Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 2023/2024 - 16. Spieltag

2:1 (0:1)

Termin: Mi., 20.12.2023, 20:30 Uhr
Zuschauer: 58.000
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Tore: 0:1 Wöber (27.), 1:1 Buta (90. +2), 2:1 R. Koch (90. +7)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
Borussia Mönchengladbach

  • Trapp
  • Tuta (83. Buta)
  • R. Koch
  • Pacho
  • Max (77. Nkounkou)
  • Skhiri
  • Chaibi
  • M. Götze (78. Ngankam)
  • Knauff (83. Hauge)
  • Dina Ebimbe (60. Larsson)
  • Marmoush

 


  • Nicolas
  • Scally
  • Elvedi
  • Wöber (88.)
  • Netz
  • Weigl
  • Reitz (77. Kramer)
  • Koné
  • Honorat (90. Chiarodia)
  • Hack (63. Ngoumou 90. Friedrich)
  • Plea (77. Cvancara)

 

Trainer
  • Dino Toppmöller
Trainer
  • Gerardo Seoane

 

 

Sieg in letzter Sekunde

Die Eintracht gewinnt im letzten Spiel des Jahres 2:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach. Buta (90.+2) und Koch (90.+7) krönen eine wilde Schlussphase im Deutsche Bank Park.

Zum Jahresabschluss traf die Frankfurter Eintracht im Deutsche Bank Park auf Borussia Mönchengladbach. Bereits zum 99. Mal hieß es in der Bundesliga Fohlen gegen Adler bei diesem traditionsreichen Duell. Während die Gäste im Vergleich zum jüngsten 2:2 gegen Werder Bremen unverändert in Frankfurt antraten, nahm SGE-Cheftrainer Dino Toppmöller mehrere Änderungen an seiner ersten Elf vor. Unter anderem kehrte der zuletzt gelbgesperrte Omar Marmoush in die Anfangself zurück, außerdem begann Ellyes Skhiri erstmals seit seiner Verletzungspause wieder im zentralen Mittelfeld – an seiner Seite spielte Mario Götze.

Die Anfangsphase der Partie gehörte zwar eher den Gästen, der erste nennenswerte Angriff gelang aber den Hausherren. Nach elf Minuten kombinierte sich die Eintracht durch, Knauff legte von der Grundlinie flach ins Zentrum. Dort fand er zwar keinen Abnehmer in Rot-Schwarz, holte aber zumindest die erste Ecke. Pacho war der Adressat und köpfte, allerdings direkt auf Nicolas im Kasten der Borussia. Ab diesem Zeitpunkt kam die Eintracht immer besser ins Spiel, erspielte sich zunehmend Feldvorteile und hatte abermals durch Pacho, diesmal per gefühlvollem Schuss mit der Innenseite von der Strafraumkante, die nächste Chance.

Als sich die Hessen den Gegner so langsam zurecht zu legen schienen, kam die kalte Dusche. Mit ihrer ersten Ecke der Partie erzielte die Elf vom Niederrhein prompt das 0:1 durch einen Kopfball von Wöber. Der Österreicher, bis zum Sommer noch gemeinsam mit dem Frankfurter Robin Koch für Leeds United aktiv, suchte wenig später erneut den Abschluss. Beim leicht abgefälschten Flachschuss aufs kurze Eck konnte sich Kevin Trapp diesmal auszeichnen, nachdem er beim Gegentreffer noch chancenlos war. Für Trapp war es das 250. Bundesligaspiel mit dem Adler auf der Brust.

Es dauerte einen Moment, bis sich die Adlerträger berappelten. Durch Junior Dina Ebimbe nach Hackenablage von Philipp Max hatte man zwar noch mal eine Chance vor der Pause (40.), doch wie im gesamten Spiel der Eintracht fehlte auch hier noch die finale Präzision.

Nicht nur das Personal blieb zur zweiten Halbzeit gleich, sondern auch das Bild, das sich den Fans bot. Die Eintracht war klar gewillt, das Spielgeschehen in die eigenen Hände zu nehmen. Bis zur ersten richtig guten Torchancen dauerte es bis zur 55. Minute, als Chaibi halblinks gut eingesetzt wurde, dessen Schuss aus spitzem Winkel jedoch Beute für Keeper Nicolas wurde. Nach einer Stunde vermeldete dann auch die Borussia einen weiteren Abschluss, der Schuss von Koné ging neben das Tor.

Bei der Eintracht hatte mittlerweile Hugo Larsson Junior Dina Ebimbe ersetzt, während die Mannschaft von Coach Dino Toppmöller weiterhin das Spielgeschehen bestimmte. Jedoch auch gespickt von gelegentlichen Fehlpässen im Spielaufbau. Chancen auf den Ausgleich kamen weitere: ein Kopfball von Tuta nach einer Ecke (69.) sowie ein direkter Freistoß von Chaibi (71.).

Gegen einen zunehmend tiefer stehenden Gegner taten sich die Frankfurter schwerer. Unter anderem mit Jens Petter Hauge und Jessic Ngankam kamen zwar weitere Akteure für die Offensive, das Spiel der Eintracht blieb aber weiterhin zu wenig zwingend und zu ungenau, um dauerhaften Druck auf das Tor der Gladbacher aufbauen zu können.

Nach 88 Minuten hatte der Schütze des bis dato einzigen Tores den Bogen bei Schiedsrichter Badstübner überspannt und sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot. Den daraus resultierenden Freistoß brachte Chaibi auf den Kopf von Koch, dessen Versuch jedoch am Ziel vorbei ging. Rechtzeitig zur üppigen Nachspielzeit von sieben Minuten warfen die Frankfurter dann noch einmal alles nach vorne und wurden belohnt. Eine Flanke von Nkounkou von der linken Seite wurde lang und länger, fand am langen Pfosten den Kopf des ebenfalls eingewechselten Aurélio Buta, der ins lange Eck köpfte (90.+2). Die Eintracht blieb in Überzahl jetzt mit dem Fuß auf dem Gaspedal und kam erneut per Kopf – diesmal von Marmoush – zu einer weiteren Chance (90.+6). Das letzte Wort des Abend? Mitnichten!

Sprichwörtlich allerletzter Sekunden ging es erneut über die linke Seite von Nkounkou, der scharf und flach Koch bediente. Der Abwehrchef hatte sich mit in die Spitze gestohlen und schob diese letzte Hereingabe in bester Mittelstürmermanier zum umjubelten 2:1-Siegtreffer über die Torlinie.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Wir haben nochmal alles aus uns herausgeholt, vor allem in der zweiten Halbzeit. Man hat in der ersten Halbzeit schon gesehen, dass wir nicht die Energie hatten, die wir uns gewünscht hätten. Das ist verständlich, weil wir auf der letzten Rille sind. Gladbach war einen Tick defensiver als erwartet im 5-4-1. In der zweiten Halbzeit waren die frischen Kräfte ausschlaggebend, sie haben nochmal Energie gebracht. Logisch, dass die Gelb-Rote Karte geholfen hat. Wir haben nochmal umgestellt auf mehr Boxpräsenz und viele Flanken. Nachdem wir das 1:1 gemacht haben und noch fünf Minuten zu spielen waren, habe ich zu meinen Co-Trainern gesagt: „Wir gewinnen noch“. Ob der Sieg glücklich oder verdient ist, will ich nicht bewerten. Wenn man sieht, wie viele Widerstände die Jungs in den vergangenen vier Monaten überwunden haben und wir jetzt Sechster sind, sage ich einfach Chapeau für ihre Leistung. Ich bin unglaublich stolz auf den Charakter der Truppe. Das sind Emotionen, die mit keinem Geld der Welt zu kaufen sind. Die Zuschauer waren ein wichtiger Faktor. Es war nicht unser bestes Spiel, trotzdem sind sie immer positiv geblieben und haben uns angefeuert. Das gibt extrem viel Kraft und ist ein Sieg von uns allen.

Robin Koch: Wahnsinn! Ich glaube, es gibt kein besseres Stadion, um in letzter Sekunde den Siegtreffer zu schießen. Eigentlich hatte ich keine Energie mehr, aber ich habe mir gesagt „Komm, noch einmal durchlaufen“. Es war ein perfekter Abschluss für alle. Wir hatten alle den Willen, das Spiel noch zu drehen, auch wenn die Beine zum Ende hin schon schwer waren. Wir haben bis zum Schluss alles reingeschmissen. Dieser Abschluss ist für uns brutal wichtig, wir wollten unbedingt mit einem Sieg in die Pause gehen. Wir hatten mehr Ballbesitz, hätten aber noch zwingender sein müssen. Dann gehen wir in Rückstand durch einen Standard. Die Mentalität und der Wille unserer Mannschaft kamen perfekt zum Ausdruck.

Mario Götze: Die Kleinigkeiten lagen heute auf unserer Seite. Der Platzverweis hat uns schon noch einmal einen Push gegeben. Die Räume waren dann etwas größer als gegen den Block zuvor. Kompliment an die Mannschaft, dass wir das noch gedreht haben. Das war sehr wichtig für uns.

Aurélio Buta: Die Nachspielzeit war verrückt. Wir wollten unbedingt noch treffen, dann schießen wir sogar noch zwei Tore. Das ist fantastisch, ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Die Flanke von Niels vor meinem Tor war perfekt, ich habe mich am zweiten Pfosten orientiert. Das Jahr hatte Höhen und Tiefen, aber letztlich können wir alle stolz sein.

Kevin Trapp: Die vergangenen Wochen waren sehr intensiv. Das war der absolut passende Abschluss. Wenn du in der letzten Minute vor der Kurve das 2:1 machst, ist das überragend.

Gerardo Seoane (Cheftrainer Borussia Mönchengladbach): Wir sind extrem enttäuscht und ein bisschen frustriert, wenn du so lange führst und das Spiel in der Nachspielzeit verlierst. Das trifft uns hart. Über weite Strecken haben wir es gut gemacht, sehr kompakt, sehr dicht verteidigt und den Frankfurter Spielern den Raum genommen. Außerdem haben wir gut umgeschaltet und phasenweise gut Fußball gespielt. In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr den gleichen Spielfluss. Der eine oder andere besser ausgespielte Konter hätte uns gutgetan. Natürlich hatte die Gelb-Rote Karte einen Einfluss. Bei den Gegentoren haben wir das Gefühl, dass wir es besser verteidigen können. Da waren wir nicht konsequent genug.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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