VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2024/2025 - 10. Spieltag

2:3 (0:1)

 

Termin: So. 10.11.2024, 17:30 Uhr
Zuschauer: 60.000
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 0:1 Ekitiké (45.), 0:2 Brown (55.), 0:3 Marmoush (62.), 1:3 Vagnoman (86.), 2:3 Woltemade (90.)

 

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VfB Stuttgart
Eintracht Frankfurt

  • Nübel
  • Vagnoman
  • Rouault (75. Hendriks)
  • Chabot
  • Mittelstädt
  • Karazor (61. Touré)
  • Stiller
  • Rieder (61. Diehl)
  • Millot
  • Führich
  • Demirovic (75. Woltemade)

 


  • Trapp
  • Collins (78. Bahoya)
  • Tuta
  • R. Koch
  • Theate
  • Skhiri
  • Larsson (56. M. Götze)
  • Dina Ebimbe (46. Knauff)
  • Brown (85. Matanovic)
  • Ekitiké (78. Chaibi )
  • Marmoush

 

Trainer
  • Sebastian Hoeneß
Trainer
  • Dino Toppmöller

 

 

Drei Punkte in Stuttgart

Die Eintracht schlägt den VfB Stuttgart mit 3:2 (1:0). Hugo Ekitiké, Nathaniel Brown und Omar Marmoush mit dem nächsten Freistoßtor treffen. Trapp pariert einen Elfmeter.

Angeführt von Kapitän Kevin Trapp und mit vier Neuen in der Startaufstellung ging die Eintracht am frühen Sonntagabend in das Auswärtsspiel beim amtierenden Vizemeister aus Stuttgart. Gegen den VfB starteten Ellyes Skhiri, Nathaniel Brown, Junior Dina Ebimbe und Hugo Ekitiké, dafür bekamen Mo Dahoud, Mario Götze, Ansgar Knauff und Can Uzun nach dem 1:0-Heimsieg gegen Slavia Praha unter der Woche zunächst eine Pause. Bei den Gastgebern kam es zu drei Änderungen, darunter Ermedin Demirovic, der den angeschlagenen Deniz Undav vertrat.

In einer munteren Anfangsphase hatten die Schwaben zunächst deutlich mehr Ballbesitz, die Eintracht lauerte auf ihre so gefährlichen Umschaltmomente. Einen eben solchen bekamen die Adlerträger bereits in der vierten Minute, doch Omar Marmoushs Abschluss ging haarscharf am linken Pfosten vorbei. Stuttgart münzte seine zwischenzeitliche Feldüberlegenheit dann in der zehnten Minute erstmals in eine Chance um, doch Kevin Trapp hatte keine Probleme mit dem Abschluss von Chris Führich aus spitzem Winkel. Der VfB blieb durch zwei dicke Chancen von Demirovic weiter tonangebend: Zunächst setzte dieser einen Kopfball auf die Latte (18.), ur Minuten später scheiterte der Angreifer vom Punkt am stark reagierenden Trapp im Frankfurter Gehäuse. Während das Foul, welches zu diesem Strafstoß führte, noch unstrittig war, befand sich ein Stuttgarter in der Entstehung nach VAR-Entscheidung hauchzart nicht im Abseits. Nach Besiktas und Leverkusen war es der dritte gehaltene Strafstoß der SGE-Torsteher in Folge.

Mittlerweile war „Demirovic gegen Trapp“ zu einem kleinen Privatduell geworden, denn in der 27. Minute prüfte der Stuttgarter den Frankfurter Kapitän abermals, diesmal aus der Distanz, aber mit dem gleichen Ausgang. Da inzwischen auch die Entlastung für die Gäste weiter abgenommen hatte, waren diese Paraden Gold wert aus hessischer Sicht. In der Folge traf Jeff Chabot nur aus Abseitsposition (30.), während Führich erneut aus ungünstigem Winkel am hessischen Schlussmann scheiterte (36.) und ein Abschluss von Millot knapp drüber ging (39.).

Gegen Ende des ersten Durchgangs kam die Eintracht dann wieder besser ins Spiel und schaffte es, die Hintermannschaft der Schwaben zu beschäftigen. Nachdem Marmoush ein „Kann-Elfmeter“ verwehrt blieb, schaffte die Toppmöller-Elf kurz vor der Pause doch noch die Führung: In der 45. Minute war es eine maßgeschneiderte Ecke von Marmoush, die genau auf den Kopf des eingelaufenen Ekitiké kam, der wuchtig einköpfte. Nur zwei Minuten später war es dann Junior Dina Ebimbe, dessen Abschluss knapp über das Tor ging.

Es war Ekitikés fünfter Treffer in der laufenden Bundesligasaison. Mit seinem Assist markierte indes seine 17. direkte Torbeteiligung im Oberhaus 2024/25 und schwingt sich damit nach zehn Spieltagen zum neuen Topscorer in der Bundesliga auf.

Mit Ansgar Knauff für Junior Dina Ebimbe und einem kleinen taktischen Kniff kam das Team von Dino Toppmöller aus der Kabine. Seine Mannschaft attackierte den Gegner nun früher als noch im ersten Durchgang, was für ein deutlich ausgeglicheneres Gesamtbild sorgte. Daraus ergab sich auch deutlich mehr Sicherheit im Spiel der Hessen, die selbst erstmal nichts zuließen, dafür aber vorne erneut eiskalt zuschlugen. Der eingewechselte Knauff war es, der mit einem feinen Sololauf auf der rechten Seite durchbrach und im Zentrum mustergültig auf Brown spielte, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (55.).

Stuttgart jetzt noch mehr unter Zugzwang, doch die Frankfurter Umstellung hatte dem VfB erstmal den Zahn gezogen. Bei einem ruhenden Ball in aussichtsreicher Positon in der 62. Minuten kam es dann, wie es kommen musste. Marmoush nahm sich der Sache an und streichelte den dritten direkten Freistoß in Folge in die Maschen des chancenlosen Alexander Nübel – 3:0 für die Eintracht!

Diesmal folgte die Reaktion der Hausherren sofort, der sich ab diesem Zeitpunkt entschlossener gegen die drohende Niederlage stemmte und zu teils guten Chancen kam. So scheiterte Millot aus der Distanz an Trapp (65.) und Demirovic an der Latte (69.), bevor einmal mehr Trapp gegen Führich die Null hielt. Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß nun wieder druckvoll und dominant, während sich die SGE bewusst zurückzog und auf Konter lauerte. Einen eben solchen hätte Brown bereits in Minute 67 nutzen können, um endgültig den Sack zu zu machen, scheiterte im Eins-gegen-eins aber am glänzend parierenden Nübel.

Mit ein wenig Glück, aber insgesamt verdient gelang dem Vizemeister dann doch noch der Anschluss durch Josha Vagnoman. Dessen Distanzschuss konnte selbst der bis dahin überragende Kevin Trapp nicht mehr abwehren, denn ihm wurde nicht nur die Sicht leicht verdeckt, sondern der Ball auch noch unglücklich zum Anschlusstreffer abgefälscht (86.).

Und es sollte noch enger werden für die Adlerträger in Bad Cannstatt, denn in der 90. Minute erzielte der eingewechselte Nick Woltemade das 2:3, und plötzlich wurde es noch mal richtig eng für die SGE. Die stemmte sich mit aller Macht gegen den Ausgleich. Beinahe wäre dieser noch gefallen, eigentlich fiel er sogar: Chris Führich traf, stand dabei aber im Abseits (90.+7). Kurz danach war Schluss, Frankfurt sicherte sich die drei Punkte.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Es war ein aufregendes, sehr gutes Bundesligaspiel. Wir wussten, was auf uns zukommt gegen eine Mannschaft, die richtig, richtig gut Fußball spielt. Die ersten 15 Minuten waren ordentlich, dann war der VfB dominant. Mit Glück sind wir nicht in Rückstand geraten. Kevin hat uns geholfen, insbesondere mit dem gehaltenen Elfmeter. Dann erzielen wir das 1:0. Nach der Pause hatten wir eine richtig gute Phase, legen zwei Tore nach, haben die Riesenchance zum 4:0 durch Nene. Das wäre des Guten zu viel gewesen. Es war klar, was die letzten Minuten kommt, durch die Qualität der Mannschaft und mit dem Stadion im Rücken. Wir mussten zittern. Wir nehmen den Sieg gerne mit, wir hatten das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Wir haben das Momentum aktuell auf unserer Seite, das wir uns auch verdient haben.

Kevin Trapp: Das war natürlich sehr emotional. Wenn du 3:0 führst und am Ende nicht gewinnst, wäre das sehr bitter gewesen. Es hat natürlich Gründe, dass wir noch fast das 3:3 bekommen. Wir dürfen nach einem 3:0 nicht aufhören, Fußball zu spielen. Das müssen wir klar ansprechen. Beim Elfmeter habe ich mich für die richtige Ecke entschieden, zum Glück ging das gut.

Sebastian Hoeneß (Cheftrainer VfB Stuttgart): Ich finde, dass wir 40 Minuten ein sehr gutes Spiel machen und genau das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten intensiv pressen und früh stören. Das haben wir über weite Strecken geschafft, hatten viele hohe Balleroberungen, Chancen und einen Elfmeter. In so einer Phase tut es dir gut, wenn du ein Tor machst, um einen Push zu bekommen und dich zu belohnen. Das haben wir nicht geschafft. Der Fußball zeigt immer wieder, dass das bestraft werden kann. Wir machen noch zwei Tore, das dritte zählt nicht. Wir haben die Einstellung beibehalten in einer aussichtslosen Situation gegen eine effiziente Mannschaft. Zur Wahrheit gehört auch, dass wir nicht die Effizienz hatten, die wir brauchen. Wir haben aus viel wenig gemacht. Die Eintracht hat aus etwas weniger mehr gemacht und ist daher verdienter Sieger.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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