Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Bundesliga 2024/2025 - 6. Spieltag

3:3 (2:2)

 

Termin: So. 06.10.2024, 17:30 Uhr
Zuschauer: 58.000
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)
Tore: 0:1 M.-J. Kim (15.), 1:1 Marmoush (22.), 2:1 Ekitiké (35.), 2:2 Upamecano (38.), 2:3 Olise (53.), 3:3 Marmoush (90. +4)

 

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Eintracht Frankfurt
FC Bayern München

  • Kaua Santos
  • Kristensen
  • Tuta
  • R. Koch
  • Theate
  • Skhiri (46. Dahoud)
  • Larsson (75. M. Götze)
  • Knauff (75. Bahoya)
  • Chaibi (80. Uzun)
  • Ekitiké (66. Dina Ebimbe)
  • Marmoush

 


  • Neuer
  • Guerreiro
  • Upamecano (90. Dier)
  • M.-J. Kim
  • Davies
  • Kimmich
  • Pavlovic (90. +1 Joao Palhinha)
  • Olise (90. Laimer)
  • Gnabry (66. Coman)
  • T. Müller
  • Kane (72. Tel)

 

Trainer
  • Dino Toppmöller
Trainer
  • Vincent Kompany

 

 

Marmoush hat das letzte Wort

Eintracht Frankfurt und der FC Bayern trennen sich 3:3 (2:2). Der Ausgleich für die Hausherren fällt tief in der Nachspielzeit (90. + 4).

Eintracht Frankfurt mit dem ersten Europa-League-Dreier aus Istanbul und Bayern München mit der ersten Pflichtspielniederlage aus Birmingham zurückgekehrt, begegneten sich mit mehr oder weniger gewollten personellen Veränderungen. Die Gäste traten im Vergleich zur 0:1-Niederlage in der Champions League bei Aston Villa mit Raphaël Guerreiro und Thomas Müller anstelle von Konrad Laimer und Kingsley Coman an. SGE-Cheftrainer Dino Toppmöller tauschte nach dem 3:1 gegen Besiktas JK fünf Mal oder einfacher aufgezählt: Es begann jene Elf, die das vorherige Bundesligaheimspiel 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen hatte.

Das Geschehen gegen die Fohlen als Vergleichswert genommen, halbierte sich der eigene Ballbesitz in Durchgang eins von über 40 auf unter 20 Prozent. Gerade in der Anfangsphase diktierten die Gäste Tempo und Räume, die Adler zogen sich im 4-4-2 angeordnet teilweise bis auf Höhe des Fünfmeterraums zurück. Abschlüsse und Chancen für den Rekordmeister verhinderte das nicht komplett, auch weil der erste Pass häufig in den Füßen des Kontrahenten landete.

In der zweiten Minute legte Rechtsverteidiger Guerreiro quer für Michael Olise, der aus vollem Lauf daneben zielte. Wenig später fand ein Chip Müller, der nicht zum letzten Mal in Kaua Santos seinen Meister fand. Kurz darauf war es erneut Olise, der Santos aus der Distanz prüfte. Der Brasilianer lenkte das scharfe Geschoss gekonnt über die Latte. Eine Ecke mit Konsequenzen: Müller lauerte im Strafraum und legte ab für Min-jae Kim, der das zu diesem Zeitpunkt angesichts 84 Prozent Ballbesitz und 6:0 Torschüssen folgerichtige 1:0 für München erzielte (15.).

Was geschieht, wenn es dem Gastgeber gelang, das Leder länger als einen Wimpernschlag in den eigenen Reihen zu halten, bewies Frankfurt erstmals Mitte des ersten Durchgangs. Hugo Ekitiké behauptete das Spielgerät, Ansgar Knauff schickte Omar Marmoush auf die Reise. Der Ägypter schüttelte Guerreiro ab und netzte ins lange Eck zum Ausgleich (22.).

Am Schema änderte sich weiter wenig, am Spielstand schon. Nachdem Santos den freistehenden Müller nochmal zur Verzweiflung gebracht (30.) und einen Fernschuss von Serge Gnabry entschärft hatte (32.), war wieder die SGE an der Reihe. Ähnliches Muster, anderer Torschütze. Diesmal enteilte Marmoush Dayot Upamecano und löste den Zwei-gegen-zwei-Konter mit dem rechtzeitigen Zuspiel auf Ekitiké, der Manuel Neuer zum zweiten Mal überwand – Spiel gedreht, 2:1 in der 35. Spielminute.

So dominant die Roten auch auftraten, erschien es doch mehr als paradox, dass auch das 2:2 nach einem Eckstoß und durch einen Innenverteidiger fiel. Diesmal führte der FCB kurz aus, die Hausherren schalteten einen Tick zu spät, Santos parierte erst gegen Olise und Upamecano verwertete den Nachschuss (38.). Der Pausenstand.

Mit den Seiten wechselte auch das Personal, Mo Dahoud ersetzte Ellyes Skhiri und die Adler hatten nun die Nordwestkurve vor Augen, doch die Entfernung zum gegnerischen Gehäuse war meist beträchtlich. Als die Hessen drauf und dran waren, erneut im Deutsche Bank Park zu kontern, eroberten die Bayern den Ball zurück, Harry Kane bediente Olise und der Franzose schlenzte ein zum 2:3 (53.). Kurz darauf wollte Joshua Kimmich Santos mit einem direkten statt indirekten Freistoß im kurzen Eck überlisten, doch der 21-Jährige roch den Braten und war zur Stelle (56.).

Am Ansatz änderte das 2:3 weder in die eine, noch in die andere Richtung viel. Gemäß dem Motto: die Bayern wollten nicht anders als zu stürmen, die Eintracht, so hatte es den Anschein, konnte nicht mehr als zu reagieren. Und weil bei München nun die Absicherung stimmte sowie das Gegenpressing noch mehr griff, versandeten die allermeisten Offensivansätze. Daran konnten auch die Joker Junior Dina Ebimbe (66.), Jean-Mattéo Bahoya und Mario Götze (beide 75.) sowie Can Uzun (80.) nichts mehr ändern. Vielmehr verhinderte Santos gegen den ebenfalls eingewechselten Coman die Vorentscheidung (76.).

Die dicke Gelegenheit auf den Ausgleich blieb damit bestehen, Dina Ebimbe verpasste nach einem von Dahoud initiierten Gegenstoß die scharfe Flanke des durchgestarteten Rasmus Kristensen jedoch um Haaresbreite (84.). Der späte und stimmungsvolle Sturmlauf vor 58.000 Zuschauern im ausverkauften Deutschen Bank Park blieb scheinbar ohne Ertrag. Bis, ja bis Omar Marmoush in Minute 90 plus vier zum letzten Sprint dieses Spektakels ansetzte und wuchtig den 3:3-Endstand erzielte, der nach Überprüfung des VAR und eine Rettungstat von Santos später amtlich war!

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Wir wussten, dass wir gegen eine super organisierte Bayern-Mannschaft viel leiden müssen – das haben wir getan. Für meinen Geschmack standen wir zu viel im tiefen Block, das war aber auch der Qualität der Bayern geschuldet. Es wurde aber dennoch nicht richtig gefährlich, die zwei Tore nach Ecken waren auch unglücklich. Ich hätte mir mehr Entlastung gewünscht, die Bayern sind im Gegenpressing aber auch unglaublich gut. Die Momente, die wir hatten, haben wir mit brutaler Qualität und Speed für uns genutzt. Dann geht es mit einem 2:2 in Pause. Dann verlieren wir einen Zweikampf und Olise kommt frei zum Schuss. Anschließend war es klar, dass es ein schwieriges Spiel wird, die Jungs haben weiter an den Plan und die Ordnung gehalten. Unsere Wechsel haben unserem Spiel sehr gutgetan. Es ist dann auch etwas Glück, wenn man hinten raus in letzter Minute das Ausgleichstor schießt. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass wir gegen ein großartiges Team wie den FC Bayern einen Punkt geholt haben. Wir wollen hungrig bleiben, die Mentalität in der Truppe ist unglaublich.

Omar Marmoush: Wir haben sehr gut als Mannschaft agiert und eine gute Leistung auf den Platz gebracht sowohl defensiv als auch offensiv. Wir haben als Team verteidigt und waren vor dem Tor kalt. Viele Chancen hatten wir nicht, haben aber fast alle reingemacht. Wir freuen uns über den Punktgewinn. Ohne die Arbeit der ganzen Mannschaft würde ich die Tore nicht machen. Wir sind wie eine Familie.

Hugo Ekitiké: Wir haben richtig gut gearbeitet und als Team gekämpft. Es war hart, aber das war es wert! Es fühlt sich an wie ein Sieg. Vor diesen Fans so ein Ergebnis zu feiern – es gibt für mich nichts Besseres. Das sind die geilsten Fans in Deutschland.

Vincent Kompany (Cheftrainer FC Bayern München): Es war eine sehr gute Vorstellung meines Teams, es war ein hartes Spiel gegen den Tabellenzweiten der Bundesliga. Wir haben gesehen, wie die Mannschaft füreinander gearbeitet hat und füreinander gelaufen ist. Man muss das Ergebnis und unsere Leistung gegen ein Topteam der Bundesliga trennen. Wir können über die Gegentore sprechen, aber auch über die Chancen, die wir hatten. Wir müssen uns immer Schritt für Schritt verbessern.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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