![]() |
Holstein Kiel - Eintracht
Frankfurt |
![]() |
Bundesliga 2024/2025 - 5. Spieltag
2:4 (1:1)
Termin: So29.09.2024, 15:30 Uhr
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Tore: 0:1 Marmoush (25.), Machino (31., Foulelfmeter), 1:2 Matanovic (47.), 2:2 Machino (50.), 2:3 Marmoush (65.), 2:4 Tuta (74.)
Holstein Kiel |
Eintracht Frankfurt |
|
|
Trainer
|
Trainer
|
4:2-Sieg in Kiel Marmoush glänzt mit vier Torbeteiligungen, Matanovic trifft erstmals in der Bundesliga und Tuta krönt sein 150. Eintracht-Spiel mit dem Tor zum Endstand. Erstmals in ihrer Geschichte bestritt Eintracht Frankfurt am Sonntagnachmittag ein Bundesligaspiel im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein. Für das Duell mit Aufsteiger Holstein Kiel veränderte Cheftrainer Dino Toppmöller seine Startelf auf fünf Positionen. So rückte unter anderem der zuletzt angeschlagene Robin Koch zurück ins Team, während Aurèle Amenda zu seinem Startelfdebüt für die Adlerträger kam. Junior Dina Ebimbe, unter der Woche mit dem Jokertor beim 3:3 gegen Viktoria Plzen, bekam die Chance von Anfang an. Hugo Ekitiké reiste aus Gründen der Belastungssteuerung nicht mit nach Kiel. Dafür stand der gebürtige Hamburger Igor Matanovic unweit seiner Heimatstadt erstmals in der Bundesliga in der Anfangsformation. Es dauerte fast eine Viertelstunde, ehe die Eintracht zu ersten Chancen kam. Zunächst war Dina Ebimbe bei einem Konter nicht entschlossen genug (14.), dann scheiterte Omar Marmoush erst am gut parierenden Timon Weiner im Tor der Störche, bevor ein Schuss des Ägypters nach einem sehenswert über die linke Seite herausgespielten Angriff im letzten Moment geblockt wurde (16., 18.). Fünf Minuten später dann auch der KSV Holstein mit einer ersten offensiven Duftmarke. Den wuchtigen Kopfball von Benedikt Pichler konnte Eintracht-Keeper Kaua Santos aber sicher abwehren. In der 25. Minute schaltete Tuta, der auf der Sechserposition auflief, nach einem gewonnenen Kopfballduell von Robin Koch blitzschnell, leitete das Leder schnörkellos weiter Richtung Marmoush, der mit dem Ball am Fuß über das halbe Feld lief, nicht gestellt wurde und am Ende ins kurze Eck traf. Der Aufsteiger zeigte sich vom Gegentreffer unbeeindruckt. Ein Distanzschuss in Minute 27 wurde noch problemlos Santos festgehalten, der kurz danach allerdings machtlos war. Beim etwas schmeichelhaften Strafstoß nach einem Zweikampf von Robin Koch ließ Schütze Shuto Machino dem Frankfurter Schlussmann keine Chance und verwandelte sicher zum 1:1 (30.). Die nun offene Partie hätte die Kieler sechs Minuten später beinahe sogar komplett gedreht, doch in der Entstehung des vermeintlichen Machino-Doppelpacks hatte Schiedsrichter Tobias Stieler ein Foulspiel an Tuta gesehen und verweigerte dem zweiten Treffer des Japaners deshalb die Anerkennung. Aufseiten der SGE kam kurz vor dem Pausenpfiff Marmoush noch zwei Mal zum Abschluss, fand nach Dribbling im Strafraum und wenig später nach sehenswertem Zuspiel von Rasmus Kristensen aber jeweils in KSV-Torhüter Weiner seinen Meister. Mit Mo Dahoud für den gelbverwarnten Amenda starte die Eintracht in die zweite Hälfte und legte stürmisch los. In der 47. Minute war es einmal mehr Marmoush, der erst Weiner prüfte und dann die daraus resultierende Ecke übernahm. Diese kam perfekt auf den Kopf von Matanovic, der das 2:1 für die SGE und gleichzeitig sein erstes Bundesligator markieren konnte. Doch auch diese Führung währte nur kurz, denn erneut war es Machino, der diesmal aus dem Spiel heraus die passende Antwort auf die Frankfurter Führung parat hatte (50.). Im Gegensatz zur ersten Hälfte ließen die Adlerträger die Hausherren diesmal nach dem erneuten Ausgleich nicht wieder in die Partie kommen, sondern legten stattdessen ihrerseits einen Gang zu. Die Folge war gleich eine ganze Reihe von Torchancen für das Team von Coach Dino Toppmöller. Zunächst Arthur Theate mit dem Flatterball aus der zweiten Reihe, dann jeweils zwei Mal Dina Ebimbe und Hugo Larsson, doch sämtlich Bemühungen der Hessen wurden entweder geblockt oder vom Torhüter pariert. In der 65. Minute war die Kieler Nummer eins dann abermals machtlos, denn der Schuss von Aktivposten Marmoush wurde noch von einem Verteidiger abgefälscht. Doppelpack zum sechsten Saisontreffer und damit Platz eins in der Bundesligatorjägerliste. Mit der dritten Führung des Nachmittags im Rücken spielten die Frankfurter die Partie nun endgültig souverän zu Ende und ließen dem KSV praktische keine Chance mehr, es dem Gegner von unter der Woche gleich zu tun und auf 3:3 zu stellen. Stattdessen revanchierte sich Marmoush bei Tuta für dessen Vorlage zum 1:0 und legte dem Brasilianer seinerseits den Treffer zum 4:2 auf, den der Jubilar in seinem 150. Eintracht-Spiel nur noch über die Linie drücken musste (74.). Es war die Vorentscheidung in diesem torreichen Duell, das in der Folge an Tempo und Spielfluss einbüßte, da beide Trainer noch mehrere Wechsel vornahmen. Damit wartet der KSV Holstein weiter auf den ersten Dreier im Oberhaus, während die SGE den vierten Sieg in Serie einfahren konnte, um nun mit viel Selbstvertrauen die Reise zum internationalen Auswärtsspiel am Donnerstag bei Besiktas anzutreten. Stimmen zum Spiel Dino Toppmöller: Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt. Wir hatten einen guten Start ins Spiel und sind verdient in Führung gegangen, haben durch den Elfmeter – ich weiß nicht, ob es einer war – etwas den Faden verloren. Nach der Pause hatten wir eine bessere Restverteidigung, waren aktiver und haben den Ball laufen lassen. Die Jungs haben eine gute Widerstandsfähigkeit gezeigt nach dem Unentschieden gegen Pilsen, was mental ein kleiner Rückschlag war. Die Reaktion darauf war gut. Auch nach dem 2:2. Das macht mich stolz. Robin Koch: Es war eine schwierige Aufgabe, Kiel hat es nicht schlecht gemacht und alles reingehauen – wie wir es erwartet haben. Trotzdem haben wir es am Ende souverän gespielt und zurecht 4:2 gewonnen. Kiel hat wie gesagt alles reingeworfen und auch eine gute Wucht im Strafraum. Die Gegentore fallen unglücklich. Aber umso wichtiger, dass wir zurückgekommen sind. Beim Elfmeter war ein Kontakt mit Holtby, aber ich sehe ihn nicht, gehe nicht zum Ball, es gibt keine Schwungbewegung und ich kann mich nicht in Luft auflösen. Aber so ist es. Wichtig ist, dass wir zurückgekommen sind. Omar Marmoush: Es macht sehr viel Spaß. Ich freue mich, für diese Mannschaft zu spielen und mit Toren und Assists zu helfen. Wir freuen uns über drei Punkte. Das ist, was zählt, und nicht, wer das Tor schießt. Wir nehmen alles mit, der Sieg gibt uns Selbstbewusstsein für Istanbul. Danach schauen wir auf Bayern. Aber alles Schritt für Schritt, nicht zwei Spiele auf einmal. Igor Matanovic: Nach dem ersten Bundesligator ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Der Knoten ist geplatzt. Es ist ein überragendes Gefühl, der Mannschaft geholfen zu haben. Wichtig war heute unsere Reaktion nach dem Spiel am Donnerstag gegen Pilsen. Wir sind allgemein als Team gut im Flow, diesen Spaß dürfen wir nicht verlieren. Wir haben nach vorne gespielt und leidenschaftlich verteidigt – das haben wir gut gemacht und uns belohnt. Wir schauen nun von Spiel zu Spiel und versuchen, immer alles reinzuwerfen und alles zu geben. Marcel Rapp (Cheftrainer Holstein Kiel): Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Frankfurt schon und macht dann folgerichtig verdient das Tor. Anschließend hatten wir unsere beste Phase im Spiel, machen das Tor und auch noch einen zweiten Treffer, der aber aberkannt wird. In der zweiten Halbzeit kommen wir nach dem Rückstand erneut zurück. Dann haben wir aber die Struktur gegen den Ball verloren, es war ein etwas wildes Spiel – und so konnten wir die Qualität der Frankfurter nicht mehr stoppen und dann auch das Spiel verdient verloren haben.
|
Bericht und Fotos von www.eintracht.de
|