Juventus Turin - Eintracht Frankfurt

UEFA Women’s Champions League 2023/2024 - Qualifikation, 1. Runde, Finale

4:5 i.E. (1:1, 0:0)

Termin: Sa., 09.09.2023, 13:00 Uhr
Zuschauer: 6.100
Schiedsrichterin: Melis Özcigdem (Türkei)
Tore: 1:0 Cantore (48.), 1:1 Prasnikar (66.)
Elfmeterschießen: 0:1 Freigang, 1:1 Boattin, 1:2 Kleinherne, Cascarino (Pfosten), Hanshaw (gehalten), 2:2 Sembrant, Pawollek (Pfosten), 3:2 Girelli, 3:3 Dunst, Beerensteyn (gehalten), 3:4 Reuteler, 4:4 Gama, 4:5 Wamser, Nyström (gehalten)

 

>> Spielbericht <<

Juventus Turin
Eintracht Frankfurt

  • Peyraud-Magnin
  • Gama
  • Lenzini
  • Cascarino
  • Boattin
  • Gunnarsdottir (119. Sembrant)
  • Grosso (72. Palis)
  • Caruso (103. Nyström)
  • Beerensteyn
  • Girelli
  • Bonansea (46. Cantore)

 


  • Johannes
  • Hanshaw
  • Kirchberger (46. Gräwe)
  • Kleinherne
  • Wolter
  • Dunst
  • Pawollek
  • Reuteler
  • Freigang
  • Anyomi (111. Martinez)
  • Prasnikar (97. Wamser)

 

Trainer
  • Joe Montemurro
Trainer
  • Niko Arnautis

 

 

Drama mit Happy End

Die Eintracht Frauen setzen sich in einem wahren Krimi gegen Juventus Turin mit 6:5 (0:0, 1:1) nach Elfmeterschießen durch und stehen in den Play-offs der UEFA Women's Champions League.

Nach dem erfolgreichen Halbfinale im Miniturnier um den Einzug in die Play-offs zur UEFA Women’s Champions League gegen den 1. FC Slovácko zogen die Eintracht Frauen am Samstag vom Brentanobad in den Deutsche Bank Park – große Bühne für das Finale gegen Juventus Turin.

Im Vergleich zum Duell mit den Tschechinnen ließ Cheftrainer Niko Arnautis seine Startformation unverändert, gewohnt mit Mittelfeldraute ging es in das Endspiel gegen den Klub aus Norditalien, der sich im Halbfinale gegen den WFC Okzhetpes deutlich mit 6:0 durchgesetzt hatte.

Erstmals aus ihren Sitzen gingen die Eintracht-Fans in der achten Minute, als sich Nicole Anyomi auf der linken Seite den Ball eroberte und quer in den Strafraum zur freistehenden Lara Prasnikar passte – die Schützin des entscheidenden Treffers im Halbfinale tauchte frei vor Türhüterin Pauline Peyraud-Magnin auf, stand allerdings auch im Abseits. Die Eintracht erarbeitete sich in der Folge weitere Chancen: Verena Hanshaw versuchte sich aus der Distanz (14.) und Géraldine Reuteler im Strafraum nach Flanke von Prasnikar (19.), beide zielten jedoch zu hoch.

Gegen den Ball stellten die Frankfurterinnen eine erste Pressinglinie etwas höher zwischen Mittellinie und Strafraum, ab der Spielfeldmitte liefen sie die Italienerinnen dann aggressiver an und unterbanden weitestgehend Gefahr vor dem eigenen Tor.

Erstmals richtig brenzlig im Strafraum der Eintracht wurde es in der 37. Minute. Eine scharfe, flache Hereingabe konnte Stina Johannes nur nach vorne abwehren, und dort lauerte Juves Aktivposten Lineth Beerensteyn – doch gemeinschaftlich wurde die niederländische Nationalspielerin, die zwischen 2017 und 2022 fünf Jahre für den FC Bayern München auflief, am Abschluss gehindert. Fünf Minuten später war es erneut Beerensteyn, diesmal von der Strafraumkante, aber Johannes packte sicher zu (42.). Torlos ging es in die Halbzeitpause.

Verletzungsbedingt musste Niko Arnautis in der Pause wechseln: Für Virginia Kirchberger, die sich bei einem Zusammenprall einen langen Cut zugezogen hatte, kam Lisanne Gräwe in die Partie. Auch aufseiten der Gäste wurde getauscht, Sofia Cantore ersetzte Barbara Bonansea – und nur drei Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, da stand die 23-Jährige im Mittelpunkt. Nach einer Ecke von Arianna Caruso zog Cristiana Girelli ab, Stina Johannes war mit einem starken Reflex jedoch zur Stelle. Der Ball landete bei Cantore, die sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ – 1:0 für Juve (48.).

Zunächst zeigte der Gegentreffer Wirkung. Die Eintracht benötigte einen Moment, fand dann aber zurück ins Spiel und belohnte sich. In der 66. Minute setzte sich Anyomi stark auf dem rechten Flügel durch, dribbelte nach innen, behielt die Übersicht und fand die am langen Pfosten mitgelaufene Prasnikar, die den Ball zum 1:1 ins Tor schob. Die 25-Jährige war zu diesem Zeitpunkt weiterhin die einzige Torschützin der Eintracht in einem Champions-League-Spiel, denn auch beim Miniturnier in der vergangenen Saison sowie vor wenigen Tagen am Brentanobad gegen Slovácko zeichnete die Slowenin für die Tore verantwortlich.

Beide Mannschaften waren fortan auf Sicherheit bedacht und versuchten, Kontrolle zu erlangen. Die Torraumszenen nahmen etwas ab. Kurz vor Beginn der Nachspielzeit überreichte Juventus der Eintracht beinahe ein Geschenk, als sich die eingewechselte Ella Palis und Torhüterin Peyraud-Magnin missverstanden – Anyomi eroberte den Ball und legte ab auf Laura Freigang, doch die Chance verpuffte (90.). Verlängerung.
Frankfurt trifft dreimal Aluminium

Die Verlängerung begann mit einem Lattenkracher. Nach einem Konter zog Barbara Dunst von der Strafraumgrenze ab, traf aber nur den Querbalken (94.). Die Eintracht blieb am Drücker und bestimmte nun das Geschehen. Nach einer Ecke von Hanshaw, die noch den langen Pfosten berührte, rutschte der Ball durch zu Tanja Pawollek, ihr Versuch mit der Hacke rollte jedoch nicht über die Linie (99.). Erneutes Lattenpech dann wenige Minuten später: Freigang lupfte über die herausgeeilte Juve-Keeperin, der Ball tippte auf und klatschte erneut ans Aluminium (101.).

Die Eintracht, bei der inzwischen Carlotta Wamser für Prasnikar und Shekiera Martinez für Anyomi gekommen waren, und Juventus aktivierten ihre letzten Kraftreserven. Freigang per Fallrückzieher auf der einen (110.) und Beerensteyn aus spitzem Winkel auf der anderen Seite (113.) versuchte es. Das Elfmeterschießen brachte die Entscheidung.

Mit Freigang, Lisa Boattin und Kleinherne trafen die ersten drei Schützinnen sicher, anschließend vergaben Estelle Cascarino, die Aluminium traf, und Hanshaw, bei der die Torhüterin parierte. Linda Sembrant glich zum 2:2 aus, anschließend traf auch Pawollek den Pfosten. Nachdem Girelli und Dunst verwandelten, hatte Beerensteyn den Sieg auf dem Fuß, aber Johannes war zur Stelle. Im nun folgenden Sudden-Death-Modus verwandelten Reuteler, Sara Gama und Wamser sicher. Als nächstes schoss Paulina Nyström und fand ihre Meisterin in Stina Johannes.

Die Eintracht Frauen ziehen damit in die Play-offs der UEFA Women’s Champions League ein.

 

>> Spieldaten <<

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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