1. FC Saarbrücken
- Eintracht Frankfurt |
DFB-Pokal 2023/2024 - Achtelfinale
2:0 (0:0)
Termin: Mi., 06.12.2023, 18:00 Uhr
Zuschauer: 15.903
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tore: 1:0 Brünker (64.), 2:0 Kerber (78.)
1. FC Saarbrücken |
Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Endstation Achtelfinale Lange Zeit liefern sich der 1. FC Saarbrücken und Eintracht Frankfurt ein zähes Ringen um das Viertelfinalticket. Mit dem besseren Ende für die Saarländer. Eintracht Frankfurt unterliegt beim 1. FC Saarbrücken 0:2 (0:0) und scheidet aus dem DFB-Pokal aus. Nach vier sieglosen Spielen in Serie entschied sich das Trainerteam um Chefcoach Dino Toppmöller für vier Wechsel in der Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Augsburg am Sonntag. Niels Nkounkou, Makoto Hasebe, Farès Chaïbi und Mario Götze ersetzten Aurélio Buta, Hugo Larsson, Paxten Aaronson und Ansgar Knauff, die allesamt auf der Bank Platz nahmen. Auf der saßen außerdem die U21-Leistungsträger Ignacio Ferri Julià und Elias Baum sowie erstmals Geburtstagskind Noel Futkeu. Damit einher ging eine nominelle Verstärkung der Außenbahnen: Rechts sicherte Tuta Éric Junior Dina Ebimbe auf, die linke Seite doppelten Philipp Max und Niels Nkounkou. Heraus kam ein gegen den Ball engmaschiges 4-5-1, dem das 5-4-1 der Hausherren in nichts nachstand. Auf holprigem Geläuf versuchten die Adler, den kampfeslustigen Drittligisten mit weniger flachen und mehr langen Bällen zu überspielen, doch die meisten Pässe hatte die Deckung von Trainer Rüdiger Ziehl im Griff. Überhaupt kamen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt die Hausherren schneller auf Betriebstemperatur. Allzu viele Abschlüsse gestatteten die Hessen den Löwen von der Saar zwar nicht, nach dem ersten Durchgang war der Bayern- und KSC-Schreck der Führung dennoch etwas näher. Früh sorgte einer von mehreren weiten, einem Eckball gleichenden Einwürfen von Marcel Gaus für Unruhe vor Kevin Trapp, doch im Nachfassen pflückte der gebürtige Saarländer die Kugel aus der Luft (6.). Zehn Zeigerumdrehungen darauf ließ sich die SGE von einer Eckballvariante des Gastgebers aus den Angeln heben, Trapp behielt im Eins-gegen-eins-Duell mit Kasim Rabihic die Oberhand (17.). Danach retteten die Gäste vor dem einschussbereiten Luca Kerber auf Kosten einer Ecke (17.). Eine solche versetzte kurz darauf das Ludwigsparkstadion in Ekstase, als der kantige Zielspieler Kai Brünker aus nächster Nähe zur vermeintlichen Führung einköpfte (20.). Nach Studium der Zeitlupe entschied Schiedsrichter Daniel Siebert aber auf Stürmerfoul und nahm das 1:0 zurück (21.). Der berühmte Weckruf blieb erstmal aus, die Eintracht hatte weiter ihre liebe Mühe, in Abschlusssituationen zu kommen. Den ersten zählbaren Torschuss verzeichnete Nkounkou aus dem Hinterhalt, zielte aber direkt in die Arme von FCS-Schlussmann Tim Stanislaw Schreiber (37.). Im Gegenzug blockten die Adler einen wuchtigen Versuch von Manuel Zeitz, der Nachschuss von Boné Uaferro ging daneben (45.). Pause und ab in die wärmeren Katakomben. In der Kabine blieben nach dem Seitenwechsel die in der ersten Halbzeit mit Gelb verwarnten Dina Ebimbe und Max. Ersteren ersetzte Buta positionsgetreu. Außerdem übernahm Nacho Ferri den Posten des Mittelstürmers, Marmoush kam fortan über links. Tatsächlich entwickelte der Vorjahresfinalist in der Folge schrittweise mehr Dynamik – und erhöhte seine Durchschlagskraft. Marmoush fasste sich aus der Distanz ein Herz, Schreiber war zu seiner ersten richtigen Parade gezwungen (54.). Nach einer Stunde wollte es Buta wissen, der nicht lange fackelte und die Latte traf (61.). Die SGE schien das Heft des Handelns in die Hände zu nehmen. Bis ein Freistoß aus der Saarbrücker Hälfte von Torwart Schreiber zu Brünker durchkam, der sich nicht vom Ball trennen ließ und mit links ins kurze Eck einschoss. 1:0 für Saarbrücken in der 64. Minute. Im Angesicht des buchstäblichen K.-o.-Modus ging die SGE weiter ins Risiko. Larsson übernahm den Achterpart von Götze, Angreifer Futkeu kam an seinem 21. Geburtstag zu seinem Profidebüt, Hasebe hatte Feierabend (77.). Der gewünschte Effekt blieb aus, weil Saarbrücken den ungenauen Spielaufbau von Larsson frühzeitig abfing, Koch sich bei der folgenden Flanke verschätzte, was Kerber mit dem 2:0 bestrafte (78.). Wenig später der nächste Nackenschlag: Rot gegen Futkeu wegen einer Tätlichkeit (82.). Der Anschluss- geschweige denn Ausgleichstreffer rückte in weiter Ferne, vielmehr verpasste Saarbrücken vor 15.903 Zuschauern die endgültige Vorentscheidung. Am Ausgang änderte sich nichts mehr. Stimmen zum Spiel Dino Toppmöller: Wir haben uns viel vorgenommen und wollten unbedingt im DFB-Pokal überwintern. Saarbrücken hat es gut gemacht, ist viel über Standards und Zweikämpfe gekommen. So ist das erste Gegentor gefallen, das wir vor ein paar Wochen noch einfach wegverteidigt hätten. Saarbrücken musste für das 1:0 relativ wenig tun. Es war klar, dass das Team, das in Führung geht, extrem im Vorteil sein würde. Nichtsdestotrotz müssen wir es nach vorne besser machen. Bei der Chance von Aurélio Buta haben wir es einmal geschafft, den gefährlichen Raum zu bespielen, insgesamt war es aber nicht gut genug. Vor dem 0:2 spielt Hugo Larsson einen unglücklichen Ball in die Füße des Gegners – aber kein Vorwurf an den Jungen, der mit 19 Jahren fast jedes Spiel gemacht und Müdigkeit signalisiert hat. Körperlich laufen wir auf der letzten Rille. Die Frische fehlt, vielleicht auch im Kopf. Normalerweise verteidigt Willian Pacho das Ding vor dem 0:1 simpel weg. Wir müssen das akzeptieren und versuchen, den Schalter so schnell wie möglich umzulegen. Am Samstag wartet ein extrem schwieriges Bundesligaspiel gegen den FC Bayern München. Wir müssen uns schütteln und versuchen, es besser zu machen. Sportdirektor Timmo Hardung: Wir haben völlig verdient verloren. Ich weiß nicht, ob das Ergebnis oder die Art und Weise mehr schmerzt. Wir haben eine Riesenchance liegengelassen. Über große Teilen fehlen die Basisthemen, die man im Fußball braucht, um erfolgreich und gut spielen zu können. Dann wird es ungemein schwer, Chancen herauszuspielen. Dass wir in der Defensive viel arbeiten müssen und viele Zweikämpfe auf uns zukommen würden, wussten wir. Alle sind niedergeschlagen. Rüdiger Ziehl (Trainer 1. FC Saarbrücken): Es war klar, dass wir viel verteidigen und laufen müssen. Das haben wir richtig gut umgesetzt, ich habe relativ wenige Möglichkeiten der Eintracht gesehen. Wir haben durch Standards Aktionen im Sechzehner gehabt, haben aber auch versucht, fußballerisch nach vorne zu kommen – auch wenn das nicht immer geklappt hat. Die Mannschaft hat sehr viel Emotionen ins Spiel gebracht, sich für einen großen Aufwand belohnt und verdient gewonnen.
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Bericht und Fotos von www.eintracht.de
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