Eintracht Frankfurt - FC Rosengård

UEFA Women’s Champions League 2023/2024 - Gruppe A, 6. Spieltag

5:0 (1:0)

Termin: Mi., 31.01.2024, 21:00 Uhr
Zuschauer: 5.100
Schiedsrichterin: Stephanie Frappart (Frankreich)
Tore: 1:0 I. Acikgöz (18.), 2:0 Anyomi (66.), 3:0 Martinez (74.), 4:0 Gräwe (76.), 5:0 Reuteler (84.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FC Rosengård

  • Bösl
  • Riesen
  • Doorsoun (79. Veit)
  • Kirchberger
  • D. Acikgöz
  • I. Acikgöz
  • Gräwe (85. Hanshaw)
  • Dunst (72. Reuteler)
  • Prasnikar (79. Brengel)
  • Martinez
  • Anyomi (85. Wolter)

 


  • Mukasa
  • Larsson
  • Jansson
  • Arnardottir
  • Wik
  • Öling
  • Ayinde (72. Persson)
  • Bredgaard (72. Holdt)
  • Sprung
  • Schough
  • Kadowaki (82. Stojanovska)

 

Trainer
  • Niko Arnautis
Trainer
  • Joel Kjetselberg

 

 

Abschied erhobenen Hauptes

Die Eintracht Frauen gewinnen das letzte UWCL-Gruppenspiel gegen den FC Rosengård dank Toren von Ilayda Acikgöz (18.), Anyomi (66.), Martinez (75.), Gräwe (77.) und Reuteler (84.) mit 5:0 (1:0).

Weil vor dem letzten Spieltag in der UEFA Women’s Champions League sich die Favoriten FC Barcelona und SL Benfica sicher für das Viertelfinale qualifiziert hatten, begegneten sich Eintracht Frankfurt und der FC Rosengård ohne großen Ergebnisdruck. Dem Ehrgeiz, zum vorläufigen Abschied aus der Königsklasse nochmal Eindruck zu hinterlassen, tat dies ebenso keinen Abbruch, wie der Möglichkeit, angesichts einer Englischen Woche nach der nächsten die Rotationsmaschine anzuschmeißen.

Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg am Sonntag über den 1. FC Köln etwa stand Cara Bösl anstelle von Stina Johannes zwischen den Pfosten. In der Abwehr ersetzte Nadine Riesen rechts Pia-Sophie Wolter und Dilara Acikgöz links Verena Hanshaw. Viriginia Kirchberger verteidigte zentral anstelle von Sophia Kleinherne, die genau wie Laura Freigang erkrankt fehlte. Im Angriff durfte deshalb Shekiera Martinez ran, Sara Doorsoun übernahm die Kapitänsbinde.

Die schnelle Doppelspitze Martinez und Nicole Anyomi hinter die schwedischen Linien zu schicken, erwies sich im Laufe der Partie als probates Mittel. Nicht immer mit durchschlagendem Erfolg, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit war eindeutig aufseiten der Hessinnen, die vor der Pause keinen einzigen Abschluss zuließen.

Martinez gehörte sogleich aus halblinker Lage die erste Gelegenheit, die Gäste konnten aber noch zur Ecke blocken (5.). Ähnlich erging es Anyomi auf der anderen Halbspur, als Jessica Wik im letzten Moment dazwischen grätschte (14.).

Keine fünf Minuten darauf erstmals Torjubel bei den 5100 Zuschauerinnen und Zuschauern im Deutsche Bank Park. Die Adlerträgerinnen eroberten gemeinschaftlich in der gegnerischen Hälfte das Leder, Ilayda Acikgöz schien nach Zuspiel von Martinez etwas zu weit vom Kasten entfernt, um ins Eins-gegen-eins-zu gehen. Also zögerte die 19-Jährige nicht lange, nahm Maß und versenkte die Kugel mit einer Mischform aus Flanke und Lupfer hinter Angel Mukasa in die Maschen (18.). Nach ihrem ersten Bundesligatreffer am Wochenende drei Tage später gleich die Torpremiere auf internationalem Terrain für die Mittelfeldspielerin.

In der Folge hatte das Team von Niko Arnautis Spiel und Gegner, der für den Sprung auf Platz drei nach dem 1:2 im Hinspiel mit zwei Toren Unterschied hätte gewinnen müssen, unverändert im Griff. Anyomi passte aus spitzem Winkel in den Lauf von Martinez, aber auch in die Arme von Angel Mukasa (30.). Hinzu kam ein beherzter Versuch von Lisanne Gräwe (45. + 1). Es blieben bei allen Bemühungen um Zielstrebigkeit die einzigen weiteren zwingenden Aktionen, sodass das 1:0 auch zur Pause Bestand hatte.

Beide Kontrahenten kamen unverändert aus den Kabinen und für wenige Augenblicke flackerte bei den Gästen ein bisschen Gefahr auf. Ein langer Schlag auf Sofie Bredegaard, den Bösl aber aufmerksam ablief, blieb das höchste der skandinavischen Gefühle (50.). Die Antwort gab beinahe Lara Prašnikar. Erst ließ sie eine Halbfeldflanke über den Schädel an der herausgestürzten Mukasa vorbei gleiten, doch deren Kolleginnen entschärften knapp vor der Torlinie (58.). Dann ließ die Slowenin einen Flatterball los, der die FC-Keeperin ebenfalls vor kleine Probleme stellte (61.). Keine Kompromisse kannte fünf Minuten später Anyomi, die nach einer schnörkellosen Weiterleitung von Martinez auf und davon war und eiskalt zum 2:0 vollstreckte (66.).

Ein halber Schritt fehlte noch zum Doppelpack (69.). Dafür belohnte sich Martinez für einen umtriebigen Auftritt, als sie die Pille aus fünf Metern über die Linie drückte (75.). Die Dämme waren gebrochen. Gräwe eroberte am Mittelkreis den Ball und vollendete den folgenden Gegenstoß höchstpersönlich zum 4:0 (77.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Géraldine Reuteler, die eine Woche nach ihrem in Barcelona erlittenenen Außenbandriss ein Blitz- wie Traum-Comeback feierte, als sie eine gefühlvolle Flanke von Riesen per Kopf zum 5:0 verwertete (84.).

Somit verabschieden sich die Eintracht Frauen mit einem sehenswerten Flutlichtfestival erhobenen Hauptes aus der Königsklasse.

Stimmen zum Spiel

Niko Arnautis: Man hat gesehen, dass wir unsere erste Champions-League-Saison unbedingt würdig abschließen wollten. Das ist uns gelungen. Ich bin sehr glücklich darüber, wie die Mädels, personell auch neu aufgestellt, sich über weite Strecken präsentiert haben und hintenraus dieses Ergebnis erzielt haben. Wir haben fast alle Spiele auf Topniveau absolviert. Es war inklusive Qualifikationsphase, als wir mit Juventus ein absolutes Topteam mit viel Dramatik rausgeworfen haben, das zehnte Europapokalspiel in dieser Saison, eine tolle Reise und insgesamt ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir haben auch nochmal für unsere Fans gespielt, die uns einmal mehr richtig gut supportet haben – ob hier im Deutsche Bank Park, am Brentanobad oder auswärts. Über 5000, obwohl es um nicht mehr viel ging an einem kalten Mittwochabend: Großartig! Entsprechend wollten wir ihnen, uns selbst und dem Verein, der uns diese Bühne ermöglicht, etwas zurückzahlen. Das alles macht Appetit auf mehr. Wir wollen wiederkommen und uns über den Ligaabtrieb qualifizieren.

Ilayda Acikgöz: Ich bin froh, dass ich die Chance von Niko bekommen habe und dem Team mit dem Tor etwas zurückgeben konnte. Man arbeitet sehr lange darauf hin. Dass man dann so ein Debüt mit Tor erlebt, kann man zunächst nicht glauben. Ich bin einfach glücklich. Ich bin derzeit einfach frei im Kopf und habe Bock. Wir hatten trotz der Ausgangslage eine europäische Bühne, auf der wir uns präsentieren konnten. Es ist außergewöhnlich, in der Champions League so aufzutreten. Den Fans es mit fünf Toren zurückzahlen war einfach wunderbar. Wir haben gezeigt, dass wir es draufhaben. Allein diese Hymne gehört zu haben und zu wissen, wie es sich anfühlt, europäisch zu spielen – dieses Gefühl möchte man nicht mehr aus der Hand geben. Davon träumt man seit klein auf.

Joel Kjetselberg, Cheftrainer des FC Rosengård: Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel bis zur 60. Minute, die Eintracht hatte etwas mehr Ballbesitz und sind in Führung gegangen. Trotzdem hatten wir in der Pause das Gefühl, noch eine Chance zu haben. Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir die Möglichkeit zum Ausgleich geschafft, vielleicht wäre es dann nochmal spannend geworden. Letztlich hat Frankfurt den Sieg aber verdient. Gerade nach Ballverlusten haben sie uns wehgetan, ihr Konterspiel ist enorm stark. Am Ende hatten wir leider keine Energie mehr, um dagegenzuhalten.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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