Eintracht Frankfurt -
VfL Wolfsburg |
Bundesliga 2023/2024 - 2. Spieltag
2:4 (1:1)
Termin: So., 01.10.2023, 14:00 Uhr
Zuschauer: 13.500
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Mainz)
Tore: 1:0 Freigang (9., Foulelfmeter), 1:1 Popp (28.), 2:1 Dunst (47.), 2:2 Oberdorf (53.), 2:3 Wedemeyer (73.), 2:4 Pajor (84.)
Eintracht Frankfurt |
VfL Wolfsburg |
|
|
Trainer
|
Trainer
|
Eintracht unterliegt kaltschnäuzigen Wölfinnen Die Frauen verlieren vor 13.500 Besuchern gegen Wolfsburg 2:4 (1:1). Freigang (9.) und Dunst (47.) besorgen die zweimalige Führung, ehe der VfL das Topspiel in der Schlussviertelstunde dreht. Für das erste Heimspiel in der Frauen-Bundesliga 2023/24 beorderte Cheftrainer Niko Arnautis die wiedergenesene Sara Doorsoun für Jella Veit in die Innenverteidigung. Es war die einzige Änderung in der Startelf im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Essen zum Saisonauftakt vor der Länderspielpause. Der Dritte und Zweite der zurückliegenden Spielzeit begegneten sich bei spätsommerlichen äußeren Bedingungen sichtbar respektvoll, gaben kaum einen Zweikampf geschlagen, ließen aber nach Ballgewinnen hin und wieder die letzte Genauigkeit vermissen. Zunächst hatten die Gäste ein leichtes optisches Übergewicht, Svenja Huth flankte aus dem Halbfeld auf Alexandra Popp, die die Kugel haarscharf verpasste (7.). Im Gegenzug schickte Verena Hanshaw Barbara Dunst, Merle Frohms konnte ihre frühere Mitspielerin nur regelwidrig vom Spielgerät trennen (8.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Laura Freigang sicher rechts unten zum frühen 1:0 (9.). In der Folge wirkte das Auftreten der Adlerträgerinnen immer griffiger, klare Chancen blieben beiderseits erstmal aus. Torannäherungen verzeichneten Hanshaw, deren Hereingabe Frohms aus der Gefahrenzone faustete (18.) und Nicole Anyomi, die sich durch den Strafraum tankte, von der Grundlinie aber wenig Aussichten auf ein Erfolgserlebnis hatte (21.). Die Wölfinnen suchten vermehrt ihr Glück über die Flügel. Nachdem ein Kopfball von Ewa Pajor das Ziel um Zentimeter verfehlte (25.), erhielten die Niedersachsen kurz darauf auf Außen zu freies Geleit. In der Mitte profitierte Popp, die auf Vorlage von Jule Brand zum 1:1 vollstreckte (28.). Die Gastgeberinnen waren um die prompte Antwort bemüht und setzten Anyomi zwei Mal binnen Sekunden gekonnt in Szene. Erst war Frohms gegen die Nationalmannschaftskollegin zur Stelle (34.), die wenige Augenblicke später nochmal durchbrach, Frohms mehr Bein als Ball traf, diesmal aber auf Kosten einer Ecke statt eines Strafstoßes (35.). Ebenso auf ihrem Posten war Stina Johannes bei einem harten Geschoss von Pajor kurz vor der Pause (44.). Zweite Halbzeit, selbes Eck: diesmal fand die von Lara Prašnikar bediente Dunst in halblinker Lage den Abschluss netzte rund 60 Sekunden nach Wiederanpfiff ins kurze Eck zum 2:1 (47.). Fortan entwickelte sich ein immer zielstrebigerer Schlagabtausch zwischen Rot und Grün, die bei allem Vorwärtsdrang vor Fehlern nicht gefeit blieben. Ein Frankfurter Ballverlust auf der rechten Seite landete in Windeseile bei Lena Oberdorf, die sich aus gut und gerne 25 Metern ein Herz fasste und mit dem Sonntagsschuss am 1. Oktober erneut egalisierte – 2:2 (53.). Es blieb also ein Duell zweier Kontrahenten mit allen Möglichkeiten – jedoch mehr und ernsthafteren Abschlüssen für den VfL. Popp köpfte in die Arme von Johannes (69.), Felicitas Rauch hatte im Sechzehner kein Fortune (72.). Dafür richtete es die eingewechselte Maria-Joelle Wedemeyer, die die Pille gefühlvoll zum 2:3 ins rechte obere Eck schlenzte (73.). Die Hessinen gaben vor 13.500 Zuschauerinnen und Zuschauern im Deutsche Bank Park freilich nicht klein bei. Für die Schlussphase sollten Carlotta Wamser, Shekiera Martinez und Lisanne Gräwe, die für Prašnikar, Anyomi und Wolter das Feld betraten, die Durchschlagskraft erhöhen. Noch ehe die Wechsel fruchten konnten, machte Wolfsburg kurzen Prozess und Pajor das 2:4 (84.). Dabei blieb es. Stimmen zum Spiel Niko Arnautis: Glückwunsch an Wolfsburg und Tommy für den Sieg. Die Mädels haben alles gegeben. Es war ein guter Auftritt gegen eines der besten Teams in Europa. Wir sind unverändert auf einem guten Weg. Schade, dass es zum zweiten Mal keine Punkte gab. In der ersten Halbzeit sind wir so aufgetreten, wie wir es uns vorgenommen haben, und hatten gute Szenen. Trotzdem hätten wir es beim Anlauf- und Umschaltverhalten das eine oder andere Mal besser ausspielen können. Die Entscheidung bei der zweiten Elfmeterszene ist ärgerlich, aber das gehört dazu und das haken wir ab. Das 1:1 war irgendwann folgerichtig. Nach dem 2:1 hätten wir das Spiel besser beruhigen müssen, indem wir die Bälle nicht so einfach hergeben. Aber dass Wolfsburg dann Druck machen kann, ist auch logisch. Fehler wie vor dem 2:2 müssen wir abstellen. Das 2:3 war einfach nicht gut verteidigt. Das 2:4 würde ich nicht überbewerten. Ich bin optimistisch, dass wir in den kommenden Wochen unsere Siege einfahren werden, wenn wir wieder so auftreten wie heute über weite Strecken. Die Zuschauer haben ein intensives und spannendes Spiel gesehen. Pia Wolter: Es ist sehr ärgerlich, ohne Punkte da zu stehen. Es war definitiv etwas drin. Wenn du zwei Mal gegen den VfL in Führung gehst, muss man etwas mitnehmen. Wir sind sehr viel hinterhergerannt, mussten viel Defensivarbeit verrichten. Das kostet Körner. Das 2:2 und 2:3 müssen wir konsequenter verteidigen. Uns stehen sehr intensive Wochen bevor. Gegen Leipzig möchten wir unbedingt die ersten Punkte holen. Erstmal liegt der Fokus auf der Liga. Die Champions-League-Quali ist natürlich ein Highlight. Wir wollen in die Gruppenphase einziehen, das ist unser großes Ziel. Auf dieser Leistung können wir aufbauen und sehr vielen Gegnern weh tun. Tommy Stroot (Cheftrainer VfL Wolfsburg): Es war das erwartet wilde Spiel. Wir wussten, dass nach der Länderspielpause bei beiden Teams nicht alles reibungslos laufen wird und eher sechs oder neun statt zwei Tore fallen können. Für alle Spielerinnen war es atmosphärisch überragend. Auch die Zuschauer haben ein super Spiel gesehen mit Zweikampfführung, Spannung, Dynamik. Es ist ein toller Tag für den Frauenfußball – was sich natürlich einfacher sagen lässt, wenn man gewinnt. Wir haben uns hineingearbeitet und daraufhin mehr und mehr spielerische Akzente gehabt. Es gab verschiedene Schlüsselmomente, was enge Elfmeter- oder Abseitsentscheidungen angeht. Mir ist wichtig, der Eintracht alles Gute, speziell in Richtung Champions-League-Qualifikation, zu wünschen!
|
Bericht und Fotos von www.eintracht.de
|