1. FC Union Berlin - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2023/2024 - 10. Spieltag

0:3 (0:2)

Termin: Sa., 04.11.2023, 15:30 Uhr
Zuschauer: 22.012
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Tore: 0:1 Marmoush (2.), 0:2 Marmoush (14.), 0:3 Ferri Julia (82.)

 

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1. FC Union Berlin
Eintracht Frankfurt

  • Rönnow
  • Bonucci (83. B. Aaronson)
  • Knoche
  • Diogo Leite
  • Trimmel (83. Volland)
  • Kral (73. Haberer)
  • Laidouni
  • Gosens
  • Becker (83. Tousart)
  • D. Fofana
  • Hollerbach (56. K. Behrens)

 


  • Trapp
  • Tuta (46. Smolcic)
  • R. Koch
  • Pacho
  • Dina Ebimbe (85. P. Aaronson)
  • Skhiri
  • Max
  • Larsson
  • Chaibi (74. M. Götze)
  • Knauff (64. Buta)
  • Marmoush (74. Ferri Julia)

 

Trainer
  • Urs Fischer
Trainer
  • Dino Toppmöller

 

 

Doppelpack und Nacho-Premiere

Die Eintracht gewinnt 3:0 (2:0) beim 1. FC Union Berlin. Marmoush stellt die Weichen auf Sieg (2., 14.), der eingewechselte Ferri Julià entscheidet ein lange umkämpftes Duell (82.).

Nach dem zweckmäßigen 2:0-Sieg im DFB-Pokal am Mittwoch bei Viktoria Köln ließ Dino Toppmöller so gesehen rückrotieren und tauschte im Vergleich zum teils berauschenden 3:3 am vergangenen Sonntag gegen Borussia Dortmund auf Bundesligaebene ein Mal: Éric Junior Dina Ebimbe übernahm die rechte Außenbahn anstelle von Aurélio Buta.

Der unter der Woche geschonte Kevin Trapp kehrte zwischen die Pfosten zurück, auch Mario Götze und Hrvoje Smolcic standen wiedergenesen im Spieltagskader. Zur besten Bundesligazeit am Samstagnachmittag gehörte das Intro den Fankurven: Stimmgewaltige Schlachtgesänge auf den roten Rängen, unmissverständliche Choreo im Eintracht-Block: „Kämpfen Eintracht, kämpfen“.

So ihnen geheißen nahmen die Adler den erwartet harten Schlagabtausch mit den mit dem Rücken zur Wand stehenden Eisernen an – und ließen Köpenick schnell mal verstummen. Eine Freistoßhereingabe von Farès Chaibi mit rechts von links nach innen wehrte Alex Král vor die Füße von Omar Marmoush ab, der nicht lange fackelte und aus 14 Metern ins kurze Eck zur frühen Frankfurter Führung vollstreckte (2.). Ex-Adlerträger Frederik Rönnow hatte keine Abwehrchance.

Keine Viertelstunde gespielt, der zweite Streich. Tuta überspielte mit einem langen Ball die aufgerückte Union-Defensive, der durchgestartete Hugo Larsson bediente von der rechten Seite wieder Marmoush, der völlig freistehend aus nächster Nähe seinen zweiten Ligadoppelpack in Serie schnürte (14.). Rönnow war durch Larssons Querpass bereits geschlagen.

Die Hauptstädter ließen sich in ihrer Gangart nicht wirklich beeindrucken, fanden aber in der Folge zu ebenso wenigen durchschlagskräftigen Szenen wie die Hessen; von zwei unachtsamen Momenten binnen weniger Sekunden abgesehen. Erst fand David Datro Fofana in Trapp seinen Meister (18.), dann köpfte der Sturmtank eine Hereingabe von Christopher Trimmel an die Latte (19.).

Der Union-Kapitän versuchte sich kurz vor der Pause außerdem aus der Distanz, Trapp nutzte aber seine ganze Spannweite und lenkte das Leder über die Latte (41.). Kurzum: Die Adler beherzigten das Toppmöller-Credo: „Fußball arbeiten, bevor wir darüber sprechen, fußballerisch zu glänzen“, erzielten mit zwei Schüssen auf das Tor zwei Treffer. Dem Gastgeber fehlte bei möglichen Gegenstößen oftmals die letzte Überzeugung.

Mit Wiederanpfiff ersetzte Smolcic den angeschlagen wirkenden Tuta in der Abwehr, Robin Koch rückte von der zentralen in die rechte Innenverteidigung (46.). Außer den Spielrichtungen änderte sich nicht allzu viel. Die Köpenicker drängten auf den Anschluss, Frankfurt ging nicht mit aller Macht aufs Dritte oder fuhr die Konter nicht konsequent.

So in der 57. Minute, als eine verheißungvolle Umschaltsituation zum eigenen Ballverlust führte, Sheraldo Becker von links auf den kurzen Pfosten passte, wo der kurz zuvor eingewechselte Kevin Behrens daneben schoss (57.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später zielte Fofana aus dem Hinterhalt, doch Trapp war auf der Hut und parierte auf Kosten einer Ecke (59.).

Frische Impulse ließen nicht auf sich warten. Buta kam für Knauff (64.), Dina Ebimbe war so nicht mehr rechter Außen-, sondern linker Halbstürmer. Alarm machte weiter Berlins neuer Nationalstürmer Behrens, der aber auch per Kopf zu ungenau zielte (68.). Wenn eines sicher war: die drei Punkte waren es gut 25 Minuten vor Ultimo nicht.

Also nochmal Entlastung für die Schlussphase, Götze und Ignacio Ferri Julià kamen für Chaibi und Marmoush (74.). Zwei Wechsel mit Wirkung. Ferri Julià eroberte sich das Spielgerät selbst, spielte Doppelpass mit Götze und legte den Ball daraufhin überlegt zum 3:0 ins lange Eck (82.). Das erste Profitor für den jungen Spanier und gleichzeitig der Endstand an der Spree.

Stimmen zum Spiel

Dino Toppmöller: Wir hatten einen top Start in das Spiel und beim ersten Treffer das Spielglück auf unserer Seite. Der Freistoß fällt Omar Marmoush vor die Füße, den hat er super reingeschossen. Das zweite Tor ging in die Richtung der Idee, wie wir nach vorne spielen wollten. Ein super Tiefenlauf von Hugo Larsson und anschließend gute Boxbesetzung. Wir wussten um das gute Umschaltspiel von Union und wollten selbst mehr hinter die Kette als in die Halbräume kommen. Wir brauchten hier eine sehr erwachsene Leistung und haben entsprechend in den Zweikämpfen gut dagegengehalten. Wir waren nicht unbedingt auf Ballbesitz aus und wussten, dass es Phasen geben würde, in denen wir leiden müssen.

Die Zweikampfquote zeigt, dass wir extrem stabil geblieben sind. Das war es, was wir wollten. Auf die Umsetzung sind wir total stolz. Die meisten Situationen haben wir relativ gut verteidigt. Der Pass von Mario Götze vor dem 3:0 war einer dieser Momente, für die die Zuschauer ins Stadion kommen. Das können nicht viele. Kompliment an Union, nach so einem Nackenschlag mit dem frühen 0:2 fallen viele auseinander. Sie haben uns bis zum 0:3 das Leben schwer gemacht. Diese Mentalität wird ihnen helfen, rauszukommen. Ich bin überzeugt, dass es ihnen mit dem fantastischen Publikum, Urs Fischer und als Mannschaft gelingen wird.

Robin Koch: Wir wussten, dass es ein extrem schweres Spiel wird und wir nicht alles spielerisch lösen können. Wir haben es aber seriös angenommen und uns auf den Kampf eingelassen. Nach vorne haben wir gut umgeschaltet und die Tore gemacht. Der sehr gute Start mit den zwei Treffern zum 2:0 hilft natürlich extrem. Union hat Wucht, Größe und schlägt viele Flanken, die du nicht alle verhindern kannst. Deswegen mussten wir viele Bälle in der Box geklärt, was uns gelungen ist. Es hat sich nicht so angefühlt, dass wir ein Gegentor kassieren würden. Wir haben das Vertrauen in uns und wachsen immer mehr zusammen. Das sieht man auf dem Platz. Unsere Fans haben uns wieder grandios unterstützt.

Urs Fischer (Cheftrainer 1. FC Union Berlin): Danke für die Worte und Gratulation zum Sieg. Wir hatten keinen guten Start. Das erste Gegentor aus dem Rückraum war unnötig, beim zweiten Tor spielt es Frankfurt einmal gut. Wir waren darauf vorbereitet, dass die Eintracht immer wieder versucht, Bälle hinter den Rücken unserer Abwehr zu spielen. Das haben wir im Kollektiv nicht gut verteidigt. Aber die Mannschaft hat eine tolle Reaktion gezeigt und sich genügend Situationen für den Anschluss erarbeitet. Gefühlt verlieren wir durch drei Schüsse 0:3. Wenn man sieht, was die Mannschaft aufwendet und was am Ende dabei herauskommt, ist das so kurz nach dem Spiel doch sehr frustrierend.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de


 

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