Eintracht Frankfurt - FC St. Pauli

Bundesliga 2024/2025 - 33. Spieltag

2:2 (1:2)

 

Termin: So., 11.05.2025, 17:30 Uhr
Zuschauer: 58.000
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tore: 1:0 Kristensen (1.), 1:1 Saliakas (4.), 1:2 Guilavogui (16.), 2:2 Batshuayi (71.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FC St. Pauli

  • Trapp
  • Tuta (61. Uzun)
  • R. Koch
  • Theate
  • Kristensen
  • Skhiri (69. Chaibi)
  • Larsson
  • Brown
  • Knauff (79. Collins)
  • Bahoya (46. Batshuayi)
  • Ekitiké

 


  • Voll
  • Nemeth
  • Wahl
  • La. Ritzka (84. R. Wagner)
  • Saliakas
  • Boukhalfa
  • Smith
  • Treu (59. Dzwigala)
  • Sinani
  • Guilavogui (84. Metcalfe)
  • Afolayan (76. Weißhaupt)

 

Trainer
  • Dino Toppmöller
Trainer
  • Alexander Blessin

 

Kein Sieger zum Heimabschluss

Eintracht Frankfurt und der FC St. Pauli trennen sich 2:2 (1:2). Michy Batshuayi setzt den Schlusspunkt (71.). Die Entscheidung fällt am letzten Spieltag.

Bei strahlendem Sonnenschein empfing Eintracht Frankfurt am späten Sonntagnachmittag im letzten Heimspiel dieser Bundesligasaison den FC St. Pauli. Die erste Elf ließ Chefcoach Dino Toppmöller im Vergleich zum 1:1 in Mainz vor einer Woche unverändert. Mehr anpassen musste St. Paulis Trainer Alexander Blessin, der die gelb-rot-gesperrten Nikola Vasilj und Siebe Van der Heyden durch Ben Voll und Lars Ritzka ersetzte.

Das 1899. Bundesligaspiel der Eintracht begann vom Start weg spektakulär. Nach 23 Sekunden erzielten die Adlerträger die Führung: Links ließ der in Szene gesetzte Hugo Ekitiké mehrere Hamburger stehen und spielte auf der rechten Seite Rasmus Kristensen an. Dessen kurze Ablage zu Hugo Larsson kam als gefühlvoller Steckpass im Strafraum zurück, sodass der Däne zur Führung einschieben konnte (1.).

Die Gäste zeigten sich allerdings wenig beeindruckt und schlugen in der vierten Minute zurück. Eine flacher Ball von links ins Zentrum kam noch etwas zu scharf, dafür hatte Manolis Saliakas bei seinem folgenden Flankenversuch mehr Glück. Dessen geplante Hereingabe rutschte so ab, dass sie als unhaltbare Bogenlampe über Kevin Trapp ihren Weg ins Tor fand. Damit erzielte auch das zweite Tor des Tages ein Rechtsverteidiger; Kristensen seinerseits im zweiten Match hintereinander.

Der Fuß bleib erstmal auf dem Gaspedal. Auf der einen Seite lenkte Kiez-Keeper Voll bei seinem Startelfdebüt in der ersten Liga einen Abschluss von Larsson von der Strafraumkante um den Pfosten (6.). Auf der anderen Seite blockten die Hessen einen Versuch von Oladapo Afolayan (10.). Fünf Minuten später drehte der Aufsteiger schließlich die Partie. Nach einer Ecke für die SGE machte Voll das Spiel schnell, Larsson grätschte ins Leere, sodass Morgan Guilavogui auf und davon war. Der zurückgeeilte Jean-Mattéo Bahoya konnte dessen ersten Versuch noch blocken, doch im Nachsetzen schob der Angreifer zum 1:2 ein.

Der FC St. Pauli zog sich in der Folge deutlich weiter zurück und versuchte weiterhin Nadelstiche zu setzen, während die Frankfurter nach Lösungen gegen die dichte Staffelung suchte. Wenn im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs etwas ging, dann über Einzelaktionen. Doch weder der sich durchdribbelnde Ekitiké (22.) noch Bahoya mit einem Schlenzer (34.) brachten ihre Abschlüsse gefährlich auf das gegnerische Gehäuse, sodass vor Anbruch der letzten 45 Heimminuten 2024/25 ein 1:2 auf dem Videowürfel stand.

Um aus den fast 73 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang mehr Durchschlagkraft zu schöpfen, brachte Dino Toppmöller zur zweite Hälfte mit Michy Batshuayi einen zweiten Stürmer. Bahoya hatte Feierabend. Viel sollte sich gegen nach wie vor sehr engagierte und organisierte Kiezkicker allerdings erstmal nicht ändern. In den entscheidenden Zonen des Spielfeldes hatten die SGE kaum Zeit und Raum, um wirklich gefährliche Angriffe zu initiieren. Währenddessen gelang auch dem FC St. Pauli offensiv nicht mehr viel. Falls doch mal etwas Gefahr aufflackerte, war zumeist Kapitän Trapp schnell genug aus seinem Kasten, um die Situation im Keim zu ersticken.

Es dauerte bis zur 66. Minute, ehe die Eintracht zu einer halbwegs gefährlichen Angriffsaktion kam, doch der fünf Minuten zuvor für den verletzten Tuta eingewechselte Can Uzun flog an der wuchtigen Flanke vorbei. So langsam aber sicher bekam die SGE nun aber dennoch einen Fuß in die Tür und brachte mit Farès Chaibi für Ellyes Skhiri einen weiteren Offensivakteur. Und der Joker stach augenblicklich; besser: die Joker. Denn keine zwei Zeigerumdrehungen später steckte der Algerier durch auf Batshuayi, der in der Box nicht lange fackelte und den ersten Torschuss der zweiten Hälfte zum umjubelten Ausgleich nutzte (71.).

Damit war auch der Ton für die Schlussphase gesetzt. Denn während die Fans im mit 58.000 Zuschauern ausverkauften Deutsche Bank Park nochmal mächtig anschoben, bekam auch die Mannschaft die zweite Luft und drängte auf den Dreier. Die nächste Gelegenheit gehörte Kristensen, dessen Versuch knapp am linken Pfosten vorbei ging (85.). Drei Minuten später erzielte Batshuayi aus kurzer Distanz das vermeintliche 3:2, doch dem Treffer wurde aufgrund eines Handspiels im Vorfeld die Anerkennung verweigert. Somit blieb es auch nach Ablauf der sechsminütigen Nachspielzeit beim 2:2, wodurch Eintracht Frankfurt am kommenden Samstagnachmittag ein Endspiel um die Königsklasse bevorsteht: Um 15.30 Uhr bittet der erste Verfolger SC Freiburg zum Tanz im Breisgau.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Wir hatten einen Traumstart, kassieren dann zwei unglückliche Gegentore und haben etwas gebraucht, um diese Schockmomente zu verdauen. In der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Reaktion gezeigt, haben auf zwei Spitzen und später zwei Achter umgestellt. Die Wechsel haben uns gutgetan. Wir wussten, dass St. Pauli tiefer verteidigt und brauchten einen guten Boxspieler, den haben wir mit Michy Batshuayi bringen können. Dann hatten wir Chancen, das Spiel zu drehen. Am Ende ist es unglücklich, dass der Ball Michy an die Hand springt. Es hat das Quäntchen Glück gefehlt. Die Jungs haben alles versucht. Jetzt haben wir es immer noch in eigener Hand. Vielleicht ist das genau diese Herausforderung, die das Team braucht, um schneller zu wachsen. Wir waren nicht am absoluten Leistungsmaximum. Du brauchst Schärfe, aber auch den Schuss Lockerheit. Womöglich hat Letzteres gefehlt, um eine bessere Leistung auf den Platz zu bringen. Wir wollten es vielleicht zu viel. Das möchten wir uns nächste Woche im Training erarbeiten. Die Ausgangssituation vor dem letzten Spieltag hätte vor der Saison jeder unterschrieben. Sie ist für uns besser als für Freiburg, wir spielen trotzdem nicht auf Remis und wollen dort den letzten Schritt gehen.

Kevin Trapp: Wir haben uns das hier definitiv anders vorgestellt. Wir hatten einen fulminanten Start mit der Führung in der ersten Minute. Das Stadion war schon beim Warmmachen unfassbar laut. Nach dem Spielausgang gehen sicher sehr viele Menschen enttäuscht nach Hause. Unabhängig vom Ergebnis haben wir enorm viel investiert, weshalb erstmal die Enttäuschung überwiegt. Das Engagement ist uns sicher nicht abzusprechen, die zwei Gegentore müssen wir dennoch besser verteidigen. Der Ausgleich war nicht nur zu schnell, sondern die Entstehung auch unnötig. Es war ein langer Ball, den wir nicht gut verteidigen. Dem 1:2 ist auch ein langer Ball, der Abschlag des Torwarts, vorausgegangen. Nach dem Rückstand hat St. Pauli sehr, sehr gut verteidigt und stand tief. Wir haben wenige Lücken gefunden, um nach vorne zu kommen. Das hat es unglaublich schwer gemacht. Ich glaube, ich bin seit 13 Jahren bei der Eintracht und weiß nicht, wann wir das letzte Mal in einen letzten Spieltag gegangen sind, an dem irgendetwas schon klar war. Das ist Eintracht Frankfurt und das kostet Nerven. Aber am Ende bin ich überzeugt, dass wir das schaffen werden.

Robin Koch: Wir hätten das Ding natürlich gerne zu Hause klar gemacht. Am Ende hatten wir zu wenige klare Chancen. Zumindest kommen wir nochmal zurück und machen das 2:2. Am Ende war es aber in Summe zu wenig. Insgesamt waren wir vielleicht auch ein bisschen zu verkrampft. Es wird jetzt nochmal eine Challenge in Freiburg. Wir hätten gerne hier mit allen zusammen gefeiert und sind natürlich enttäuscht. Bei mir überwiegt aber klar die Zuversicht, dass wir das Ding nächste Woche noch klar machen können.

Alexander Blessin (Cheftrainer FC St. Pauli): Wir sind überglücklich über den Punkt, denn wir hatten einen unglücklichen Start. Das hat unseren Matchplan über den Haufen geworfen. Es war umso wichtiger, direkt den Ausgleich zu machen. Wir gehen dann sogar durch ein richtig schönes Tor in Führung. Wir haben danach gut verteidigt, Frankfurt Räume gelassen, wo es uns nicht wehtat. In der Schlussphase ist die Eintracht einige Male hinter die Kette gekommen, das haben wir gut wegverteidigt. Es ist ein verdienter Punktgewinn.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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