SV Darmstadt 98 - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 2023/2024 - 18. Spieltag
2:2 (0:1)
Termin: Sa., 20.01.2024, 15:30 Uhr
Zuschauer: 17.550
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 0:1 Nkounkou (33.), 0:2 Knauff (51.), 1:2 Justvan (61.), 2:2 Klarer (90. +5)
SV Darmstadt 98 |
Eintracht Frankfurt |
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Später Nackenschlag im Hessenduell In einer umkämpften Partie trennen sich die Eintracht und Darmstadt 2:2 (0:1), der Ausgleich fällt in der Nachspielzeit. Nkounkou (33.) und Knauff (51.) treffen für Frankfurt. Nach zuletzt zwei Bundesligasiegen hintereinander – vor der Winterpause gegen Mönchengladbach und zum Auftakt ins neue Jahr in leipzig – reiste die Frankfurter Eintracht am Samstagnachmittag zum Hessenderby beim SV Darmstadt 98. Personell ließ SGE-Coach Dino Toppmöller seine Mannschaft im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg in Leipzig unterverändert, darunter erneut die Winterneuzugänge Sasa Kalajdzic und Donny van de Beek. Außerdem meldete sich Kapitän Sebastian Rode zum Rückrundenstart zurück, der erstmals seit dem dritten Spieltag wieder im Kader der Hessen stand und zunächst auf der Bank seinen Platz einnahm. In der Anfangsviertelstunde waren die Rollen beim Duell Achtzehnter gegen Sechster bereits klar verteilt. Die Eintracht versuchte spielerisch zum Erfolg zu kommen, Darmstadt probierte es vor allem über den Kampf und eine stabile Defensive. Die Eintracht kam zu ersten Chancen, die ersten beiden Torabschlüsse gehörten Niels Nkounkou aus der Distanz (3.) respektive nach schönem Steilpass von van de Beek (14.). Lilien-Keeper Marcel Schuhen konnte er damit aber noch nicht überwinden. Nachdem sich die Partie zur Mitte der ersten Halbzeit etwas zäher präsentiert hatte, kamen nach gut einer halben Stunde auch die Hausherren zu ihrem ersten Schuss auf das Tor. Den durch Fabian Nürnberger von der rechten Seitenauslinie direkt geschlagenen Freistoß konnte Kevin Trapp allerdings problemlos festhalten. In der 33. Minute dann die verdiente Führung für die Frankfurter. Eingeleitet von Kalajdzic, der aus der tief eigenen Hälfte einen sehenswerten langen Pass spielte, war Junior Dina Ebimbe plötzlich rechts auf und davon. Der Franzose legte den Ball flach ins Zentrum, wo Ansgar Knauff zwar noch knapp verpasste, doch in dessen Rücken war Nkounkou völlig blank, der sich den Ball sogar noch zurecht legen und dann überlegt zum ersten Treffer des Tages versenkte. Nur wenige Minuten später war es abermals Kalajdzic, der diesmal aus zentraler Position links Knauff bediente. Der wusste sich allerdings nicht so recht zu entscheiden zwischen Torschuss und Querpass zu Dina Ebimbe, sodass es bei der Ein-Tore-Führung blieb (39.). Nach 42 Minuten wurde es dann noch mal kurz hektisch in und um den Strafraum der Gäste, doch die SGE ließ keinen direkten Torschuss zu. Der zweite Durchgang begann dann in den ersten Minuten
gemächlich. Die Darmstädter, die zur Pause den ersten Wechsel
vollzogen hatten, sortierten sich neu, während die Eintracht es ruhig
angehen ließ. Allerdings nur bis zur 51. Minute, denn da erhöhten
die Frankfurter direkt auf 2:0. Die erste nennenswerte Aktion im zweiten
Durchgang und erneut zappelte der Ball im Netz. Wieder eingeleitet von
Junior Dina Ebimbe über die rechte Seite, dessen Zuspiel Kalajdzic
nur zu einem missglückten Abschluss nutzen konnte. Dieser geriet
allerdings zur mustergültigen Vorlage für Knauff. Dieser stand
am linken Pfosten nicht im Abseits und schob die Kugel aus kurzer Distanz
ein. Nach knapp einer Stunde kamen die Lilien dann zum etwas glücklichen Anschlusstreffer. Der Schuss von Darmstadts Neuzugang Julian Justvan war eigentlich zu zentral, aber Kevin Trapp bekam das Leder unglücklich durch die Beine. Die Hausherren hatten nun plötzlich Oberwasser und waren vermehrt auf dem Weg in Richtung Frankfurter Tor. Die Eintracht ließ nun ihrerseits den Gegner etwas kommen, lauerte auf ungenaue Pässe und daraus resultierende Chancen auf den einen oder anderen gefährlichen Gegenstoß. Zunächst allerdings hieß es Luftanhalten auf Seiten der SGE, denn Kevin Trapp – zu Beginn der zweiten Hälfte von Pfeiffer in einem Luftduell gefoult – musste behandelt werden, spielte aber weiter. Die Partie war nun hektisch und zunehmend hart umkämpft. Darmstadt hatte mittlerweile mehr Ballbesitz, aber ohne weitere hochkarätige Chancen. Für die Eintracht war es etwas ein Spiel mit dem Feuer, denn bereits beim 1:2 zeigten die Südhessen, dass im Zweifel auch der Zufall ein Stück weit mithelfen kann. Gut zehn Minuten vor dem Ende blies Lilien-Cheftrainer Torsten Lieberknecht dann zur Schlussoffensive und brachte auf einen Schlag drei Neue. Den Gästen vom Main hingegen gelang in dieser Phase nach vorne nicht mehr all zu viel und die SGE hatte alle Hände voll zu tun hier die Führung zu verteidigen. Längst war das Spiel zum reinrassigen Derby-Fight geworden, in dem auch die Emotionen immer wieder aufflammten. Nach einem Eckball in der 86. Minute hatte SVD-Kapitän Fabian Holland dann die große Chance auf das 2:2, schoss die Kugel mit dem schwächeren rechten Fuß aber aus wenigen Metern über die Querlatte. Es blieb die letzte große Chance vor der siebenminütigen Nachspielzeit. Die Adlerträger, mittlerweile mit Jens Petter Hauge für Ansgar Knauff und Jessic Ngankam für Sasa Kalajdzic, stemmten sich weiterhin mit großem Einsatz gegen den zweiten Gegentreffer. Zum Beginn der Nachspielzeit dann endlich auch mal wieder ein offensives Lebenszeichen der Gäste, selbst wenn der schwer zu nehmende Schuss von Dina Ebimbe aus kurzer Distanz deutlich vorbei ging (90. +1). Cheftrainer Dino Toppmöller wechselte erneut und brachte mit Hrvoje Smolcic und Sebastian Rode zwei weitere Akteure, um den Sieg über die Zeit zu retten. Daraus sollte allerdings nichts werden, denn Christoph Klarer gelang tatsächlich noch das 2:2. Nach einem Fehlpass von Tuta war es am Ende Tobias Kempes flache Hereingabe, die der Innenverteidiger zum Ausgleich nutzte. Es sollte der Schlusspunkt eines packenden Derbys sein. Stimmen zum Spiel Dino Toppmöller: Wir haben gut ins Spiel gefunden und wussten, was auf uns zukommt. Wir waren von Anfang an präsent, hatten eine gute Intensität, waren bereit für die Zweikämpfe und hatten nach vorne gute Aktionen. Bis zur 60. Minute war es ein sehr gutes Auswärtsspiel. Auch von außen hat jeder gefühlt, dass wir das Spiel im Griff hatten. Mit dem Gegentor zum 1:2 haben wir ein Stück weit den Faden verloren. Darmstadt bekam die zweite Luft, hat die Struktur ein bisschen aufgelöst und es wurde etwas wilder mit hoher Intensität und vielen Bällen in die Box. Wir hatten dann nach vorne zu wenig Entlastung und zu viele Ballverluste. Schließlich spielen wir in der 95. Minute einen Fehlpass in den gegnerischen Pressingblock und der Ball geht rein. Aufgrund der letzten halben Stunde ist es ein verdienter Punkt für Darmstadt. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, weil wir auf einem guten Weg waren, aber es nach der 60. Minute nicht mehr gut gemacht haben. Sebastian Rode: Es ist eine große Enttäuschung, das hat man uns nach dem Abpfiff auch angesehen. Wenn man 2:0 führt, und das im Derby, dann will man gewinnen. Dieser Nackenschlag in der Nachspielzeit ist bitter. Solche Spiele haben ihre eigenen Gesetze. Wir wurden viel zu passiv und hatten im Spiel nach vorne keine Tiefe mehr, was man aber braucht, um Entlastung zu schaffen. Darmstadt hatte nichts mehr zu verlieren, ist auch durch die Fans noch einmal reingekommen und hat durch den Anschluss einen zusätzlichen Push bekommen. Wir haben es nicht geschafft, den Hebel noch einmal umzulegen. Es ist schwer zu erklären, aber auch schwer, aus dieser Passivität rauszukommen, wenn man auf dem Feld steht. Das Ergebnis ausgenommen, bin ich heute sehr glücklich, wieder dabei gewesen zu sein und ein paar Minuten bekommen zu haben – gerade im Derby und in meiner Heimatregion. Sasa Kalajdzic: Wir waren dominant, haben eigentlich nichts auf uns zukommen lassen. Doch dann hören wir auf, Fußball zu spielen. Wir haben den Zugriff verloren, Darmstadt hat es dann auch besser gemacht. Wir dürfen dieses Spiel niemals hergeben und müssen gewinnen. Bei unserem zweiten Treffer wollte ich eigentlich ins lange Eck schießen, treffe den Ball aber nicht richtig, so wurde es zur perfekten Vorlage. Dieses Unentschieden haben wir uns selbst zuzuschreiben. Torsten Lieberknecht (Trainer SV Darmstadt 98): Zunächst einmal finde es von Dino Toppmöller eine top und sehr faire Analyse. Ich sehe es ähnlich. Wir sind etwas nervös ins Spiel gestartet, haben zu sehr in der Kette von Mann zu Mann gespielt und zu wenig vertikal. Viele in der Entstehung gute Sachen haben wir uns etwas zu hektisch kaputt gemacht. Wir wollten dann mehr Präsenz in der Box und haben umgestellt, was das Flügelspiel angeht. Der Treffer nach dem 0:2 war wichtig, um Anschluss zu finden. Danach hat man gemerkt, dass die Dinge besser greifen. Mehrere Spieler haben besser in die Partie gefunden. Es waren fantastische letzte 30 Minuten, wir haben den Gegner hinten reingedrückt. In der Nachspielzeit haben wir uns für den großen Aufwand im Spiel und in der Vorbereitung belohnt. Wir sind glücklich, nach dem 0:2 einen Punkt geholt zu haben. Das gibt uns Moral für die bevorstehenden Aufgaben. Das, was wir im Stadion erlebt haben, muss künftig die Benchmark sein, um Punkte zu holen – unabhängig davon, ob wir ein Derby haben oder nicht. Dino und der Eintracht wünsche ich für die nächsten Spiele alles Gute!
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
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