horsch
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

Sieg in Überzahl

In Überzahl dreht Frankfurt einen überraschenden Rückstand nach einer frühen Roten Karte für den Gegnernoch vor der Pause und siegt über den Pokalfinalisten Werder Bremen 4:1 (2:1).

Frankfurts Cheftrainer Niko Arnautis stellte wie schon beim Testspiel gegen Bayer 04 Leverkusen vor einer Woche Carlotta Wamser auf die rechte Außenverteidigerposition. Die Gäste aus Hessen übernahmen vom Anpfiff an die Initiative, Géraldine Reuteler gab die erste Flanke ab, ihre Schweizer Landsfrau Livia Peng konnte den Ball aber abfangen (2.). Die Bremerinnen brachten eine gefährliche Ecke in den Strafraum (7.), Frankfurt konnte aber im Anschluss kontern: Dabei traf Reena Wichmann im Eins-gegen-eins-Laufduell Lara Prasnikar am Knöchel und sah als letzte Frau folgerichtig die frühe Rote Karte (7.).

Mit einer Frau mehr auf dem Feld verlagerte sich das Spielgeschehen noch mehr in Richtung der Bremerinnen: Tanja Pawollek bekam aus dem Rückraum eine gute Schussgelegenheit, der Ball ging aber knapp neben den Pfosten (11.), Laura Freigangs Volleyschuss war zu zentral (14.) und Lisanne Gräwes Abschluss zu hoch platziert (21.).

So dominant die Adlerträgerinnen waren, so gefährlich war Bremen in Einzelsituationen: Die Freistoßflanke der ehemaligen Frankfurterin Saskia Matheis setzte im Strafraum tückisch auf und zwang Stina Johannes zu einer Parade (23.). Die SGE verpasste es weiterhin, ihre Überzahlsituation zur Führung zu nutzen: Die Flanke von Laura Freigang kam zwar zu Prasnikar, die slowenische Stürmerin schoss den Ball aber übers Tor (27.), so wie auch Pawolleks erneuter Versuch nicht aufs Gehäuse ging (34.) und Reutelers Heber in Richtung langes Eck um Millimeter neben den Pfosten ging (35.). Der Umgang mit Chancen sollte noch vor der Pause bitter bestraft werden: Eine Freistoßflanke von Matheis fand am langen Pfosten Kaylie Ronan, die zur Bremer Führung einköpfte (39.). Das 0:1 stellte zwar den Spielverlauf auf den Kopf, ließ Frankfurt aber nicht nervös werden: Lisanne Gräwe drosch kurz vor dem Pausenpfiff einen Ball von außen humorlos ins Bremer Netz (44.). Der Ausgleich war aber noch nicht der Schlusspunkt zur Halbzeit: Eine Flanke der Ex-Bremerin Nina Lührßen fand den Kopf von Carlotta Wamser, die problemlos das 2:1 erzielen konnte (45.+1).

Nach der Pause wurde Nicole Anyomi für Jella Veit eingewechselt, Kapitänin Tanja Pawollek rückte dafür in die Innenverteidigung. Die Eintracht Frauen gaben weiter den Ton an, ohne jedoch in den Anfangsminuten viele gefährliche Offensivaktionen zu kreieren. Nach einigen Ungenauigkeiten bei den SGE-Angriffen war es Gräwe, die es aus der zweiten Reihe probierte, der Ball ging nur knapp über die Latte (59.). Kurz darauf erhöhte Frankfurt auf 3:1, Nicole Anyomi dribbelte um ihre Gegenspielerin im Anschluss an eine Ecke in den Strafraum, zog ab und Tuana Mahmoud fälschte unhaltbar ab (63.).

Nun wurde es für die Werder-Frauen wieder brenzliger, den zur Mitte abgewehrten Freigang-Schuss bekam Reuteler nicht richtig unter Kontrolle, sonst hätte die Schweizerin für das 4:1 gesorgt (65.). Von Bremen kam in der Schlussphase nichts mehr, die Werderanerinnen ließen sich immer tiefer in ihre eigene Hälfte drängen. Die Adlerträgerinnen erspielten sich noch einige Chancen wie durch Freigang nach Ecke (77.), Elisa Senß (81.), Anyomi (89.) oder der eingewechselten Remina Chiba in der Nachspielzeit (90.+3), konnten aber das Ergebnis nicht mehr weiter in dei Höhe schrauben. Das gelang erst Chiba mit der allerletzten Aktion, einem Freistoß, der die Japanerin am hinteren Pfosten erreichte (90.+4).

Stimmen zum Spiel

Wir sind heute generell gut in die Partie reingekommen, die Rote Karte für Werder hat uns natürlich in die Karten gespielt, Lara Prasnikar hätte in der Situation wahrscheinlich sonst das 1:0 gemacht. Aus der Überzahl hatten wir dann natürlich viel Ballbesitz, haben uns aber ab und zu beim letzten Pass etwas schwergetan. Da gab es ein paar Situationen, nach denen wir hätten in Führung gehen müssen – stattdessen gab es die kalte Dusche, als wir beim Freistoß nicht aufgepasst und das Gegentor kassiert haben. Danach hat das Team ja aber super reagiert und das Spiel noch vor der Pause gedreht. Danach haben wir die Überlegenheit besser und souverän genutzt und das Ergebnis noch in die Höhe geschraubt. Aber klar, es hätten noch eins, zwei Tore mehr sein können.

Lisanne Gräwe, Torschützin zum 1:1: Eigentlich waren wir von Anfang an gut im Spiel, haben in der ersten Halbzeit dann aber aus dem Nichts das Gegentor bekommen. Das war nochmal ein Wachrüttler für uns, noch effizienter vor dem Tor zu werden. Wir hatten auch vorher schon unsere Chancen, waren aber nicht zwingend genug. Wir hatten in der zweiten Halbzeit dann sehr viel Ballbesitz, Bremen stand kompakter. Die Räume waren nicht mehr so groß, auch in Überzahl. Am Ende haben wir es denke ich gut runtergespielt. Die drei Punkte sind gerade in der jetzigen Saisonphase sehr wichtig. Es gibt uns Selbstvertrauen, vor der Länderspielpause dreifach gepunktet zu haben. Jetzt können wir mit einem guten Gefühl in die Pause gehen und dann mit einem guten Gefühl auch wieder rausgehen und auf die nächsten drei Punkte gehen.

Thomas Horsch, Cheftrainer SV Werder Bremen: Ich muss die Mannschaft loben, wie sie sich gegen all diese Widrigkeiten – Verletzung, frühe Rote Karte – stemmt. Wir sind ja sogar in Führung gegangen, das Team hat die gesamt Dauer gefightet, das war gut. Aber ansonsten hat man gemerkt, dass uns in den entscheidenden Momenten die notwendige Frische und Coolness gefehlt hat. Deshalb können wir es auch einordnen, es ist in Ordnung, wie wir uns präsentiert haben. Nun müssen wir in der Länderspielpause alle Kräfte sammeln.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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