Besiktas Istanbul - Eintracht Frankfurt

UEFA Europa League 2024/2025 - 2. Spieltag

1:3 (0:2)

 

Termin: Do 03.10.2024, 21:00 Uhr
Zuschauer: 42.000
Schiedsrichter: John Beaton (Schottland)
Tore: 0:1 Marmoush (19., Foulelfmeter), 0:2 Dina Ebimbe (22.), 0:3 Knauff (82.), 1:3 Masuaku (90' +3)

 

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Besiktas Istanbul
Eintracht Frankfurt

  • Destanoglu
  • Svensson (64. O. Bulut)
  • Gabriel Paulista
  • Uduokhai
  • Masuaku
  • Gedson (77. Joao Mario)
  • Ndour (77. Ucan)
  • Rashica (64. Kilicsoy)
  • Rafa
  • Muci
  • Immobile (85. Hekimoglu)

 


  • Kaua Santos
  • Kristensen
  • R. Koch
  • Theate
  • Dahoud
  • Dina Ebimbe (62. Knauff)
  • Larsson (74. Skhiri)
  • M. Götze (46. Chaibi)
  • Nkounkou (86. Amenda)
  • Matanovic
  • Marmoush (63. Ekitiké )

 

Trainer
  • Giovanni van Bronckhorst
Trainer
  • Dino Toppmöller

 

 

3:1 bei Besiktas

Die Eintracht holt den ersten Sieg in der Ligaphase. Nach Doppelschlag von Marmoush und Dina Ebimbe vor der Pause macht Knauff den Deckel drauf. Das letzte Wort hat Istanbul (90. + 3).

Im Vergleich zum Ligaspiel gegen Kiel nahm Cheftrainer Dino Toppmöller drei Veränderungen vor: Mo Dahoud, Mario Götze und Niels Nkounkou standen in der Anfangsformation. Farès Chaibi und Aurèle Amenda saßen zunächst auf der Bank, Tuta war aufgrund der anstehenden Geburt seines Kindes in Hessen geblieben.

Die erste Viertelstunde war geprägt von viel Hektik und Tempo – und der zu erwartenden lautstarken Atmosphäre. Ndours Versuch lenkte Kaua Santos um den Pfosten (6.), auf der anderen Seite wurde Dina Ebimbe zunächst abgeblockt und Marmoush traf das Außennetz (12.). Einige Szenen erhitzten die Gemüter, unter anderem eine lange VAR-Situation, in der letztlich auf Abseits von Immobile entschieden wurde (11.).

Nach 18 Minuten waren dann zunächst nur noch die Eintracht-Fans zu hören, und wenig später wurde es noch ruhiger. Denn die Eintracht stellte binnen vier Minuten auf 2:0. Zunächst verwandelte Omar Marmoush cool einen durch Paulista an ihm verursachten Elfmeter flach in die Mitte, Besiktas-Keeper Destanoglu war auf dem Weg in die Ecke (18.); vier Minuten danach vollendete Junior Dina Ebimbe eine Freistoßvariante über vier Stationen vom Mittelfeld aus. Letztlich hatte Koch nach Dahouds Chipball per Kopf quergelegt auf den eingestarteten Franzosen, der aus kurzer Entfernung freistehend vollendete (22.). Dina Ebimbe traf damit in seinem dritten internationalen Einsatz in Folge.

Das 2:0 stand auf wackelden Füßen, als Koch im Strafraum den Arm abspreizte und einen Handelfmeter verursachte. Doch Santos ahnte die Ecke und lenkte den gut geschossenen Elfmeter von Immobile um den Pfosten (27.). Der Eindruck sollte noch eine Weile Bestand haben. Denn die Gastgeber antworteten mit wütenden Angriffen, ohne zunächst Santos vor größere Probleme zu stellen. Bis zur 38. Minute, als der Brasilianer die nächste wichtige Parade zeigte. Rafa hatte von der Sechzehnerkante aus abgezogen und der 1,96 Meter große Keeper brauchte seine ganze Körpergröße, um den Ball auf die Latte zu befördern.

Das war der Startschuss für eine Schlussoffensive vor der Pause von Besiktas, unter anderem warfen sich Kristensen (41.) und Dahoud (42.) in höchster Not in die Schussversuche der Türken und Santos war erneut gegen einen Fernschuss von Immobile, der sich lange Zeit viele herzhafte Zweikämpfe mit Koch lieferte, zur Stelle (45. + 1). Außerdem mussten die Adlerträger mehrere Ecken wegverteidigen, ehe der Halbzeitpfiff ertönte.

Nach der Pause hatte Besiktas weiterhin mehr Spielanteile, auch wenn Matanovic (47./Abschluss zu harmlos) und Marmoush (54./kriegt eine Nkounkou-Flanke nicht aufs Tor) Gelegenheiten hatten. Nach einer Stunde brachte Toppmöller neben Knauff (100. Pflichtspiel für die Eintracht) auch Hugo Ekitiké, der nach einer Blessur aus dem Pilsen-Spiel in den Kader zurückgekehrt war.

Es ging aber weiterhin mehr in Richtung von Kaua Santos, aber mit vereinten Kräften wehrte sich die leidenschaftlich verteidigende Eintracht. Sinnbildlich war die Aktion von Theate, der seinen Kopf in einen Ndour-Schuss hielt und sich danach selbst feierte (73.). Der Belgier war in dieser Phase mehr als einmal die Endstation eines Angriffs von Besiktas, das mittlerweile die Partie kontrollierte. Statistisch gesehen drückte sich das unter anderem in mittlerweile 9:1 Ecken und 23 Torschüssen für die Gastgeber aus.

Doch für die Entscheidung sorgte die Eintracht mit dem eigenen fünften Torschuss. Ansgar Knauff ging nach einem Doppelpass mit Matanovic ins Dribbling und setzte dann etwas überraschend den Ball mit dem rechten Außenrist und dem Auge ins lange Eck (82.). Der Auswärtssieg war unter Dach und Fach, und Santos hielt durch weitere Paraden (84. gegen Ucan, 88. Gegen Silva) die Null bis in die Nachspielzeit, in der er dann doch noch von Masuaku überwunden wurde (90. + 3).

Im Hexenkessel von Istanbul zeigte die Eintracht eine reife Leistung und sicherte sich damit nach dem 3:3 gegen Pilsen zum Auftakt die Punkte zwei bis vier in der Ligaphase.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Das war mit diesem Gegner und dieser Kulisse die bisher schwierigste Aufgabe in dieser Saison. Es war extrem laut, ich hatte Ohrenschmerzen in der Halbzeit. Die Jungs haben aber gut auf dem Platz miteinander kommuniziert, das ist wichtig. Wir haben eine sehr reife Leistung gezeigt, ich habe einen Riesenschritt von uns gesehen und wir hatten einen sehr guten Torwart. Ich hatte im Gefühl, dass Kaua ein top Spiel macht, weil er ein guter Junge ist. Das freut mich für ihn. Insgesamt war es ein verdienter Sieg. Den Freistoß haben wir ein Spiel vorher einstudiert. Sehr gut, dass das die Jungs immer noch im Kopf haben. Durch das Spiel gegen Pilsen hat man solche Momente [eine Zwei-Tore-Führung zu verspielen; Anm. d. Red.] immer im Hinterkopf. Wenn der Anschluss fällt, kommt das Publikum wieder. Das 3:0 haben wir sehr gut eingeleitet, sind mit zwei Kontakten in der roten Zone. Ansgar bewegt dann mit dem ersten Kontakt den Gegner nach hinten und macht ein wunderschönes Tor. Fußballerisch hat Besiktas eine sehr hohe Qualität. Wir haben den einen oder anderen Torschuss zu viel zugelassen, aber eine gute Leidensfähigkeit gezeigt. Die werden wir am Sonntag auch brauchen. Mario Götze hat der Schädel gebrummt, jetzt ist wieder alles okay.

Ansgar Knauff: Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte. Wir haben es von Anfang an gut gemacht, haben gut und stabil gestanden. Dazu haben wir unsere Momente nach vorne genutzt und sind mit 2:0 in Führung gegangen. Dann kommen wir gut aus der Pause, haben später eine Druckphase gut überstanden. Das Gegentor kann passieren, aber Kaua hat großen Anteil, dass wir vorher die Null gehalten haben. Bei meinem Tor war ich gut im Tempo und wenn das so ist, dann muss der Schuss gar nicht so fest sein.

Giovanni van Bronckhorst (Cheftrainer Besiktas JK): Wir haben ein sehr gutes Besiktas gesehen. Wir waren intensiv, aggressiv und hatten mehr Chancen als Frankfurt – wir haben eben nicht getroffen. Wenn wir so wie heute spielen, ist es ein Schritt nach vorne. Wir haben alles für den Klub gegeben. Die wichtigste Statistik des Spiels ist das Resultat. Abgesehen davon konnte man kaum einen Unterschied zwischen einer starken Eintracht, die Tabellenzweiter in der Bundesliga ist, und uns sehen. So müssen wir weitermachen, wir müssen aber auch Resultate einfahren.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de



 

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