Viktoria Köln - Eintracht
Frankfurt |
DFB-Pokal 2023/2024 - 2. Hauptrunde
0:2 (0:1)
Termin: Mi., 01.11.2023, 20:45 Uhr
Zuschauer: 8.343
Schiedsrichter: Dr. Max Burda (Berlin)
Tore: 0:1 Skhiri (14.), 0:2 Knauff (90.)
Viktoria Köln |
Eintracht Frankfurt |
|
|
Trainer
|
Trainer
|
Glanzlos ins Achtelfinale Die Eintracht siegt bei Viktoria Köln mit 2:0 (1:0). Ellyes Skhiri besorgt die frühe Führung (14.), Ansgar Knauff den Schlusspunkt (90.). Im Vergleich zum 3:3 gegen Borussia Dortmund nahm Chefcoach Dino Toppmöller fünf Änderungen in der Startelf vor. Omar Marmoush, Philipp Max, Tuta und Ansgar Knauff nahmen zunächst auf der Bank Platz, Mario Götze stand wegen leichten Rückenproblemen ebenso nicht im Kader wie Kevin Trapp und Hrvoje Smolcic. Letzterer hatte im Training eine leichte Gehirnerschüttung erlitten. Dafür begannen in seinem dritten Saisoneinsatz Torhüter Jens Grahl, der Doppeltorschütze aus der Ersten Hauptrunde Jessic Ngankam, der als Kapitän auflaufende Makoto Hasebe, der am Sonntag eingewechselte Jens Petter Hauge und Geburtstagskind Niels Nkounkou. Die Partie entwickelte sich vor rund 8.343 Zuschauern, darunter fast die Hälfte aus Frankfurt, zunächst wie erwartet. Die Eintracht hatte in Halbzeit eins lange fast 75 Prozent Ballbesitz (zur Pause 70), während die Viktoria engagiert verteidigte und über schnelle Umschaltmomente zum Erfolg kommen wollte – die Abwehr der Gäste um Mittelmann Hasebe diese aber in der Regel im Keim erstickte. Zunächst fehlte den Adlerträgern noch die Genauigkeit im letzten Drittel und die Gastgeber hatten immer noch ein Bein dazwischen. Das führte zu einigen Eckstößen. Der dritte brachte das 1:0 für die Elf von Dino Toppmöller. Chaibi brachte die Ecke von rechts hinein, Koch verlängerte und am langen Pfosten schob Ellyes Skhiri ein (14.). In der Folge zeigte die Viktoria, dass sie auch Fußball spielen wollte und kam ihrerseits zu längeren Ballbesitzphasen, ohne aber in die Gefahrenzone vor Grahl vorzudringen. Der Schlussmann musste erstmals nach 21 Minuten eingreifen, als Donny Bogicevic aus der Ferne abgezogen hatte, aber der Keeper das Leder sicher fangen konnte. Nach einer halben Stunde wurde er ernsthafter geprüft, Eintracht verlor etwas die Spielkontrolle. Erst war Luca Marseiler durchgebrochen, Grahl klärte zur Ecke (32.), die dann Moritz Fritz auf den Kasten köpfte und den 35-Jährigen zu einer reaktionsschnellen Parade zwang (32.). Danach bestimmte die Eintracht wieder das Geschehen, mehr als Ngankams Chance aus spitzem Winkel, als Ben Voll zur Ecke parierte (43.), war jedoch nicht zu verzeichnen. Zur zweiten Halbzeit kam Tuta für Koch, der früh eine Gelbe Karte kassiert hatte. Die Partie befand sich zunächst tempomäßig auf Sparflamme, es gab kaum Torraumszenen in der ersten Hälfte nach der Pause. Zudem überließ die Eintracht den Ball öfter den Gastgebern, die eigene Ballbesitzquote sank unter 60 Prozent. Ein Dreifachwechsel mit Marmoush, Éric Junior Dina Ebimbe und Knauff sollte dann für mehr Offensivpower sorgen. Zunächst erhöhte aber die Viktoria den Druck, Skhiri klärte in höchster Not kurz vor der Linie nach Christoph Gregers Schuss (67.). Die Mannschaft des Ex-Adlerträgers Olaf Janßen spielte weiter ruhig nach vorne, wurde nicht hektisch, hatte aber gegen die stabile Defensive der Eintracht Probleme, Möglichkeiten zu erarbeiten. Auf der Gegenseite sah es nicht anders aus, sodass im Prinzip nach der Pause in den Strafräumen nicht mehr viel passierte. André Beckers Fallrückzieher ging weit über das Tor (82.), auf der Gegenseite faustete Voll Marmoushs 17-Meter-Freistoß weg (86.). Die Entscheidung fiel dann in der Schlussminute bei einem Drei-auf-eins-Konter mit Marmoush, Aaronson und Knauff, letztlich legte der US-Amerikaner auf Knauff, der nur noch ins leere Tor schieben musste und damit den Einzug ins Achtelfinale sicherstellte, obwohl die Hausherren ganz am Ende noch den Pfosten trafen. Stimmen zum Spiel Dino Toppmöller: Kompliment an die Viktoria. Sie hat das richtig gut gemacht, fußballerische Lösungen gesucht und uns nach der Pause auch mal hinterherlaufen lassen. In der ersten Halbzeit hatten wir viel Ballbesitz, aber keine gute Positionierung. Die Viktoria hat das gut verteidigt, dennoch haben wir verdient geführt. Nach der Pause haben sie das System umgestellt, wir konnten uns erst mit einem Dreifachwechsel darauf einstellen. Man hat gemerkt, dass das BVB-Spiel uns viel Kraft gekostet hat. Wir haben aber einen super Spirit in der Mannschaft und Situationen gut wegverteidigt. Insgesamt waren wir fußballerisch nicht so gut wie in den vergangenen Wochen, wollten zu schnell in die Tiefe spielen und hatten zu wenig Ruhe am Ball. Es war ein guter Fight, wir haben zu null gewonnen. Weiter geht’s! Jens Grahl: Viktoria hat uns sehr viel abverlangt. Man hat gemerkt, dass wir in den vergangenen zwei Wochen viele Spiele hatten. Wir haben uns schwergetan. Viktoria hat es sehr gut gemacht – großen Respekt! Im Endeffekt haben wir 2:0 gewonnen, die Effizienz hat gesiegt. Wir hatten den Gegner gut analysiert, deswegen habe ich damit gerechnet, dass sie offensiv spielen wollen. Dass es so brenzlig wurde, hätte ich vielleicht doch nicht erwartet. Aber wir haben es geschafft, die Null zu halten, daher alles in Ordnung. Wir haben uns allgemein schwergetan, vor allem in der zweiten Halbzeit. Der Gegner war gut auf ins eingestellt und hat angefangen beim Torwart hinten herausgespielt. Wir haben nicht richtig angelaufen, aber in der zweiten Spielhälfte ist nicht viel passiert, das haben wir gut wegverteidigt. Am Ende zählt der Sieg und dass wir eine Runde weiter sind. Makoto Hasebe: Es gibt keine leichten Pokalduelle. Wir haben kein top Spiel gemacht, aber es zählt das Weiterkommen. Wir haben klare Ideen bei Standards, das funktioniert sehr gut. Ich freue mich auch für Jens. Er gibt immer Gas, arbeitet immer für die Mannschaft. Für das Pokalachtelfinale wünsche ich mir ein Heimspiel. Bei Union Berlin wird es wieder schwierig, die Atmosphäre ist immer heiß dort. Wir müssen sehr konzentriert sein und ein perfektes Spiel machen. Olaf Janßen (Cheftrainer FC Viktoria Köln): Glückwunsch zum Sieg an Dino, darum geht’s in diesem Wettbewerb. Der Sieg ist verdient. Ich habe die Eintracht intensiv beobachtet und muss ein Kompliment an Dino und die Mannschart geben. Man sieht einen Plan, eine Entwicklung. Ich nehme Dinos Kompliment an, denn wir haben einen Matchplan erarbeitet, den die Jungs überragend umgesetzt haben. Wir wollten kompakt stehen und der Eintracht keinen Raum geben. Das war eine Umstellung für unsere Jungs, das haben sie leidenschaftlich gemacht. Dann brauchst du auch Matchglück, das hatten wir gegen Bremen und diesmal nicht. Dass wir in der zweiten Halbzeit so mutig waren und die Räume finden trotz hohem Pressing, macht mich stolz. Wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt. Wenn wir noch einen Tick mutiger gewesen wären, wäre es spannender geworden. Wir sind zwar nicht weitergekommen, aber dieses Spiel wird meinen Jungs totale Überzeugung geben. Wir nehmen unheimlich viel mit aus diesem Spiel.
|
Bericht und Fotos von www.eintracht.de