Eintracht Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen

Bundesliga 2024/2025 - 13. Spieltag

3:2 (2:1)

Termin: 31.01.2025, 18:30 Uhr
Zuschauer: 3.540
Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Backnang)
Tore: 1:0 Doorsoun (24., Elfmeter), 1:1 Vilhjalmsdottir (34.), 2:1 Anyomi (36.), 2:2 Piljic (49.), 3:2 Reuteler (51.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Bayer 04 Leverkusen

  • Johannes
  • Wolter
  • Doorsoun
  • Aehling
  • Lührßen
  • Senß (89. Veit)
  • Pawollek
  • Gräwe
  • Freigang (75. Prasnikar)
  • Anyomi (75. Wamser)
  • Reuteler (86. Chiba)

 


  • Voll
  • Merino Gonzalez
  • Ostermeier
  • Turanyi
  • Levels
  • Vilhjalmsdottir (60. Grant)
  • Zdebel (77. Vidal)
  • Piljic
  • Kögel (77. Shen)
  • Kehrer (60. Boboy)
  • Kramer (86. Bragstad)

 

Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Roberto Pätzold

 

Sieg im packenden Topspiel

Die Eintracht gewinnt ein packendes Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen verdient mit 3:2 (2:1) und bleibt damit an der Tabellenspitze der Google Pixel Frauen-Bundesliga.

Eintracht-Trainer Niko Arnautis vertraute im ersten Pflichtspiel des Jahres derselben Startelf, die in der Vorwoche eine gelungene 7:1-Generalrobe gegen den 1. FC Köln feierte. Während Sophia Kleinherne und Sophie Nachtigall verletzungsbedingt nicht mitwirken konnten, durfte Anna Aehling erstmals in dieser Saison von Beginn an ran. Tanja Pawollek führte die Frankfurterinnen im heimischen Stadion am Brentanobad als Kapitänin auf den Rasen.

Mit 16:1 Toren in drei Partien präsentierten sich die Adlerträgerinnen in der Wintervorbereitung äußerst torfreudig – und gingen auch das Topspiel gegen die drittplatzierte und punktgleiche Werkself mutig und dominant an. Bereits nach wenigen Minuten hatten nicht wenige Eintracht-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, als Bayer-Torhüterin Charlotte Voll eine Flanke von Pia Wolter nicht festhalten konnte und das Spielgerät Laura Freigang vor die Füße fiel. Doch die aktuell Führende der Torschützinnenliste der Google Pixel Frauen-Bundesliga schob den Ball knapp am Tor vorbei (4.).

Die Eintracht blieb am Drücker und versuchte es mit schnellem Spiel über die Außenpositionen. So auch in Minute 13: Nicole Anyomi brach auf dem linken Flügel durch und bediente mit einem Pass quer durch den Sechzehner die aktive Pia Wolter, die die Kugel erneut querlegte. In der Mitte lauerte wieder Freigang, die jedoch auch in dieser Szene glücklos blieb und ihren Abschluss zu hoch ansetzte. Wenig später traten auch die Leverkusenerinnen erstmals offensiv in Erscheinung: Eine Flanke von Kristin Kögel klärte Anna Aehling nur unzureichend vor die Füße von Cornelia Kramer, die jedoch knapp verzog (15.).

Die Partie blieb unterhaltsam, die Frankfurterinnen zielstrebig. Nicole Anyomi war nach einem Reuteler-Pass in die Tiefe auf und davon. Gäste-Keeperin Voll wusste sich im „Eins gegen Eins“ im Strafraum nur mit einem Foulspiel zu helfen, Schiedsrichterin Karoline Wacker zeigte zurecht auf den Elfmeterpunkt. Sara Doorsoun ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte den fälligen Strafstoß eiskalt im linken unteren Eck (22.).

In der Folge wurde Leverkusen aktiver und verbuchte durch Kramer die nächste Gelegenheit, doch Wolter blockte ihren Abschluss in höchster Not (26.). Die Werkself witterte nun ihre Chance und wurde mit zunehmender Spieldauer mutiger. Das zahlte sich aus Bayer-Sicht nach 34 Spielminuten tatsächlich aus: Die Isländerin Karolina Vilhjalmsdottir versuchte es nach einem Ballgewinn in Mittelfeld aus großer Distanz einfach mal, die Kugel senkte sich unhaltbar für Eintracht-Torfrau Stina Johannes ins Tor – der 1:1-Ausgleich (34.).

Die Arnautis-Elf hatte am Gegentreffer jedoch nicht allzu lange zu knabbern und richtete den Blick direkt wieder nach vorn. In einem schnellen Umschaltmoment zur zwei Zeigerumdrehungen später bediente Géraldine Reuteler Nicole Anyomi, die Lilla Turanyi ins Leere grätschen ließen und eiskalt zur erneuten Führung traf. Die prompte Antwort der Adlerträgerinnen (36.). Bis zum Pausenpfiff reagierte der Tabellendritte aus Leverkusen wütend und fuhr noch einige gefährliche Angriffe, ein weiteres Tor gelang aber nicht.

Topspiel stand drauf, Topspiel steckte drin – das machten beide Mannschaften auch zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich. Den besseren Start nach dem Seitenwechsel erwischten die Leverkusenerinnen, die an eine gute Schlussphase des ersten Durchgangs anknüpften. Nach einer Ecke fiel Katharina Piljic der Ball vor die Füße, die Mittelfeldspielerin der Werkself drosch das Spielgerät ansatzlos und unhaltbar zum erneuten Ausgleich in den Torwinkel (49.).

Doch auch dieser Nackenschlag brachte Frankfurt nicht aus dem Konzept. Wie im ersten Durchgang brauchten die Adlerträgerinnen nur rund 120 Sekunden, um zurückzuschlagen. Einen Pass in die Spitze erlief Géraldine Reuteler, die aus halbrechter Position cool blieb und das Spielgerät vorbei an Charlotte Voll ins Tor schob. 3:2 und die dritte Führung in dieser Partie (51.)!

Die Eintracht war nun darauf bedacht, für klarere Verhältnisse zu sorgen und machte offensiv weiter Dampf. Kapitänin Tanja Pawollek versuchte es aus der Distanz, ihr Abschluss stellte Voll aber nicht vor Probleme (55.). Nur zwei Minuten später schnupperte Frankfurt am 4:2: Nicole Anyomi bediente von rechts Laura Freigang, deren Abschluss im Sechzehner gerade noch geblockt wurde (57.).

So blieb es vorerst beim 3:2 und Leverkusen war noch voll im Spiel. Nach einer Ecke der Werkself lauerte die eingewechselte Delice Boboy am zweiten Pfosten, erwischte den Ball aber nicht mehr machte stattdessen eine unliebsame Bekanntschaft mit dem Torpfosten – Glück für die Eintracht nach 63 Spielminuten.

Zwar verpassten es die Eintrachtlerinnen selbst, den Deckel auf diese Partie zu machen, hielten die Gäste aber weitestgehend vom eigenen Tor fern. Die Partie spielte sich in der Schlussphase vermehrt zwischen den Strafräumen ab, beide Mannschaften mussten der hohen Intensität Tribut zollen. So musste die Arnautis-Elf nur noch eine brenzlige Situation überstehen: Die eingewechselte Menglu Shen behauptete im SGE-Sechzehner den Ball und schloss ab, aber Stina Johannes packte sicher zu (90.). So blieb es letztlich beim verdienten 3:2-Erfolg der Adlerträgerinnen, die damit ihren Spitzenplatz mit nun 32 Punkten behaupten und den direkten Konkurrenten Leverkusen auf Distanz halten konnten.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Es war ein sehr intensives Topspiel, das am Ende meine Mannschaft verdient gewonnen hat. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten zwei, drei richtig gute Tormöglichkeiten und konnten das 1:0 machen. Anschließend hatte auch Leverkusen einige Torannäherungen. Wir haben zu Hause drei Gegentore bekommen – und alle drei, auch die zwei Gegentreffer heute, waren aus der Kategorie ‚Tor des Monats‘. Was meine Mannschaft heute wieder gezeigt hat, ist die Qualität, auch mit Nackenschlägen umgehen zu können und zurückzuschlagen. Am Ende hatten wir noch gute Möglichkeiten, das eine oder andere Tore nachzulegen. Aber es blieb bei so einem Spiel bis zum Ende eng. Deshalb sind wir am Ende natürlich glücklich darüber, das erste Ligaspiel des Jahres gegen so eine Mannschaft für uns zu entscheiden. Wir werden weiter dranbleiben und versuchen, unseren Weg mit einer gewissen Leichtigkeit, Spielfreude und Intensität zu gehen. Ich bin sehr glücklich, dass wir so ins neue Jahr gestartet sind. Das hat sie Mannschaft nach den letzten Wochen verdient.

Anna Aehling: Ich denke, man hat gesehen, dass bei uns zum Re-Start noch nicht alles perfekt zusammengepasst hat. Wir sind heute definitiv über den Kampf gekommen. Dass wir die drei Punkte einfahren konnten, ist das Wichtigste und gibt uns ein super Gefühl. Es war aber nicht einfach. Wir mussten die Abstände kleinhalten und die langen Bälle des Gegners früh unterbinden. Das haben wir aus meiner Sicht über weite Strecken gut geschafft. Es stehen anstrengende Wochen an, deshalb tut es sehr gut, mit einem Sieg in die Restrunde zu starten. Das gibt uns sicher Rückenwind.

Leverkusen-Cheftrainer Roberto Pätzold: Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle. Ich denke, wenn man das gesamte Spiel und die Tormöglichkeiten beider Teams sieht, ist es am Ende ein verdienter Frankfurter Sieg. Trotzdem haben wir aus meiner Sicht unseren Beitrag dazu geleistet, dass die Partie den Namen Spitzenspiel verdient hat. Beide Mannschaften sind ein sehr hohes Tempo gegangen und haben viel investiert. Frankfurt hatte den besseren Start, wir hatten in der Anfangsphase Probleme. Wir konnten die ersten Angriffswellen gut verteidigen, waren aber bei den zweiten Bällen oft klar im Nachteil, wodurch Frankfurt über die Halbspur zu guten Gelegenheiten gekommen ist. Wir sind dann erst nach dem Elfmetergegentor so richtig ins Spiel gekommen, haben Fehler provoziert und konnten zu eigenen Abschlüssen kommen. Dann fiel der Ausgleich mit einem Traumtor und das Momentum war eigentlich auf unserer Seite. Möglicherweise ist dann – wie auch nach unserem Tor in der zweiten Halbzeit – eine gewisse Last abgefallen und der Fokus war nicht mehr ganz da, sodass die Eintracht antworten konnte. Bis zur Halbzeit hatten wir wieder eine gute Phase, das wollten wir nach dem Seitenwechsel weiter forcieren. Dann sind wir gut aus der Halbzeit gekommen und konnten uns mit einem weiteren tollen Tor belohnen. Und dann ist es ähnlich gewesen wie in Hälfte eins. Die Qualität der Frankfurterinnen hat uns gezeigt, dass jeder Fehler bestraft wird.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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